Rossi: "Muss es ruhig angehen"

(Motorsport-Total.com) - Nach sechswöchiger Verletzungspause sitzt Superstar Valentino Rossi wieder auf einer MotoGP-Maschine. Im ersten Training hatte der Weltmeister nur 0,7 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Im Anschluss äußerte sich der Italiener ausführlich zu seinem Gesundheitszustand und wie es ihm auf dem Motorrad geht.

Frage: "Wie fühlst Du dich nach dem Training?"
Valentino Rossi: "Ich bin glücklich, weil ich mich auf dem Motorrad gut fühle. Das ist das wichtigste. Die Strecke hilft mir, da es viele Linkskurven gibt. Deshalb ist es ein guter Ort für mein Comeback. Mein Bein ist in Ordnung. Ich habe einige Schmerzen gehabt, aber ich kann mich auf dem Motorrad bewegen und es so fahren wie ich möchte."#w1#

"Ich fühle mich besser, als auf dem Superbike, denn die M1 ist für meinen Fahrstil und meine Sitzposition besser geeignet. Endlich bin ich auch mit meiner Schulter zufrieden. Wir haben viel daran gearbeitet und ich habe viel weniger Schmerzen als noch in Mugello. Das ist sehr wichtig, denn die Schulter stellte mich beim Fahren vor große Probleme."

"Wir müssen morgen nach dem Training meinen physischen Zustand bewerten - ob das Bein Probleme macht. Aber ich fühle mich gut, also denke ich, dass es möglich ist. Das einzige Bedenken liegt dabei, ob ich 30 Runden am Stück fahren kann."

Frage: "Gibt es irgendetwas, dass Dir beim Motorradfahren schwer fällt?"
Rossi: "Ich muss auf dem Motorrad meinen Fuß nach hinten in eine andere Position auf der Fußraste bringen. Bei dieser Bewegung habe ich große Schmerzen, denn die hinteren Muskeln des Beins sind noch nicht zu 100 Prozent fit. Mein Knie hat ebenfalls gelitten. Aber ich bin zufrieden, denn ich fühle mich besser, als am Montag in Brünn. Ich habe Fortschritte gemacht."

Frage: "Bist Du überrascht so schnell wieder zurück zu sein?"
Rossi: "Nach dem Unfall ist alles gut verlaufen, von der Operation bis über die Rehabilitation. Ich hatte gute Leute um mich, die mir geholfen haben meinen Zustand zu verbessern. Sie haben über drei Wochen lang täglich fünf bis sechs Stunden für mich gearbeitet."

Ausrüstung wurde angepasst

Frage: "Hast Du das Motorrad anpassen müssen?"
Rossi: "Mit der Fahrposition fühle ich mich sehr gut. Wir haben die Position der Hinterradbremse etwas verändert, damit sie etwas weicher wird. Ich habe noch nicht 100 Prozent meiner Kraft."

Frage: "Hast Du an Deiner Lederkombi etwas verändert?"
Rossi: "Wir haben das Ledergewand vom Knie bis zum Stiefel verändert. Bei meinem Knie ist der Protektor jetzt größer und weicher gepolstert. Wir haben den Stiefel auf der Innenseite verändert, weil mein Fuß größer ist. Außerdem haben wir ihn weicher gepolstert, damit die Schmerzen nicht so groß sind. Ich kann ihn nun auch leichter an- und ausziehen."

Frage: "Wirst Du an diesem Wochenende vorsichtiger fahren? Du kannst Dir doch keinen Unfall erlauben?"
Rossi: "Nein, ich darf nicht stürzen. Ich muss ruhig sein und darf mir keine Fehler erlauben."

Frage: "Wie nah bist Du an Deiner vollen Fitness?"
Rossi: "Ich habe 90 Prozent Beweglichkeit in meinem Knie und 90 bis 95 Prozent in der Ferse. Ich bin selbst überrascht, wie einfach es ist schnell zu sein und gehen zu können."