Start-Unfall in Silverstone: Das sagen Baz und Espargaro

Als Loris Baz und Pol Espargaro kurz nach dem Start in Silverstone crashten, hielt die MotoGP-Welt den Atem an - Wie es zum Unfall kam und wie es den Fahrern geht

(Motorsport-Total.com) - Es war die Schrecksekunde beim Großen Preis von Großbritannien 2016: Nur wenige Meter nach dem Start des MotoGP-Rennens in Silverstone kam es zu einem schweren Unfall zwischen Pol Espargaro (Tech-3-Yamaha) und Loris Baz (Avintia-Ducati). In Kurve 2 kollidierten die beiden Fahrer bei hoher Geschwindigkeit und rutschten samt ihrer Motorräder über die Wiese zurück auf die Strecke. Baz blieb bewusstlos liegen, Espargaro krümmte sich vor Schmerzen und die Bikes waren Kernschrott.

Titel-Bild zur News: Loris Baz

Bewusstlos! Loris Baz kann sich an alles nach dem Zusammenstoß nicht erinnern Zoom

Das Rennen wurde daraufhin mit der roten Flagge abgebrochen und Espargaro und Baz sofort medizinisch versorgt. Bei den Fernsehbildern befürchteten viele das Schlimmste. Doch schon kurz darauf teilte die Rennleitung mit, dass Baz wieder bei Bewusstsein sei. Beim Abtransport hob der Franzose die Hand, um seinen Fans zu signalisieren, dass es ihm den Umständen entsprechend gut gehe. Noch während des wiederaufgenommenen Rennens meldete er sich via Twitter zu Wort und bestätigte, dass er okay sei.

"Ich habe eine Verstauchung in meinem operierten Fuß, aber sie haben ihn geröntgt und es ist nichts gebrochen. Es schmerzt allerdings, wenn ich Druck auf ihn ausübe", erklärt Baz seine Blessuren. "Das Wichtigste ist, dass Pol, der auch keine Brüche davongetragen hat, und ich okay sind. Es war ein Rennunfall, der nicht hätte passieren sollen, aber die Kurve ist ziemlich eng. Ich denke nicht, dass ich etwas Dummes gemacht habe!" Doch wie kam es überhaupt zu dem Crash in der turbulenten Startphase?

Loris Baz und Pol Espargaro nach Sturz fit für Misano

Beide Piloten waren von weit hinten ins Rennen gegangen: Baz startete von Position 13, Espargaro von 15. Bei der Anfahrt zu Maggotts kam es im Zweikampf zur Berührung. "Als ich in der zweiten Kurve ankam, war ich mit Pol auf einer Höhe und gerade dabei, ihn zu überholen", erklärt Baz, "aber dann haben die Fahrer vor uns sehr früh gebremst, insbesondere Petrucci. Ich bin ein bisschen nach rechts gefahren, um eine Kollision zu vermeiden, aber Pol kam von außen und wir haben uns berührt."

Espargaro beschreibt die Situation so: "Auf der ersten Runde spürte ich einen starken Schlag von hinten in der ersten Kurve. Ich bin auf dem Boden herumgerutscht und dann haben mich mein und Loris' Motorrad getroffen." Dabei hatten beide Glück, dass die nachfolgenden Fahrer ausweichen konnten, als sie und zahlreiche Trümmerteile auf die Strecke zurückschleuderten. Da der nächste Grand Prix schon in einer Woche stattfindet, überwiegt daher die Erleichterung, sich nicht schwerer verletzt zu haben.

"Einerseits war dieser Vorfall echtes Pech, wobei schon die vergangenen Rennen nicht nach Plan verlaufen sind. Andererseits muss ich froh sein, dass nichts Schlimmeres passiert ist", hakt Espargaro den Crash ab und ärgert sich im Nachhinein vor allem darüber, sich nicht besser qualifiziert zu haben: "Ich bin immer ein wenig nervös, wenn ich von weit hinten starten muss, weil es gefährlich ist und der Unfall hat das bewiesen. Aber ich habe den Einzug in Q2 nun einmal verpasst und einen hohen Preis bezahlt."

Für das nächste Rennen in Misano will der Spanier wieder fit sein: "Ich muss zugeben, dass alles schmerzt, insbesondere mein rechtes Schienbein. Aber ich bin nicht allzu besorgt darüber und glaube, dass ich mit etwas Erholung und Massagen wieder okay sein werde." Baz hofft indes, dass es auch für ihn in einer Woche besser laufen wird: "Bis zum Rennen verlief das Wochenende recht gut. Ich war sehr zuversichtlich, umso enttäuschender war der Unfall, denn ich hätte hier gut abschneiden können."


Fotos: MotoGP in Silverstone, Rennen