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Stoner beendet Tests mit klarer Bestzeit

Casey Stoner (Honda) brennt zum Abschluss der Testfahrten eine Traumrunde in den Asphalt von Sepang und nimmt Jorge Lorenzo (Yamaha) über eine halbe Sekunde ab

(Motorsport-Total.com) - Der dritte und letzte Tag der Sepang-Testfahrten endete vorzeitig. Starke Regenfälle setzten die Strecke in Malaysia unter Wasser, weshalb alle Teams vorzeitig zusammenpackten. Am Vormittag herrschten noch gute Bedingungen und es wurde ausgiebig trainiert. Speziell Casey Stoner (Honda) zeigte der Konkurrenz, dass er in diesem Jahr die Nummer eins verteidigen will. Bereits in seiner zweiten fliegenden Runde brannte der Weltmeister eine Zeit von 1:59.607 Minuten in den Asphalt. Das war die schnellste je in Sepang gefahrene Runde. Den bisherigen Rekord hatte Valentino Rossi (damals Yamaha) im Jahr 2009 in 2:00.518 Minuten aufgestellt.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Weltmeister Casey Stoner präsentierte sich in Sepang wieder in bestechender Form

Stoner legte sein Hauptaugenmerk am letzten Testtag vor allem auf die neuen Reifenspezifikationen von Bridgestone. Außerdem experimentierte der Australier mit der Kupplung, um das lästige Chattering loszuwerden. Lag die Spitze an den vorangegangenen Tagen dicht beisammen, so waren heute die Abstände deutlich größer. Jorge Lorenzo klassierte sich als Zweiter, kam aber nicht unter die Zwei-Minuten-Marke. Dem Yamaha-Pilot fehlten 0,591 Sekunden auf die Fabelzeit seines Konkurrenten. Im Gegensatz zu Stoner, der lediglich 21 Runden drehte, fuhr Lorenzo 35 Umläufe.

Der Spanier verglich verschiedene Einstellungen an seiner M1 miteinander. Teamkollege Ben Spies reihte sich an der vierten Stelle (0,888 Sekunden) ein. Nach guten zwei Tagen lief es für den Texaner zum Abschluss nicht ganz optimal. Kurz vor der Mittagspause stürzte er, blieb aber unverletzt. In fast schon gewohnter Manier beendete Spies den Test auch vorzeitig. Zwischen die beiden Yamaha-Stars schob sich Dani Pedrosa mit der zweiten Werks-Honda.

Pedrosa setzte seine Arbeit der vorangegangenen Tage fort und verglich zwei leicht unterschiedliche Chassis miteinander. Auch er kümmerte sich wie Stoner um das Chattering. Mit verschiedenen Einstellungen an der Dämpfung und unterschiedlichen Reifendrücken versuchte der Spanier die lästigen Vibrationen loszuwerden. Auf Stoner fehlten ihm 0,649 Sekunden.


Fotos: MotoGP-Tests in Sepang


Lediglich die ersten vier Fahrer lagen innerhalb einer Sekunde. Rossi, der sich als Fünfter einreihte, hatte bereits einen Rückstand von 1,2 Sekunden. Der Superstar war heute mit 42 Runden der fleißigste Fahrer und testete dabei verschiedene neue Teile an der neuen Ducati GP12. War der Rückstand am ersten Tag noch relativ gering, so wuchs er heute auf 1,2 Sekunden an. Mit der alten 800er kam Rossi im vergangenen Oktober im Qualifying auf eine Bestzeit von 2:02.395 Minuten, so lautete seine Bestzeit auf dem neuen Motorrad, das über ein stärkeres Triebwerk verfügt, 2:00.824 Minuten.

Sein Teamkollege Nicky Hayden drehte lediglich 19 Runden. Die linke Schulter bereitete dem US-Amerikaner weiterhin Schmerzen. Deshalb konnte er auch nicht an die Limits der Ducati GP12 gehen. Dennoch hatte der Weltmeister trotz eines Rückstandes von zwei Sekunden einen guten ersten Eindruck von seinem neuen Arbeitsgerät gewonnen. Besser lief es für Ducati-Privatier Hector Barbera, der in diesem Jahr für das Pramac-Team fährt. Der Spanier steigerte sich auf den neuen Bridgestone-Reifen beachtlich und war lediglich um eine Zehntelsekunde langsamer als Rossi.

