Tech 3: Wimpernschlag entscheidet das Teamduell in Katar

Pol Espargaro setzt sich beim Saisonauftakt hauchdünn gegen Teamkollege Bradley Smith durch - Herve Poncharal beobachtet das Duell mit Sorgen

(Motorsport-Total.com) - Das Tech-3-Yamaha-Team erlebte in Katar einen soliden Saisonauftakt. Pol Espargaro brachte seine Yamaha M1 auf Position sieben ins Ziel. Der Rückstand auf Sieger Jorge Lorenzo war mit mehr als 18 Sekunden aber groß. Tech-3-Teamkollege Bradley Smith musste die erste teaminterne Niederlage der Saison verdauen. Der Brite, der das Team am Ende der Saison verlassen wird, kam 0,023 Sekunden hinter Espargaro als Achter ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Pol Espargaro, Bradley Smith

Pol Espargaro (hinten) setzte sich in Katar gegen Bradley Smith durch Zoom

"Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden - vor allem wenn man sich anschaut, wie ich die Saison 2015 beendete. Ich fühlte mich auf der Vorjahresmaschine nicht richtig wohl", blickt Espargaro zurück. "In diesem Jahr hatten wir einen besseren Start. Ich habe ein besseres Gefühl für das Motorrad und bin überzeugt, das ich bessere Ergebnisse einfahren kann."

"Das Rennen war nicht einfach, weil ich ein paar Fehler machte, vor allem beim Start, der nicht nach Plan verlief. Ich hing hinter ein paar Fahrern fest und verlor den Anschluss an Maverick (Vinales) und Dani (Pedrosa). Das ist wirklich schade, denn ich fuhr einen ähnlichen Rhythmus", berichtet der ehemalige Moto2-Weltmeister.

Pol Espargaro

Bester Privatfahrer: Pol Espargaro wurde von seiner Crew im Parc Ferme gefeiert Zoom

In den finalen Runden kam es zum Showdown der Tech-3-Piloten. "Ich lag beinahe das gesamte Rennen vor Brad und hatte eine Sekunde Vorsprung. Ich kontrollierte diesen Vorsprung und fühlte mich wohl, doch sieben Runden vor Rennende tropfte der Schweiß von meiner Stirn auf das Visier. Durch die Lichter war es eine Ablenkung. Bradley holte in einer Runde sechs Zehntelsekunden auf und ging vorbei. Ich kämpfte zurück und überholte ihn", bemerkt Espargaro, der das Rennen zum Zielstrich knapp für sich entscheiden konnte.

Smith war mit seinem Rennen dennoch zufrieden. "Der Start war ein einziges Desaster. Von da an konnte es nur besser werden. Ich startete in den ersten Runden einige Manöver und kämpfte gegen die anderen Satelliten-Fahrer", erklärt er. "Ich lief auf meinen Teamkollegen auf. Er war in Kurve eins sehr stark auf der Bremse."


Fotos: Tech 3, MotoGP in Doha


"Es bereitete mir sehr viel Spaß, Pol drei Runden vor Rennende zu verfolgen. Wir lieferten uns ein richtig hartes Duell. In der letzten Kurve startete ich ein Manöver, doch da er vier Kilogramm leichter ist als ich hatte er auf dem Weg zum Zielstrich einen Vorteil", ist Smith überzeugt.

Teamchef Herve Poncharal betete am Kommandostand, dass beide Piloten ins Ziel kommen. "Unsere Fahrer lieferten sich einen harten Kampf. Ich war zwischenzeitlich ein bisschen besorgt", gesteht der Franzose. "Sie zeigten Respekt füreinander und der Abstand von 0,023 Sekunden verdeutlicht, dass wir ein sehr konkurrenzfähiges Team haben. Es war ein positiver Auftakt. Es bedeutet uns sehr viel, dass Pol der beste Privatfahrer war. In der Satelliten-Wertung belegen wir die beiden führenden Positionen. Das ist toll."