Startcrash im Silverstone-Sprint: Das sagen Morbidelli und Bezzecchi

Für den Startcrash im Silverstone-Sprint erhält Franco Morbidelli eine Strafe - Marco Bezzecchi hat Schmerzen im Fuß, will aber im Grand Prix wieder fahren

(Motorsport-Total.com) - Beim Start des Sprints in Silverstone kam es im Mittelfeld in Kurve 1 zu einem Unfall. Franco Morbidelli (Pramac-Ducati) stürzte beim Anbremsen von Abbey und krachte in das Heck von Marco Bezzecchi (VR46-Ducati), der direkt davor war.

Titel-Bild zur News: Franco Morbidelli

Franco Morbidelli stimmt mit den FIM-Kommissaren nicht überein Zoom

Raul Fernandez (Trackhouse-Aprilia) musste hart bremsen und konnte damit verhindern, einen der beiden Fahrer sowie die Motorräder zu treffen. Morbidelli und Bezzecchi zogen sich Prellungen, aber keine Verletzungen zu.

"Ich habe versucht, an einem normalen Punkt zu bremsen, aber ich konnte den Sturz nicht verhindern", schildert Morbidelli den Unfall aus seiner Sicht. "Ich bin dann in Marco gecrasht. Das war eine unglückliche Episode."

"Ich wollte niemanden überholen. Wenn man sich die Bilder ansieht, dann habe ich etwas früher als der Fahrer links von mir, Oliveira, gebremst. Aber dann wurde ich von Maverick angesaugt, der einen anderen Speed hatte. Es ist eine unglückliche Episode in Kurve 1."

Aprilia-Fahrer Maverick Vinales kam nicht gut von der Linie weg. "Ich hatte einen massiven Wheelie", schildert der Spanier. "Ich konnte deshalb nicht bremsen und das vordere Holeshot-System [in Kurve 1] nicht deaktivieren."

Dass er irgendetwas mit dem Sturz dahinter zu tun hatte, findet Vinales nicht: "Er ist dort um 40 km/h schneller als jeder andere Fahrer angekommen. Also?" Der Unfall landete auf dem Tisch der FIM-Rennkommissare.

Sie sahen die Schuld bei Morbidelli. Laut Strafenprotokoll war es ein Vergehen nach Artikel MGP-CC6 (Start/erste Rennrunde): "Aggressive Manöver, die dazu führen, dass ein anderer Fahrer stürzt."

Als erstes diesbezügliches Vergehen in dieser Saison muss Morbidelli im Grand Prix zwei Long-Lap-Strafen absolvieren. "Meine Sicht darauf ist, dass es ein unglücklicher Rennunfall war", stimmt der Italiener nicht mit Freddie Spencer und Co. überein.

"Das Problem ist, das ist Racing. Wir kommen dort mit mehr als 200 an. Es sind viele Motorräder und solche Dinge können passieren. Es war kein unverantwortliches Fahren. Aber die Rennkommissare haben eine andere Meinung und ich akzeptiere das."

Marco Bezzecchi

Marco Bezzecchi hofft, auch am Sonntag in der Startaufstellung zu stehen Zoom

Bezzecchi wurde länger im Medical Centre untersucht. Dabei konnten Verletzungen in seinem rechten Fuß ausgeschlossen werden. Die Prellungen werden mit Physiotherapie behandelt. Die Absicht lautet, dass der Italiener am Sonntag den Grand Prix fahren wird.

"Ein kürzeres Rennen als erwartet", seufzt Bezzecchi. "Ich hatte keinen schlechten Start und versuchte, für die erste Kurve innen zu sein. Aber dann spürte ich plötzlich einen harten Schlag und fand mich in der Luft wieder."

"Der Aufprall auf den Asphalt war hart. Ich spürte sofort Schmerzen im rechten Fuß, aber Röntgenaufnahmen haben Verletzungen ausgeschlossen. Ich habe Schmerzen. Wir versuchen die kommenden Stunden mit Physiotherapie zu verbringen, um zu verstehen, mit welchem Zustand ich morgen fahren kann."