Teammanager Goyon bestätigt: Carbon-Chassis 2024 auch im Tech3-Team

Das Tech3-Team fuhr im vergangenen Herbst mit dem Stahlrahmen die Saison zu Ende - Für 2024 erhält auch das KTM-Satellitenteam das neue Chassis aus Carbon

(Motorsport-Total.com) - Als Dani Pedrosa bei seinem Wildcard-Start im September 2023 in Misano für Furore gesorgt hat, war der KTM-Testfahrer mit einem neuen Chassis aus Carbon im Einsatz. Das Feedback war derart positiv, dass Brad Binder und Jack Miller bald für die restlichen Rennen im Herbst auf diesen Rahmen wechselten.

Titel-Bild zur News: Tech3 GasGas RC16

Im Laufe der Testfahrten wird auch Tech3 das neue Chassis erhalten Zoom

Das Satellitenteam Tech3 blieb allerdings beim Chassis aus Stahl. Für die Saison 2024 ist geplant, dass auch Augusto Fernandez und Pedro Acosta mit dem Carbon-Material ausrücken werden. Beide Teams sollen mit dem gleichen technischen Paket beginnen.

"Wir werden das Carbon-Chassis zu einem Zeitpunkt testen", bestätigt Tech3-Teammanager Nicolas Goyon die Pläne. "Die Saison in Katar werden wir dann mit dem gleichen Paket wie die anderen Jungs beginnen."

Ursprünglich war gar nicht geplant gewesen, den Carbon-Rahmen bei den restlichen Rennen mit den Stammfahrern einzusetzen. Denn das Material war neu, die Ingenieure und Mechaniker mussten erst den Umgang damit lernen.

Auch die Produktion und Logistik im Hintergrund mussten aufgestockt werden. "Als mit den ersten Carbon-Rahmen Rennen gefahren wurden, war in der Fabrik noch nichts dafür bereit", blickt Goyon auf die Gründe, warum Tech3 beim Stahlchassis geblieben ist.

"Die Performance [mit dem Carbon-Rahmen] war so gut, dass rasch entschieden wurde, damit Rennen zu fahren. Seither wurde in der Fabrik viel daran gearbeitet und die Schwächen verbessert. Wir werden bei den ersten Tests sehen, ob wir damit gelassener arbeiten können."

"Denn immer wenn es einen Sturz gegeben hat, musste man das Chassis tauschen und es hinter der Box oder in der Fabrik reparieren. Das hat einige Zeit in Anspruch genommen", verweist Goyon auf den heikleren Umgang mit Carbon im Vergleich zu Stahl.


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Denn mit speziellen Geräten, darunter Röntgenstrahlen, muss die Carbon-Struktur auf minimale Beschädigungen untersucht werden. Dieser Aspekt sowie eine Reparatur sind mit diesem Material deutlich aufwendiger. Speziell für ein kleineres Satellitenteam wie Tech3.

"Wir hoffen, dass die Änderungen, die über den Winter in der Fabrik durchgeführt worden sind, uns helfen werden, damit genauso wie mit einem Chassis aus Aluminium oder Stahl zu arbeiten", sagt Goyon, der vor seiner zweiten Saison als Teammanager steht.

Der Franzose hofft auch auf mehr Glück, denn die lange Verletzungspause von Pol Espargaro brachte Tech3 im Vorjahr in eine schwierige Situation: "Für die erste Saisonhälfte hatten wir nur einen Rookie. Er alleine musste das Motorrad weiterentwickeln."

"Aus meiner Sicht hat das Motorrad gut performt, aber wir hatten etwas Pech", meint Goyon im Rückblick. "In diesem Jahr haben wir mit Pedro einen Rookie, der alle Qualitäten hat, um in der MotoGP auf diesem Level zu fahren."

"Und Augusto hatte ein sehr gutes erstes Jahr. Jetzt muss er den nächsten Schritt machen. Beide kennen sich sehr gut und werden sich gegenseitig antreiben. Wir hoffen wirklich, dass wir konkurrenzfähig sein werden. Mehr noch, als in anderen Jahren." Tech3 hat mit Miguel Oliveira in der Saison 2020 zwei MotoGP-Rennen gewonnen. Es sind die größten Erfolge des Teams in der Königsklasse.

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