• 27.06.2007 15:30

  • von Marco Helgert

Stoner ohne Belastungen

Der Australier weigert sich weiter, vom WM-Titel zu reden, während Ducati-Designer Alan Jenkins das Erfolgsgeheimnis zu kennen glaubt

(Motorsport-Total.com) - Rennen für Rennen überrascht Casey Stoner, der vermutete Bruch in seiner Erfolgsserie will sich - zum Ärger der Kontrahenten - einfach nicht einstellen. Im Regen von Donington siegte der Australier erneut, der Vorsprung in der WM wächst und momentan fällt es schwer, ein Ende dieser Serie zu erkennen.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Einfach rauf auf as Motorrad und los geht's - Stoner grübelt nicht

"In Donington konnten wir erneut zeigen, dass die Ducati mehr als nur Motorleistung besitzt", erklärte er und die Gegner dürften diese Erfahrung auch allmählich verinnerlichen. "Das Motorrad und die Reifen funktionieren für mich einfach prächtig. Wir sind auf fast jedem Kurs konkurrenzfähig." An den Titel mag er aber noch nicht denken.#w1#

"Ich genieße einfach die Rennen und ich werde weiter am Motorrad arbeiten, denn sobald man auf die Meisterschaft achtet, wird man zu sehr hineingezogen", erklärte er. So konzentriert er sich auf die Einzeletappen, von denen Assen als nächste ansteht. "Leider ist der Kurs enttäuschend, denn das alte Layout war einfach unglaublich."

Besonders weint er der De-Bult-Kurve nach, die beim Umbau verändert wurde. "Das war wohl meine absolute Lieblingskurve, ein überhöhter Linksknick", so Stoner. "Nun haben sie sie flach gemacht und zerstört." Einfacher wurde die Strecke dadurch aber nicht. "Für das Setup ist es sehr verwirrend. Es gibt flache Kurven, überhöhte Kurven, schnelle Kurven, langsame Kurven. Das ist nicht einfach."

Stoner "kann das ganz frisch angehen"

Für den durchschlagenden Erfolg von Stoner hat zumindest Ducati-Designer Alan Jenkins eine Erklärung gefunden. Der Australier könne mit einem völlig freien Kopf an die Sache herangehen, ohne die gesammelten Eindrücke mit den Motorrädern der Vorjahre, die ihn nur zu immer neuen Vergleichen zwingen würden. Darin erkennt Jenkins auch eine Parallele zu Lewis Hamilton in der Formel 1.

"Er nicht so viele Erfahrungen auf dem alten Motorrad oder damit, wie die Reifen vor zwei Jahren waren. Er kann das ganz frisch angehen", erklärte er 'autosport.com'. "Zudem sehen wir, dass er bei den grundlegenden Dingen nun sicherer ist, daher ist nun auch mehr am Drumherum interessiert, zum Beispiel daran, warum das Motorrad so ist, wie es gerade ist. Das ist positiv, wenn man für die Zukunft entwickeln will."

Während es Stoner vermeidet, sich zu stark mit der WM-Tabelle zu beschäftigt, scheut sich Jenkins nicht davor. "Ein gutes Zeichen ist, dass das Motorrad überall zu funktionieren scheint", erklärte er. "Und interessant ist, dass das schlechteste Ergebnis von Casey ein fünfter Rang ist. Er kann ein Rennen anführen, er lässt sich nicht beunruhigen, hält sich zurück, wenn das notwendig ist, und hat bisher noch keinen Unfall gehabt, als es auf die erste Kurve zuging. Genauso muss es laufen, wenn man Meisterschaften gewinnen will."