Rossi: Versöhnlicher Abschied von Ducati?

In Valencia möchte sich Valentino Rossi mit einem guten Rennen von Ducati verabschieden, doch die Strecke sagt dem Italiener überhaupt nicht zu

(Motorsport-Total.com) - Ein letztes Mal in Rot: Am kommenden Wochenende endet die Ducati-Ära von Valentino Rossi, von der sich Team und Fahrer zu Beginn sicherlich mehr erhofft hatten. In Valencia wird der Italiener ein letztes Mal mit der GP12 ausrücken, bevor er zurück zu Yamaha wechselt. Für seine Abschiedsvorstellung bei Ducati hätte sich der 33-Jährige allerdings einen anderen Ort gewünscht. "Valencia ist definitiv keine meiner Lieblingsstrecke. Das einzig Gute ist, dass sie in Spanien liegt, wo die Atmosphäre immer großartig ist", sagt Rossi.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

In Valencia fährt Valentino Rossi zum letzten Mal für Ducati Zoom

"Es ist ein 'Micky-Maus-Kurs' und für die MotoGP ziemlich eng, daher ist es schwierig und heikel", kritisiert der Italiener den Circuit Ricardo Tormo. Außerdem führt der Kurs aus Sicht von Rossi in die falsche Richtung: "Es gibt ziemlich viele Linkskurven, ich bevorzuge aber Rechtskurven." Ganz anders sieht es Teamkollege Nicky Hayden: "Ich mag die Strecke und das Rennen in Valencia sehr. Es ist das letzte Rennen des Jahres, daher ist die Atmosphäre und gut jeder scheint sich noch ein bisschen mehr reinzuhängen als sonst", sagt der US-Amerikaner.

Im Vergleich zum Vorjahr erwartet die Teams und Fahrer aber eine andere Strecke: "Der Asphalt wurde erneuert, was den Grip erhöhen und die Bodenwellen reduzieren sollte", sagt Rossi. "Der Streckenbelag wurde erneuert, was auch nötig war", erklärt auch Hayden. "Wir müssen sehen, wie die Reifen darauf reagieren, neuer Asphalt kann sie manchmal ganz schön fordern." Auch Teammanager Vittoriano Guaresschi sieht darin eine zusätzliche Herausforderung: "Die Strecke hat einen neuen Asphalt erhalten, daher müssen wir sehen, wie aussagekräftig unsere Daten aus dem Vorjahr noch sind", so der Italiener.

Schlechte Erinnerungen an 2011

Vor allem dürfte Ducati aber darauf hoffen, dass das Rennen für Rossi und Hayden länger wird als im Vorjahr, wo schon in der ersten Kurve alles vorbei war. "Im Vorjahr hatten wir in Valencia großes Pech, als beide Fahrer durch den Unfall in der ersten Kurve aus dem Rennen gerissen wurden", erinnert sich Guaresschi. "Zuvor hatten wir jedoch ein gutes Qualifying gefahren und waren auch für das Rennen zuversichtlich."

Für Hayden ist wegen der vielen Linkskurven die Handhabung der Reifen der Schlüssel zum Erfolg: "Sie müssen auf der linken Flanke haltbar sein, gleichzeitig aber rechts die Temperatur halten", so der 31-Jährige. "Ebene Strecken sind für unser Motorrad normalerweise besser. Im Vergleich zu den vergangenen Rennen müssen wir das Motorrad im Laufe des Wochenendes stärker verbessern", fordert Hayden. "Mein Team hat das ganze Jahr lang hart gearbeitet, daher möchte ich die Saison mit einem ordentlichen Rennen beenden."


Fotos: Ducati, MotoGP auf Phillip Island


Rossi kämpft um Position fünf

"Es wird ein seltsames Wochenende, das aus verschiedenen Gründen eine Herausforderung sein wird, aber wir geben unser Bestes", blickt Rossi mit gemischten Gefühlen auf sein letztes Wochenende mit Ducati, bei dem es für ihn jedoch noch um etwas geht. "Es ist das Abschlussrennen und Valentino hat die Chance, die Saison auf dem fünften Platz der Gesamtwertung zu beenden", sagt Guaresschi. Dazu muss Rossi acht Punkte auf Honda-Pilot Alvaro Bautista gutmachen.

"Wir werden alles tun, um ihn dabei zu helfen", so Guaresschi. "Es wäre aber auch wichtig, dass Nicky die Saison gut beendet, denn abgesehen vom Regenrennen in Malaysia verliefen die vergangenen Rennen für ihn ziemlich unglücklich." Nach dem Saisonfinale bleibt den Teams nur ein Tag zum Luftholen, bevor am Dienstag und Mittwoch mit Testfahrten bereits die Vorbereitung auf die Saison 2013 eingeläutet wird.