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Schmerzen in der Hand zu stark: Alex Rins verzichtet auf Sachsenring-Rennen

Alex Rins beendet Deutschland-Wochenende vorzeitig - Hoffnung, dass Schmerzen im Handgelenk bis Assen nachlassen - Er homologiert sein Aerodynamik-Update

(Motorsport-Total.com) - Nach dem dritten Freien Training hat sich Alex Rins dazu entschieden, sein Wochenende beim Grand Prix von Deutschland zu beenden. Der Spanier nahm nicht mehr am vierten Training und am Qualifying teil. Beim MotoGP-Rennen auf dem Sachsenring wird Suzuki nur durch Joan Mir vertreten sein.

Titel-Bild zur News: Alex Rins

Nach dem dritten Freien Training warf Alex Rins das Handtuch Zoom

"Ich habe starke Schmerzen in der Hand", nennt Rins den Grund. Beim von Takaaki Nakagami (LCR-Honda) ausgelösten Startunfall vor zwei Wochen in Barcelona verletzte sich Rins am linken Handgelenk.

Er hat sich das pyramidenförmige Dreiecksbein gebrochen. Das ist einer der acht Handwurzelknochen. Seine behandelnden Ärzte rund um Doktor Xavier Mir verzichteten auf eine Operation und zogen eine natürliche Heilung vor.

Der Sachsenring kam aber noch zu früh. "Daheim habe ich mich gut gefühlt", schildert Rins. "Aber am Freitag habe ich Schmerzen gespürt. Als ich heute aufgewacht bin, waren die Schmerzen stärker als gestern. Im dritten Training hatte ich große Mühe."

"Ich habe alles für eine schnelle Runde gegeben, aber die Schmerzen waren sehr stark. Deshalb haben wir gemeinsam mit dem Team die Entscheidung getroffen, an diesem Wochenende nicht mehr zu fahren. Nächstes Wochenende wartet Assen."

Comeback am Sachsenring ein Fehler?

Dass es Rins überhaupt in Deutschland probiert hat, kam selbst für das Suzuki-Team überraschend. Teamchef Livio Suppo steht voll und ganz hinter der Entscheidung zum Rückzug: "Nach FT3 war klar, dass die Schmerzen zu groß sind, wenn er attackieren muss."

"Fährt er normal, dann ist es okay, aber bei einer Zeitattacke sind die Schmerzen zu stark. Es hat keinen Sinn, dass die Situation in Assen schlimmer wird. Deshalb haben wir aufgehört. Assen ist dann knappe drei Wochen nach dem Unfall."

"Die Ärzte sagen, dass die Situation sicherlich besser sein wird. Aber um wie viel, das wissen wir nicht", meint Suppo. In den kommenden Tagen sind elektromagnetische Therapien geplant sowie Ruhe für das Handgelenk. Rins muss auch entzündungshemmende Medikamente nehmen.

Alex Rins, Suzy Perry

Der Bruch im linken Handgelenk soll auf natürliche Weise heilen Zoom

Seit vier Rennen hat der Spanier keinen WM-Punkt gesammelt. In Jerez kam er nach einem Ausritt durchs Kiesbett als 19. ins Ziel. Dann folgten drei Ausfälle. In Le Mans ist er früh von der Strecke abgekommen und gestürzt. In Mugello und Barcelona wurde er von Nakagami zu Sturz gebracht.

Suzuki verlässt mit Saisonende die MotoGP. Hat Rins deshalb das Comeback auf dem Sachsenring gewagt, weil er sich für die Zukunft empfehlen muss? "Darüber habe ich nicht viel nachgedacht", winkt er bei dieser Frage ab. "Diesen Druck spüre ich nicht."

"Manche Leute haben am Mittwoch gesagt, dass es keinen Sinn macht, dass ich hierherkomme. Aber auch im Vorjahr kam ich nach einer Operation am Handgelenk hierher und es war nicht so schlimm. Es war die richtige Entscheidung nach Deutschland zu kommen und es zu versuchen."

Alex Rins wählt anderes Winglet-Update als Joan Mir

Auch technisch war das dritte Training wegweisend. Teamkollege Mir hat beim Testtag am Montag nach dem Barcelona-Rennen zwei neue Verkleidungen ausprobiert. Auf dem Sachsenring setzte Mir eine dieser neuen Varianten ein. Das war sein erlaubtes Update pro Saison.

Wegen der Verletzung hatte Rins den Testtag auslassen müssen. Deshalb hatte er keine Chance, die beiden neuen Verkleidungen auszuprobieren. Auch am Freitag blieb er bei der bisherigen Verkleidung. Aber im dritten Training waren bei einer GSX-RR neue Winglets zu sehen.

Alex Rins

Im dritten Training fuhr Alex Rins mit anders geformten Winglets Zoom

Das heißt, Rins hat sich bei seinem Aerodynamik-Update für eine andere Variante als Mir entschieden. "Ich wollte die andere Verkleidung nicht verwenden, weil ich nicht dieses Risiko eingehen wollte. [Sylvain] Guintoli probiert beide Verkleidungen nächste Woche in Jerez."

"Aber wir wollten diese Verkleidung schon hier fahren", erläutert Rins diese Entscheidung. "Sie hilft gegen die Wheelies. Ich habe einen großen Unterschied zur bisherigen Verkleidung gespürt. Es war der Plan, diese Winglets heute auszuprobieren. Bei Wheelies sind sie besser. In Bezug auf Richtungswechsel ändert sich nichts."

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