• 30.08.2018 08:01

  • von Ruben Zimmermann & Jamie Klein

SIC: Lin Jarvis über Erwartungen an Morbidelli und Quartararo

Yamaha-Rennleiter Lin Jarvis spricht über die Erwartungen an die beiden SIC-Piloten - Morbidelli traut er eine große Zukunft zu, Quartararo soll zunächst einmal lernen

(Motorsport-Total.com) - Das neue SIC-Yamaha-Team wird 2019 mit einem sehr unerfahrenen Fahrerduo an den Start gehen. Franco Morbidelli steckt aktuell noch mitten in seiner Rookie-Saison in der Königsklasse, sein neuer Teamkollege Fabio Quartararo wird sogar erstmals überhaupt auf einem MotoGP-Bike sitzen. Yamaha-Rennleiter Lin Jarvis glaubt, dass man mit Blick auf die Zukunft trotzdem eine starke Fahrerpaarung gefunden hat.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo, Franco Morbidelli

Haben Fabio Quartararo und Franco Morbidelli eine große Zukunft vor sich? Zoom

"Ich denke, dass Franky definitiv zu den Talenten zählt, die in Zukunft vorne mitfahren werden", lobt er den Schützling von Valentino Rossi. Der Italiener pilotiert in diesem Jahr noch eine Honda für Marc VDS und wird 2019 auf die Yamaha M1 wechseln - und damit auf das gleiche Motorrad, das auch sein "Mentor" fährt. Jarvis hofft daher auf "Synergien" mit Rossi und spricht von einer "Win-win-Situation" für alle Beteiligten.

Noch weniger Erfahrung bringt Quartararo mit, der 2019 aus der Moto2 aufsteigt. "Er hat Talent", weiß Jarvis. Doch in der Vergangenheit konnte der Franzose das nicht immer in die entsprechenden Ergebnisse umsetzen. Trotzdem sieht Jarvis "keinen Grund", warum sich der 19-Jährige in der MotoGP nicht gut schlagen sollte. Als Beispiel nennt er Tech-3-Rookie Hafizh Syahrin, an dem zu Beginn des Jahres auch fast alle gezweifelt haben.

"Aber schaut euch an, was er erreicht hat", so Jarvis. Aktuell führt der 24-Jährige die Rookie-Wertung in der MotoGP an - noch vor Morbidelli. Möglicherweise kommt ihm dabei auch die Charakteristik der Yamaha entgegen. Die M1 ist dieses Jahr zwar nicht das schnellste Motorrad im Feld, doch Jarvis erklärt: "Für Rookies ist sie ein leichtes Bike." Das soll 2019 auch Quartararo helfen.

Der Franzose wird - im Gegensatz zu Morbidelli - nur die B-Version des M1 bekommen. Eine Spezifikation auf dem Stand der Saison 2018, für die es im Laufe des Jahres auch keine Updates geben wird. Jarvis erklärt: "Fabio braucht die neuesten Updates zunächst einmal nicht. Er muss eine gute Saison fahren, lernen und Fortschritte machen." Wunder sollte man vom einstigen "Supertalent" also nicht erwarten.


Fotostrecke: Überblick: Das MotoGP-Fahrerfeld 2019

Dabei wurde Quartararo zu Beginn seiner Karriere noch als der nächste Marc Marquez gehandelt. Eine Erwartung, der er bisher nicht gerecht werden konnte. "Ich denke, dass Marc Marquez eine große Ausnahme ist", erklärt Jarvis. Marquez und Rossi seien in dieser Hinsicht auf einem eigenen Level. "Manchmal gibt es Fahrer, die einfach etwas anderes als alle anderen an sich haben", erklärt er.

"In diese Kategorie würde ich ihn nicht einordnen. Kann er in Zukunft einmal so gut werden wie sie? Wer weiß", so Jarvis. Trotzdem scheinen SIC beziehungsweise Yamaha Quartararo - wie auch Morbidelli - zumindest grundsätzlich zuzutrauen, in der MotoGP eines Tages ganz vorne mitzufahren. Andernfalls hätte man sich vermutlich nicht für diese Fahrerpaarung entschieden.

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