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Stoner bereut Rücktritt nicht: "Nicht eine Sekunde"
Der Ausnahmekönner genießt sein Leben nach der MotoGP, bietet sich aber für eventuelle Testfahrten mit HRC in der kommenden Saison an
(Motorsport-Total.com) - Um Ex-MotoGP-Champion Casey Stoner ist es ruhig geworden. Nach dem V8-Supercar-Abenteuer im vergangenen Jahr nahm sich der medienscheue Australier nun die Zeit, um sich zurückzulehnen. Stoner genießt das Leben mit Frau Adriana und Tochter Ally. Etwas irritiert reagierte die MotoGP-Welt auf die Veröffentlichung der Autobiographie, die Ende 2013 erschien.
© Repsol
Ex-Champion Casey Stoner kann sich vorstellen, 2015 für Honda zu testen Zoom
"Nach dem Rückzug aus der MotoGP - ich weiß, viele können das nicht verstehen - benötigte ich etwas Zeit für mich. Ich bereue meine Entscheidung nicht, nicht eine Sekunde", betont Stoner in seiner Kolumne für 'BT Sport'. "Natürlich vermisse ich einige Leute und meine Freunde aus dem Fahrerlager. Nach so vielen Jahren sind sie eine Art Familie geworden, doch ich genoss den Rennsport nicht mehr."
"Obwohl wir ein tolles Motorrad und Team hatten, fehlte mir irgendetwas. Ich entschied mich mit meiner Familie dazu, zurückzutreten und sprach ziemlich offen über mein Interesse an der V8-Supercar-Meisterschaft", erklärt der Australier, der sein Engagement in der australischen Tourenwagenserie bereut. "Ich hätte mir 2013 das komplette Jahr nehmen sollen, um ein paar Dinge zu überdenken und mir Zeit für mich zu nehmen."
"Der Rennsport bereitete mir Spaß, doch viele Dinge, die für meinen Rückzug aus der MotoGP verantwortlich waren, störten mich auch hier", begründet Stoner, der nicht damit rechnete, dass er auch in der V8-Serie für ein großes Medieninteresse sorgt und entsprechend viele Interviews geben muss. Stoners introvertierte Art hat ihm den Ruf des unnahbaren Supergenies eingebracht - eine Rolle, die ihm nicht passt.
© Ducati
Stoner gewann in der Saison 2007 mit der Ducati Desmosedici die Fahrerwertung Zoom
"Ich möchte klarstellen, dass ich froh bin, Unterstützung von meinen Fans zu erhalten. Doch viele Leute erkennen nicht an, dass ich auch ein Privatleben habe. Es gibt nur sehr wenige Freunde und Leute, denen ich vertraue. Wenn ich ein Interview nach dem nächsten führen muss - vor allem mit Leuten, die negativ über mich berichten -, dann raubt mir das meine Seele", schildert der Weltmeister von 2007 und 2011. "Es ist schwierig, das zu erklären. Ich erwarte nicht, dass es jeder versteht."
Das Familienleben hat aus Stoner einen anderen Menschen gemacht. Endlich hat er nun die Zeit, für Frau und Tochter da zu sein: "Durch meine Vaterrolle habe ich mich verändert. Das haben viele Leute erkannt. Es ist eine unglaubliche Aufgabe. Wir hatten ein schönes Weihnachtsfest und einen schönen Jahreswechsel. Wir verbrachten etwas Zeit mit Freunden und zum ersten Mal mussten wir nicht jede Woche irgendwohin fliegen. Es war toll."
"Die MotoGP habe ich nicht besonders intensiv verfolgt, um ehrlich zu sein. Ich habe hier und da etwas mitbekommen", bemerkt Stoner, der die Leistungen seines Nachfolgers lobt: "Marc Marquez leistet bei Honda gute Arbeit. Viele Leute haben gefragt, ob ich Testfahrten absolviere, doch ich entschied mich dazu, in diesem Jahr nichts zu machen und eine Pause einzulegen."
Ein erneuter HRC-Test ist aber nicht ausgeschlossen: "Ich teilte Nakamoto und Livio (Suppo; Anm. d. Red.) mit, dass ich gern für das Team testen würde - wenn sie mich brauchen - und das ohne Bezahlung machen würde. Im vergangenen Jahr waren die vertraglich vereinbarten Testtage durch das schlechte Wetter Zeitverschwendung. Ich fühlte mich etwas unwohl, bezahlt zu werden, obwohl ich nicht fahre", so der ehemalige Honda-Werkspilot.