Sachsenring: Mehr Reifen und Trainingszeit auf neuem Asphalt
Weil bisher kein MotoGP-Bike auf dem neuasphaltierten Sachsenring unterwegs war, bekommen die Piloten am Freitag mehr Testzeit - Michelin mit extra Reifenmischung
(Motorsport-Total.com) - In diesem Jahr stellt der Sachsenring die MotoGP-Piloten und Reifenhersteller Michelin vor eine ganz besondere Herausforderung. Denn die Strecke wurde komplett neu asphaltiert. Da die Fahrer wegen örtlicher Lärmschutzbestimmungen keine Gelegenheit hatten, die neue Oberfläche außerhalb des Grand-Prix-Wochenendes vorab zu testen, bleibt sie vorerst die große Unbekannte. Sowohl Michelin als auch die Veranstalter reagierten darauf.

© Michelin
Michelin stellt den MotoGP-Fahrern am Sachsenring vier Reifenmischungen bereit Zoom
So werden die Trainingssessions am Freitag um insgesamt 20 Minuten verlängert, um den Fahrern mehr Zeit zu geben, sich mit dem neuen Asphalt und den Gripverhältnissen vertraut zu machen und erste Daten zu sammeln. Das erste Freie Training erstreckt sich demnach von 9:50 bis 10:45 Uhr, die zweite Session dauert von 14 bis 14:55 Uhr. Diese Mehrminuten werden die MotoGP-Asse auch brauchen, denn sie müssen mehr Reifen testen.
Wegen der neuen Oberfläche reist Michelin nämlich mit einer zusätzlichen Reifenmischung zum Sachsenring. Neben den sonst üblichen Optionen soft, medium und hard steht den Piloten in Deutschland eine zweite Medium-Mischung zur Verfügung. Alle Reifen sind asymmetrisch, mit dem härteren Gummi auf der linken Flanke. Hinzu kommen für den Fall, dass es nass wird, Regenreifen in zweifacher Ausführung: soft und medium.
"Der Sachsenring ist immer eine sehr anspruchsvolle Strecke, was dem ungewöhnlichen Layout geschuldet ist", spricht Michelin-Motorradsportchef Piero Taramasso die Kombination aus zehn Links- und nur drei Rechtskurven. "In diesem Jahr fordert uns der komplett neue Asphalt zusätzlich heraus. Wir haben noch keinerlei Daten, von daher gehen wir etwas blind in das Wochenende", erklärt Taramasso die erschwerte Ausgangslage.
Der Reifenexperte erklärt: "Die Motorräder verbringen viel Zeit auf der linken Seite. Deshalb braucht es einen speziellen Reifen mit einer rechten Flanke, die schnell auf Temperatur kommt, um den Fahrern eine gute Traktion über die ganze Runde zu bieten." Auch das oft unbeständige Wetter sei eine Herausforderung - wie schon im Vorjahr. "Dort sahen wir viele verschiedene Reifentypen im Rennen, um bestmöglich zu performen", erinnert sich Taramasso.

