• 18.11.2007 11:07

  • von David Pergler

Toseland ist Feuer und Flamme

James Toseland ist sehr zufrieden und spricht ausführlich über die Ergebnisse und seine Leistungen des Tests in Sepang - Vorfreude auf Jerez

(Motorsport-Total.com) - James Toseland fasst festen Schritt in der MotoGP. In Sepang konnte sich der Brite von Tag zu Tag in seinen Rundenzeiten sehr steigern. Hilfreich zeigte sich dabei sein Teamkollege Colin Edwards, der den MotoGP-Neuling auf Schritt und Tritt unterstützte. Der Test war sehr anstrengend, aber auch sehr lehrreich für den amtierenden Superbike-Champion, der sich schon auf seinen nächsten Ausritt in Jerez freut.

Auf 'Motor Cycle News' berichtet Toseland von seinem malaysischen Abenteuer: "Ich bin glücklich. Ich wurde jeden Tag um eine Sekunde pro Runde schneller. Das ist ein guter Fortschritt und meine Renn-Pace war gar nicht so schlecht. Sich von Rundenzeiten von 2:06 Minuten auf 2:03 Minuten herunter zu arbeiten, ist eine gute Sache. Gegen Ende war ich ziemlich müde. Ich wollte einen 15-Runden-Run hinlegen, nach elf Runden verlor ich leider auf den Geraden etwas an Konzentration."#w1#

Titel-Bild zur News: James Toseland

James Toseland möchte auch in der MotoGP den Union Jack nach oben halten

"Ich dachte, es macht keinen Sinn mehr, weiter zu machen. Wenn man sich alles anschaut, bin ich durch meine 2:03-Minuten-Rundenzeiten, war ich in etwa eine Dreiviertel- bis ganze Sekunde langsamer, als die Jungs hier im Rennen unterwegs waren. Wenn ich gewusst hätte, dass ich hier auf dieser für mich neuen Strecke, welche mehr als zwei Minuten lang ist, nur um etwa eine Sekunde langsamer als die Jungs sein würde, wäre ich schon davor sehr glücklich gewesen", erklärt der 27-Jährige.

Heiße Bedingungen sorgen für zusätzliche Belastung

Toseland hatte unter den heißen und feuchten Klima in Fernost sehr zu schwitzen: "Das war eine schwierige Strecke unter schwierigen Bedingungen. Es ist verdammt heiß da draußen. Ich bin eigentlich ziemlich fit, aber wenn man sich an etwas heranwagt, das einem nicht vertraut ist und man dadurch nicht völlig entspannt ist, schlagen solche Bedingungen noch härter zu."

"Ich bin mental müde, weil alles so neu für mich war. Ich fahre dieses Ding momentan an keiner Stelle in der Nähe seiner Grenzen aus. Es gibt noch eine Menge Sachen, die ich versuchen muss und ich muss mich selber umstellen", macht der Brite klar, dass er noch jede Menge Potenzial sieht. "Aber ich denke, mit meinen ersten Leistungen ist jeder zufrieden."

Auf weichen Reifen war der Tech-3-Pilot noch nie unterwegs: "Wir haben einige Reifen getestet und haben hier einige gute Verbesserungen erzielt. Ich habe noch nie einen weichen Reifen verwendet. Ich war nicht interessiert an einer tollen Rundenzeit, ich brauche viel zeit, um mich an das Motorrad zu gewöhnen. Und an so einem Punkt ist das letzte, was ich gebrauchen kann, die ganze Runde lang meinen Atem anhalten zu müssen."

"Wir haben Reifen getestet und die Rundenzeit kam von selbst durch das Lernen der Strecke und durch besseren Grip der Reifen. Ich habe an dem Motorrad nicht allzu viele Wechsel vornehmen lassen. Wir haben ein recht gutes Basis-Setup, das genügt, um einfach alle Reifen durchzuprobieren, welche die Jungs testen wollten", erklärt Toseland, dass man das Setup weitestgehend beibehalten habe. "Es war ein komplettes Yamaha-Standard-Setup und mehr als die Fußstütze und solche Sachen anzupassen, damit ich mich komfortabler fühle, haben wir nicht vorgenommen.

Edwards griff Toseland unter die Arme

Besonderes Lob erfährt sein Teamkollege Edwards: "Colin war exzellent. Immer wieder kommt er, setzt sich neben mich, gibt mir Hinweise und fragt, ob ich nicht irgendwelche Fragen habe. Ich wusste, dass er gut sein würde aber er war eine wirklich große Hilfe."

Jetzt steht der Test in Jerez vor der Tür und Toseland ist schon Feuer und Flamme: "Darauf freue ich mich schon. Wir haben wirklich gut zusammen gearbeitet und ich bin wirklich glücklich damit. Ich muss mich nur konzentrieren und mein Ding durchziehen. Es gibt immer noch viel zu lernen, aber dafür bin ich ja hier. Wir haben jede Chance, uns gut aus der Affäre zu ziehen und ich bin sehr glücklich, im ersten Test, diese Zeiten erzielt zu haben."

Doch als erstes ist Ausruhe angesagt: "Ich habe einen langen Heimflug vor mir und werde da viel über den Test nachdenken. Natürlich habe ich die ganze Woche Zeit, um mich zu entspannen, bevor ich nach Jerez gehe. Jetzt kenne ich das Team besser. Hoffentlich spielt das Wetter mit. Im November ist es im Süden Spaniens sehr unbeständig. Unter etwas kühleren Bedingungen wäre es einen Tick einfacher."

"Ich freue mich darauf, nachdem wir einen so guten Start hatten. Wir müssen uns weiter nach vorne bewegen. Wir müssen diese Richtung beibehalten. Wenn wir in Jerez auch jeden Tag eine Sekunde abschneiden könnten, wäre das sehr fein", hofft Toseland auf ähnliche Fortschritte wie in Malaysia.