Smith und die Suche nach dem Limit der M1

Regen stand nicht auf dem Wunschzettel von Bradley Smith, der nach wie vor mehr Zeit auf trockener Strecke benötigt, um das Gefühl für die Yamaha M1 zu verbessern

(Motorsport-Total.com) - MotoGP-Neuling Bradley Smith musste sich beim ersten Tag des finalen IRTA-Tests vor dem Saisonstart wie seine Kollegen auf nasser Strecke durchkämpfen. Erkenntnisse im Trockenen, das war es, was sich der Brite vom Jerez-Test versprach. Doch daraus wurde nichts. Der Tech-3-Pilot nutzte die Zeit dennoch und arbeitete auf nasser Strecke an seinem Arbeitsgerät.

Titel-Bild zur News: Bradley Smith

Bradley Smith gewöhnt sich langsam aber sicher an die Yamaha M1 Zoom

"Zum ersten Mal bin ich im Regen in Valencia gefahren, aber dort war alles neu und ich hatte kein richtiges Gefühl. Zudem bin ich dort hauptsächlich auf trockener Strecke gefahren. Hier war das erste Mal im Regen. Ich bin zwei Runs gefahren und habe das Motorrad rasch verstanden. Der Plan war, dass ich nur mit einem Satz Regenreifen fahre. Es war gut. Ich habe das Motorrad rasch verstanden und es bot deutlich mehr Grip als das Moto2-Bike. Aus dieser Sicht war es schön zu fahren", schildert Smith.

"Ich habe nicht zu hart gepusht. Beeindruckt war ich vom Grip in maximaler Schräglage. Mit 250 PS ist es normal, dass das Motorrad immer den Hinterreifen durchdreht. Das ist ein ganz natürliches Verhalten", weiß der Rookie. "Der Grip in der Schräglage war absolut unglaublich. Man kann hat auch am Vorderrad unheimlich viel Grip, wenn man auf der Bremse in die Kurve zieht. Man muss alles neu lernen und seinem Unterbewusstsein sagen, dass man das tun kann. Im Moment bin ich aber immer noch etwas zu ängstlich, um den nächsten Schritt zu machen."

Aufholbedarf sieht Smith beim Gefühl fürs Limit. "Ich verstehe die Verbindung vom Gasgriff zum Hinterrad gut und wo ich das Motorrad aufstellen muss. Ich muss aber noch dem Vorderrad beim Bremsen mehr vertrauen. Ihr habt sicher von allen gehört, dass das unglaublich ist. Man muss alles vergessen, was man in der Vergangenheit gelernt hat und den Reifen vertrauen", beschreibt er. "Leider bin ich in Sepang über das Vorderrad gerutscht. Das hat mich einen Schritt zurückgeworfen."


Fotos: MotoGP-Tests in Jerez


"Ich will es aber auch nicht übertreiben. Ich versuche so viel wie möglich zu lernen", betont er. "Ich lerne immer noch viel. Die Tests in Sepang waren nur ein kleiner Kratzer an der Oberfläche. Iannone hatte viel mehr Testtage als ich. Er fuhr schon im Vorjahr und hatte auch in diesem Winter schon extra Testtage. Bei Marc ist es auch so. Das wäre natürlich schön. Hätte ich weitere sechs Tage, dann würde das meine Erfahrung auf dem Motorrad verdoppeln. Ich denke, dass man gute zwölf bis 15 Testtage braucht, um dieses Motorrad zu verstehen. In Rennsituationen lernt man sicher etwas, das man bei Tests nicht lernt, aber man hat nicht die Stunden auf dem Motorrad."

"Ich würde deshalb sagen, dass ich bei der Erfahrung etwas zurück liege. Mit meinen Rundenzeiten und meinen Platzierungen bin ich zufrieden", bemerkt Smith. "Ich brauche immer noch viele Runden im Trocken. Mein ursprünglicher Plan sah vor, dass ich vor dem ersten Rennwochenende vier Rennsimulationen abspule. Im Moment sieht es danach aus, dass ich nicht einmal zwei fahren werde. Ich habe einfach weniger Erfahrung. Ansonsten bin ich zufrieden mit der geleisteten Arbeit."

Die Bridgestone-Regenreifen wurden von den Fahrern am Samstag heftig kritisiert, weil sie in Jerez sehr schnell abbauten. "Es geht hauptsächlich darum, was man über die Reifen fühlt. Für mich macht es keinen Sinn auf abtrocknender Strecke zu fahren. Es ist besser, wenn ich das Motorrad bei richtig nassen Bedingungen kennenlerne", erklärt Smith.

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