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Stoner von Konkurrenzfähigkeit überrascht

Trotz Rückenschmerzen knackte Casey Stoner in Sepang die Zwei-Minuten-Marke und fuhr der Konkurrenz davon - Die neue Honda ist noch nicht komplett aussortiert

(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Casey Stoner konnte nur an zwei der drei Testtagen in Sepang fahren und erzielte beide Male die Bestzeit. Bemerkenswert war die Runde am Donnerstag. Bereits im zweiten Umlauf knallte der Australier eine Zeit von 1:59.607 Minuten hin und blieb als erster MotoGP-Fahrer in Sepang unter der Zwei-Minuten-Marke. Der Honda-Pilot nutzte die kühleren Bedingungen am Vormittag, doch diese Traumzeit kam nicht problemlos zustande. Nach wie vor klagt Stoner über Rückenschmerzen, weshalb er am Dienstag überhaupt nicht testen konnte. Zudem konnte das Chattering nicht restlos beseitigt werden.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Weltmeister Casey Stoner fuhr der Konkurrenz wieder auf und davon

Dennoch nahm Stoner seinem Konkurrenten Jorge Lorenzo (Yamaha) ganze 0,591 Sekunden ab. "Ehrlich gesagt bin ich überrascht, dass wir so konkurrenzfähig sind. Nachdem was am Dienstag passiert ist, bin ich am Mittwoch schließlich gefahren. Wir haben versucht, soviel wie möglich zu schaffen und in der kurzen Zeit das beste Setup zu finden", schildert der 26-Jährige. "Wir wollten den Test so produktiv wie möglich gestalten und nicht mehr Runden als nötig fahren."

Tatsächlich fuhr Stoner an beiden Tagen insgesamt lediglich 50 Runden. Andere Fahrer legten alleine an einem Tag eine größere Distanz zurück. "Ich hätte gerne noch etwas mehr getestet, aber diese Dinge waren nicht so extrem wichtig und hätten keinen großen Unterschied gemacht. Ich glaube, das Beste was wir tun konnten waren Vergleichstests zwischen den beiden Chassis. Heute haben wir viel an der Dämpfung gearbeitet und zusätzliche Modifikationen vorgenommen. Gestern haben wir an der Kupplung gearbeitet. Wir mussten verstehen, was gut und schlecht war und das dann aussortieren."

Ein großes Thema bei Honda ist Chattering. Speziell mit der neuen Reifengeneration von Bridgestone treten die Vibrationen auf. "Leider war es ähnlich wie gestern. Wir probierten am Nachmittag einige Dinge um es auszumerzen. Wir haben die Situation deutlich verbessert, aber ein anderer Bereich wurde wesentlich schlechter. Wir müssen zurück zur Ausgangslage und eine andere Richtung einschlagen, wie zum Beispiel mit der Gewichtsverteilung spielen. Es ist ein Problem, das wir schon im Vorjahr hatten, aber auf eine andere Art. Jetzt ist das Chattering aufgrund der neuen Reifengeneration viel stärker. Wir wollen es reduzieren."


Fotos: Casey Stoner, MotoGP-Tests in Sepang


Stoner hält sich mit scharfer Kritik an Bridgestone zurück, doch glücklich ist er nicht. "Wir müssen mit dem arbeiten, was uns im Moment zur Verfügung steht. Sie sagen mir, dass es der gleiche Reifen wie immer ist, aber warum gibt es dann eine neue Version? Warum macht man eine neue Version, wenn die Reifen komplett gleich sind", fragt sich der Australier und nennt ein Beispiel: "Sie sagen, der Reifen ist der gleiche wie 2008, aber er ist es nicht. Wir haben definitiv ein Problem mit den neuen Reifen, aber wir können das beheben."

Im Gegensatz zur Konkurrenz hat Stoner weitestgehend auf Longruns verzichtet. Das sieht er nicht als Problem an. "Nein, das hat mich nicht interessiert. Es müssten die gleichen Bedingungen wie zur Rennzeit herrschen, andernfalls macht das keinen Sinn. In der Vergangenheit, als es noch einen Reifenkrieg gab, musste man hinausfahren und sehen, was der Reifen kann. Wenn alle mit den gleichen Reifen fahren, erhält man viele Informationen", erklärt er. "Wenn man mit einem Reifen viele Runden fährt, dann erhält man die gleichen Informationen wie bei einer Rennsimulation."

Obwohl die RC213V noch nicht aussortiert ist, fuhr Stoner eine beeindruckende Rundenzeit. Erwartet hat er das aber nicht. "Am Nachmittag wurde es deutlich kühler. Ich dachte mir, dass ich vielleicht noch einen Reifensatz habe und noch einen Versuch starten könnte. Leider fing es zu regnen an. Die Temperaturen wären genau richtig gewesen. Darum geht es auf dieser Strecke."

Casey Stoner

Die neue Reifengeneration sorgt bei Honda für einige Probleme Zoom

"In den ersten drei Stunden herrschten gute Bedingungen. Später kühlte es ab und die Strecke wurde noch besser. Wir hatten erwartet, dass wir am Vormittag eine gute Rundenzeit fahren könnten, aber diese haben wir nicht erwartet", zeigt sich der Champion überrascht. Bis zum nächsten Test Ende Februar gibt es dennoch viel zu tun. In erster Linie muss Stoner fit werden und die Rückenprobleme beseitigen.

"Ich bin in der Früh aufgewacht und die Schmerzen waren nicht so groß, aber jetzt killt mich mein Rücken. Es war nicht so einfach zu fahren wie gestern und ich muss das bis zum nächsten Test in Ordnung bringen." Vor den Testfahrten sprach Stoner auch eventuelle Probleme mit der Motorbremse an, aber schlussendlich war ein anderes Thema wichtiger: "Alles hat mit dem Chattering zu tun. Da müssen wir noch nachbessern, aber trotzdem sind wir sehr schnell, obwohl dieser Bereich noch nicht ideal ist. Das ist sehr positiv."

Stoner machte sich im Anschluss auf den Weg nach Hause. In der Schweiz erwartet seine Frau Adriana das erste gemeinsame Kind.