• 20.06.2008 20:04

  • von Stefan Ziegler

Routine und Neuland bei Suzuki

Während Chris Vermeulen sich heute voll und ganz der Abstimmungsarbeit widmen konnte, musste Ben Spies sich erst einmal mit der GSV-R anfreunden

(Motorsport-Total.com) - Da Loris Capirossi an diesem Wochenende verletzungsbedingt ausfällt, hat das Suzuki-Team kurzfristig Ersatz besorgt und den US-Amerikaner Ben Spies in den Sattel der zweiten GSV-R gehieft. Der zweifache Superbike-Champion schlug sich sehr beachtlich und hatte seine neue Umgebung schon nach kurzer Zeit gut im Griff und auch die Zeiten des Debütanten waren durchaus in Ordnung. Während Vermeulen mit einem Auge auf das Podium schielt, geht es für Spies hauptsächlich darum, sich einzugewöhnen.

Titel-Bild zur News: Chris Vermeulen

Chris Vermeulen und Suzuki haben viel Freude an Capirossi-Ersatz Ben Spies

"Zumindest hatten wir heute in Donington einen trockenen Tag, auch wenn die Wettervorhersage nicht ganz zutreffend war", meinte Vermeulen nach dem Trainingstag. "Wir haben viele verschiedene Dinge ausprobiert, die wir während des Barcelona-Tests entdeckt hatten und es sieht alles so aus, als ob das dem Motorrad helfen würde. Ich bin heute konstante Rundenzeiten gefahren und habe über weite Strecken der Nachmittagssession nur einen Reifensatz gefahren."#w1#

Vermeulen auf alten Reifen top

"Nach über 20 Runden auf den Pneus habe ich damit meine beste Zeit gefahren - die im Übrigen schneller war, als meine Qualifikationszeit aus dem Vorjahr. Es scheint also, dass wir mit der GSV-R einen großen Schritt gemacht haben. Wir müssen morgen aber dennoch ein paar Dinge ausprobieren, sowohl auf Motoren- als auch auf Chassis-Seite. Wenn wir noch etwas Pace finden, dann können wir auch noch ein paar Fahrer überholen."

"Ich bin es nicht gewohnt, so weit hinten im Feld zu liegen, aber angesichts dessen, was wir an diesem Wochenende erreichen wollen, bin ich doch recht zufrieden mit dem heutigen Tag", fasste Spies seine Erlebnisse zusammen. "Ich war heute zum ersten Mal auf diesem Motorrad unterwegs und auch zum allerersten Mal in Donington. Realistisch gesprochen ist es also gar nicht so übel, nur eine Sekunde von einer ordentlichen Pace entfernt zu sein."

"Wenn wir mehr Zeit im Trockenen bekommen, dann denke ich, dass ich konkurrenzfähig sein kann. Bei jedem Outing konnte ich mich um eine Sekunde verbessern, wenn wir also so weitermachen, dann sieht es gut aus. Ich fühle mich auf dem Bike immer wohler und es funktioniert gut. Die Crew ist supernett zu mir und jetzt liegt es an mit, mit jeder Runde die Strecke noch etwas besser kennenzulernen. Hoffentlich können wir uns morgen im Mittelfeld platzieren."

Teamchef Denning sehr zufrieden

"Glücklicherweise war heute das Wetter gnädig und wir konnten viele wertvolle Vorbereitungen für das Rennen am Sonntag treffen", berichtete Teamchef Paul Denning. "Chris hat von Anfang an alles gegeben und war sehr konstant unterwegs. Er ist aber auch etwas frustriert darüber, dass er nicht schneller sein konnte."

"Aber gleichwohl muss man auch sehen, dass er seine besten Rundenzeiten auf über 20 Runden alten Reifen gedreht hat, das ist sicherlich ein gutes Zeichen für das Rennen. Wenn wir noch etwas mehr Grip am Heck finden und das Motorrad in gewissen Sektoren leichter zu handhaben machen, dann kann von ihm noch einiges mehr kommen. Er hat schon sein Renngesicht aufgesetzt und ihn kann an diesem Wochenende nichts anderes zufriedenstellen als ein Fight um das Podium."

"Das Team ist der Meinung, dass Bens Leistung heute ganz ausgezeichnet war. Wir müssen daran erinnern, dass er lediglich die 2007er GSV-R in Valencia zwei Stunden lang gefahren ist, und das war im November des vergangenen Jahres. Außerdem ist Donington für ihn komplettes Neuland. Eine neue Rennstrecke zu lernen ist eine Sache, aber eine neue Maschine auf anderen Reifen und auf einer neuen Rennstrecke zu fahren - das ist noch einmal eine ganz andere Geschichte, und sicherlich keine leichte!"

"Es in am ersten Tag in die 90-Sekunden-Region zu schaffen ist eine hervorragende Leistung und er ist sich sicher, noch etwas schneller sein zu können", freute sich der Suzuki-Teamchef über den gelungenen Einstand seines Debütanten. "Wir freuen uns schon auf mehr Zeit im Trockenen, um zu sehen, wie schnell er sein kann."