• 15.07.2010 16:12

Sachsenring als Bühne für Rossis Comeback

Vorschau Sachsenring: Yamaha-Superstar Valentino Rossi kehrt ins Renngeschehen zurück - Sandro Cortese Hoffungsträger - 200.000 Tickets weg

(Motorsport-Total.com/SID) - Für die deutschen Motorrad-Piloten ist es das Rennen des Jahres, für Valentino Rossi die Bühne für ein überraschendes Comeback: Der italienische Superstar kehrt am Wochenende beim Grand Prix am Sachsenring in den WM-Zirkus zurück und zieht damit das Interesse in erster Linie auf sich. Nur 43 Tage nach seinem bei einem Trainingssturz in Mugello erlittenen offenen Schienbeinbruch fährt "der Doktor" in der Königsklasse MotoGP wieder um WM-Punkte.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Sachsenring: Rückkehrer Valentino Rossi wird auch in diesem Jahr der Star sein

Im Schatten des neunmaligen Weltmeisters wollen auch die deutschen Motorrad-Asse auf dem Traditionskurs in der Nähe von Hohenstein-Ernstthal für Lichtblicke sorgen. Nach seinem Aufschwung in den vergangenen Wochen ist 125er-Pilot Sandro Cortese größter Hoffnungsträger der mehr als 100.000 Fans beim Rennen am Sonntag. Platz sechs in Silverstone, Platz fünf in Assen, Platz vier in Barcelona: Die Zielsetzung beim Heimrennen ist für den 20-Jährigen aus Berkheim klar. "Am Sachsenring will ich endlich wieder auf das Podium fahren", sagt der Derbi-Pilot.#w1#

Für Stefan Bradl wäre eine Top-Platzierung dagegen eine Überraschung. Der Moto2-Fahrer, der nach einem Trainingsunfall mit einer Motocross-Maschine Ende Juni auf das letzte Rennen in Spanien verzichten musste, kehrt mit gedämpften Erwartungen auf die Rennstrecke zurück. Schließlich lief es für den 20-Jährigen aus Zahling in der WM auch vor der Zwangspause alles andere als rund. Die beste Platzierung gelang dem Sohn des früheren Vize-Weltmeisters Helmut Bradl mit Rang neun beim dritten Saisonrennen in Le Mans.

"Ein Top-10-Ergebnis wäre für mich ein Erfolgserlebnis", sagt Bradl, dem es nach dem Unfall körperlich wieder gut geht. Trotz der bislang enttäuschend verlaufenen Saison kann Bradl nach eigener Einschätzung grundsätzlich mit der Konkurrenz mithalten: "Vom Speed bin ich gut dabei, mir fehlt nur ein vernünftiges Rennergebnis."

"Ein Top-10-Ergebnis wäre für mich ein Erfolgserlebnis." Stefan Bradl

Neben Suter-Pilot Bradl ist beim achten WM-Lauf Markenkollege Arne Tode als weiterer deutscher Fixstarter in der Moto2 dabei. Bei den 125ern will der erst 16-jährige Jonas Folger seine zuletzt starken Auftritte bestätigen. Der vom fünfmaligen Weltmeister Toni Mang betreute Marcel Schrötter hat sogar die erste Startreihe im Blick.

Cortese kann das Wochenende kaum noch erwarten. "Ich freue mich riesig auf das Rennen. Die Stimmung wird wieder gewaltig sein", sagt der Sechste der WM-Gesamtwertung vor dem Highlight der Rennsaison. Auch bei Bradl herrscht bereits Vorfreude: "Die Stimmung ist brutal, am Sachsenring macht es sehr viel Spaß."

Unter Publikumsmangel wird das Motorsport-Spektakel nicht leiden. Schon bevor das Rossi-Comeback offiziell bestätigt wurde, waren für das dreitägige Event knapp 200.000 Tickets über den Tisch gegangen. "Damit sind wir sehr zufrieden, vor allem bei der aktuellen wirtschaftlichen Lage", sagt Lutz Oeser vom veranstaltenden ADAC Sachsen.

"Die Stimmung wird wieder gewaltig sein." Sandro Cortese

Insgesamt gehen in diesem Jahr elf deutsche Fahrer an den Start, sechs davon mit einer Wildcard. In der Moto2 ist Lokalmatador Sascha Hommel (Kalex) dabei, bei den 125ern dürfen sich Toni Finsterbusch, Eric Hübsch, Daniel Kartheininger, Marvin Fritz und Kevin Hanus beweisen.

Auch die Youngster werden es sich am Sachsenring nicht nehmen lassen, Superstar Rossi bei seinem Comeback aufmerksam zu beobachten. Heute Nachmittag gaben die Ärzte endgültig grünes Licht für Rossis Start beim einzigen Deutschland-Rennen des Jahres. Realistische Chancen auf den Titel hat der 31-Jährige allerdings nicht mehr. Bei elf ausstehenden Rennen liegt Rossi (61) mehr als 100 Punkte hinter seinem Teamkollegen, dem spanischen Spitzenreiter Jorge Lorenzo (165) zurück.