Valentino Rossi

Valentino Rossi hat auf der neuen Ducati GP12 ein gutes Gefühl für die Frontpartie Zoom

Cal Crutchlow reihte sich hinter Barbera als Siebter ein. So wie auch Spies verzeichnete der Brite einen harmlosen Sturz von seiner Yamaha. Am späteren Nachmittag wollte Crutchlow erneut fahren, doch der Regen verhinderte weitere Fortschritte des Tech-3-Piloten. Dafür drehte sein neuer Teamkollege Andrea Dovizioso insgesamt 40 Runden und setzte seinen Anpassungsprozess auf die Yamaha M1 fort. Obwohl der Italiener nach seinem Schlüsselbeinbruch noch Kraft fehlte, war er nur um eine Zehntelsekunde langsamer als Crutchlow.

Auch Gresini-Neuzugang Alvaro Bautista steigerte sich und stellte sich auf die für ihn neue Honda RC213V ein. Ihm fehlten 1,7 Sekunden auf die Spitze, was Rang neun der Zeitliste bedeutete. An den drei Tagen war Bautista jeweils schneller als MotoGP-Neuling Stefan Bradl. Dem Deutschen stand im LCR-Team die gleiche Honda zur Verfügung. Kontinuierlich steigerte sich der Moto2-Weltmeister und fuhr am dritten Tag eine persönliche Bestzeit von 2:01.894 Minuten. Auf Bautista, der ebenfalls seine ersten drei Tage auf der neuen Honda verbrachte fehlte knapp mehr als eine halbe Sekunde. Bradl fuhr am letzten Tag Reifentests.

Stefan Bradl

Stefan Bradl hat sich auf der neuen Honda RC213V kontinuierlich gesteigert Zoom

Mit etwas Abstand folgte Karel Abraham Letzter regulärer MotoGP-Pilot. Der Tscheche war um drei Zehntelsekunden langsamer als Bradl und reihte sich an der zwölften Stelle ein. Abraham und sein Cardion-Team arbeiteten an den drei Tagen an der Abstimmung der Ducati. Dazu musste sich der 22-Jährige auch an die Charakteristik des stärkeren 1.000er Motors gewöhnen. Die Testfahrer Katsuyuki Nakasuga (Yamaha) und Franco Battaini (Ducati) drehten ebenfalls einige Runden.

Der Abstand der Claiming-Rule-Teams (CRT) blieb auch am dritten Tag groß. Einzig Colin Edwards konnte mit der Suter-BMW des Forward-Teams halbwegs vernünftige Zeiten fahren. Trotz Problemen mit Chattering stellte der Routinier eine persönliche Bestzeit von 2:04.722 Minuten auf. Der Rückstand auf Stoner betrug 5,115 Sekunden. Unter ferner liefen fuhr das Avintia-Team mit der BQR-Kawasaki herum. Nachdem man die Motorprobleme vom Vortag lösen konnte, drehte Ivan Silva 41 Runden. Sein Rückstand betrug acht Sekunden. Robertino Pietri und Jordi Torres lagen über zehn Sekunden zurück.

Von 28. Februar bis zum 1. März finden die nächsten Testfahrten in Sepang statt.

Die Testzeiten aus Sepang (Donnerstag)

01. Casey Stoner (Honda) 1:59.607 Minuten (21 Runden)
02. Jorge Lorenzo (Yamaha) +0.591 Sekunden (35)
03. Dani Pedrosa (Honda) +0.649 (26)
04. Ben Spies (Yamaha) +0.888 (16)
05. Valentino Rossi (Ducati) +1.217 (42)
06. Hector Barbera (Pramac Ducati) +1.322 (40)
07. Cal Crutchlow (Yamaha Tech 3) +1.501 (26)
08. Andrea Dovizioso (Yamaha Tech 3) +1.650 (40)
09. Alvaro Bautista (Gresini Honda) +1.777 (34)
10. Nicky Hayden (Ducati) +2.122 (19)
11. Stefan Bradl (LCR Honda) +2.287 (38)
12. Karel Abraham (Cardion Ducati) +2.611 (38)
13. Katsuyuki Nakasuga (Yamaha) +2.727 (27)
14. Franco Battaini (Ducati) +3.426 (35)
15. Colin Edwards (Suter-BMW) +5.115 (36)
16. Ivan Silva (BQR-Kawasaki) +8.618 (41)
17. Robertino Pietri (BQR-Kawasaki) +10.033 (16)
18. Jordi Torres (BQR-Kawasaki) +10.577 (29)