Tech 3: Edwards souverän, Crutchlow mit Sturz

Colin Edwards stellte die Tech-3-Yamaha als Siebter des Qualifyings in Reihe drei - Cal Crutchlow (12.) stürzte kurz vor Ende der Session

(Motorsport-Total.com) - Colin Edwards schaffte im Qualifying am Sachsenring den tags zuvor erhofften Performance-Sprung tatsächlich. Mit einer fehlerfreien Session bei idealen äußeren Bedingungen mit Temperaturen um die 25-Grad-Marke fuhr sich der "Texas Tornado" auf den siebten Startplatz für den Großen Preis von Deutschland.

Titel-Bild zur News: Colin Edwards

"Texas Tornado" Colin Edwards übertraf als Siebter seine eigenen Erwartungen

Im dritten Freien Training am Vormittag hatte der US-Amerikaner noch einen harmlosen Sturz zu verzeichnen. Am Nachmittag lief er dann allerdings zur Höchstform auf. Dank einer Zeit von 1.22,368 Minuten in seiner letzten fliegenden Runde sicherte sich Edwards einmal mehr den besten Startplatz in den Reihen der Piloten auf einer Kunden-Maschine.

"Ich hatte das Gefühl, als würde ich Kies kauen." Colin Edwards

"Um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung, wie ich diese Zeit in der letzten Runde gefahren bin", zeigte sich Routinier Edwards überrascht über seine eigene Leistung. Erst recht, nachdem er am Morgen mit Halsschmerzen aufgewacht ist. "Es fiel mir alles andere als leicht. Die Schmerzen waren furchtbar - etwa so, als würde ich Kies kauen. Zudem habe ich meine Stimme verloren, was die Kommunikation mit dem Team nicht einfacher gemacht hat."

Nachdem die Tech-3-Mannschaft dank des "blinden Verständnisses" wie es Edwards formulierte ein Setup für die M1 aus dem Hut zauberte, das sich nach Aussage des Texaners "meilenweit vom normalen Setup entfernt" befand, fand er im Qualifying plötzlich das tags zuvor vermisste Vertrauen ins Bike wieder. "Ich würde sagen, wir haben im gesamten letzten Jahr keine solch signifikante Veränderung am Motorrad vorgenommen wie hier", zollte Edwards dem Mut seiner Truppe Respekt.

Crutchlow vergibt Top-10-Platzierung durch Sturz

Für Teamkollege Cal Crutchlow lief es hingegen nicht wunschgemäß. Kurz vor Ende des Qualifyings lag der Rookie in Tech-3-Diensten noch an siebter Stelle der Zeitenliste, als er die M1 in Kurve acht unter der Brücke verlor und einen spektakulär anzusehenden Sturz fabrizierte. Die Yamaha von Crutchlow überschlug sich mehrfach im Kies der Auslaufzone. Der Brite selbst kam glücklicherweise ohne Verletzungen davon, rutschte allerdings noch bis auf Rang zwölf im Klassement ab.

"Mit dem heutigen Tag bin ich nicht allzu zufrieden", formulierte der Supersport-Weltmeister des Jahres 2009 seine Gefühle im Anschluss. "Ich konnte mit abgefahrenen Reifen 1.22er Zeiten fahren, doch dann hatte ich mit dem letzten Reifensatz leider einen ziemlich heftigen Crash." Vom erhöhten Grip des weichen Reifens irritiert, übertrieb es Crutchlow eigener Aussage zufolge bei der Anfahrt auf Kurve acht.


Fotos: Tech 3, MotoGP auf dem Sachsenring


Für das Rennen am Sonntag hat sich der Brite eine Top-10-Platzierung als Ziel gesetzt. Zuvor gilt es allerdings die Ursache für den Sturz zu analysieren und möglichst zu beheben: "Es war im Grunde das Gleiche wie schon bei den zwei, drei Rennen zuvor. Wir müssen jetzt ernsthaft darüber nachdenken, einige drastische Änderungen am Bike vorzunehmen." Angesichts der positiven Erfahrungen, die Teamkollege Edwards nach einem solchen Schritt am Samstag gemacht hat, sicher nicht die schlechteste Idee.