Stefan Bradl übt Selbstkritik: "Es gibt nichts Erfreuliches"

Aprilia bringt in Motegi beide Fahrer in die Top 10 - Stefan Bradl unterliegt Teamkollege Alvaro Bautista deutlich und ärgert sich über seine Fahrfehler

(Motorsport-Total.com) - Das Aprilia-Werksteam durfte sich beim Japan-Grand-Prix in Motegi über zwei Top-10-Platzierungen freuen. Alvaro Bautista fuhr mit seiner RS-GP 23 Sekunden nach Sieger Marc Marquez als Siebtplatzierter über den Zielstrich. Teamkollege Stefan Bradl wurde Zehnter und unterlag Bautista im teaminternen Duell deutlich. Mehr als neun Sekunden verlor der Deutsche im 15. Grand Prix der Saison auf seinen Teamkollegen.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Aufwärtstrend bei Aprilia: Stefan Bradl fährt beim Grand Prix in Japan in die Top 10 Zoom

"Rang zehn ist okay, doch nach diesem Wochenende hätte mehr herauskommen müssen", ärgert sich Bradl. "Ich hatte mir vorgenommen, möglichst wenig Fehler zu machen, aber das ist im Prinzip gründlich daneben gegangen. Die Misere begann schon mit einem schlechten Start. Ich bin schlecht weggekommen und habe in den ersten Kurven viel verloren. Nach der ersten Runde war ich nur 16. oder gar nur 17."

"Ich musste auch bald feststellen, dass ich beim Bremsen massive Probleme habe. Ich habe mich oft vorbereitet, Gegner zu überholen, was aber letztendlich nie wirklich gelang. Zudem habe ich meistens den Scheitelpunkt verpasst", gesteht der Deutsche. "Die Situation hat sich zu keiner Zeit des Rennens gebessert. Anders ausgedrückt will ich sagen, dass ich heute kein gutes Rennen gefahren bin."

"Sogar als ich freie Fahrt hatte, passierten laufend Fahrfehler. Der einzige Lichtblick war, dass ich zu den Ducatis von Petrucci und Redding etwas aufschließen konnte. Ich war aber nie nahe genug dran, um einen Versuch zu starten. Als ich näher dran war, passierte der nächste Fehler. In den letzten drei Runden war ich wirklich nah dran, doch dann habe ich den größten Schnitzer überhaupt gemacht", kommentiert Bradl den Fahrfehler in der letzten Runde.


Fotos: Aprilia, MotoGP in Motegi


"Ich bin sehr unzufrieden und über meine Leistung enttäuscht. Der einzig positive Aspekt von diesem Rennen ist die Platzierung und der geringe Rückstand auf den Sieger. Aber ansonsten gibt es wirklich nichts Erfreuliches", schimpft Bradl, der in der Fahrerwertung weiter den Anschluss an Teamkollege Bautista verlor. Vor der Reise nach Australien liegt Bradl als WM-16. acht Punkte hinter Bautista, der aktuell 13. der Fahrerwertung ist.

Stefan Bradl

Stefan Bradl: Eigene Fahrfehler verhinderten ein besseres Ergebnis Zoom

Der Spanier war mit seiner Vorstellung in Japan zufrieden: "Es war ein gutes Rennen und ich holte das bisher beste Ergebnis mit Aprilia. Natürlich profitierten wir von den Stürzen und gewannen dadurch einige Positionen, doch das gehört zum Rennsport", berichtet der zukünftige Ducati-Pilot, der die Saison 2016 auf einem Hoch beenden möchte: "Wir demonstrierten, dass wir auf unterschiedlichen Strecken schnell sein können: vom winkligen Kurs in Misano bis zur Strecke in Motegi, die viele harte Bremszonen hat. Das zeigt, dass wir uns in allen Bereichen verbessert haben", lobt Bautista die Arbeit der Aprilia-Ingenieure.