Rossi hat's selbst verbockt: Falsche Reifenwahl

Nach ordentlichen Trainingsleistungen lieferte Valentino Rossi ausgerechnet beim Heim-Grand-Prix in Mugello sein schlechtestes Qualifying seit Katar ab

(Motorsport-Total.com) - Valentino Rossi hat sich für seinen 300. Grand Prix, noch dazu in der Heimat in Mugello, keine gute Ausgangsposition verschafft. Der Yamaha-Pilot landete im heutigen Qualifying auf dem zehnten Platz, 0,521 Sekunden hinter Polesetter Marc Marquez, aber nur 27 Hundertstelsekunden hinter der ersten Startreihe. Dabei hatte er in den Freien Trainings noch gute Figur gemacht und die Positionen zwei, sechs und vier belegt.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi während des heutigen Qualifyings zum Grand Prix von Italien Zoom

"Leider haben wir im Training einen schweren Fehler gemacht", gesteht Rossi. "Nachdem wir mit Bridgestone gesprochen hatten, dachten wir, dass uns der weichere Reifen im Qualifying einen Vorteil bringen könnte. Mit dem ersten Reifen war ich ziemlich schnell und hatte noch Verbesserungs-Spielraum. Wir haben uns dann entschieden, den Vorderreifen zu wechseln, aber mit dem weicheren Vorderreifen hatte ich viele Probleme, starkes Chattering. Also konnte ich meine Rundenzeit nicht mehr verbessern."

"Ich habe nur eine halbe Sekunde Rückstand auf die Pole-Position, aber ich stehe als Zehnter nur in der vierten Reihe. Das ist schade, denn mit dem zweiten Reifen hätte ich das Potenzial gehabt, die Rundenzeit weiter zu verbessern. Und auch morgen wird es aus der vierten Reihe sehr schwierig, ein gutes Rennen zu fahren. Die erste Runde wird sehr hart", weiß er.


Yamaha-Onboard-Kamera in Mugello

Aber: "Wenn du dir schon eine Strecke aussuchen muss, um so weit hinten zu starten, dann ist Mugello noch ganz gut, denn es gibt viele Stellen, an denen man überholen kann", schöpft er zumindest ein bisschen Mut. "Noch auf das Podium zu fahren, wird sehr schwierig. Ich muss versuchen, einen guten Start hinzulegen und von Anfang an Druck zu machen und Positionen zu gewinnen. Danach sehen wir weiter."

Silvano Galbusera und Valentino Rossi

Valentino Rossi im Gespräch mit seinem Crewchief Silvano Galbusera in Mugello Zoom

Der Frust über den zehnten Startplatz - so weit hinten stand Rossi zuletzt beim Saisonauftakt in Katar - sei "sehr" groß, "denn ich war in allen Trainings sehr schnell und fühlte mich wohl auf dem Motorrad, obwohl ich im letzten Sektor immer ein bisschen zu viel Zeit verloren habe". Ein gutes Gefühl wird im Rennen auch notwendig sein, denn gegen die Power der Ducatis ist auf der Highspeed-Strecke in der Toskana nur schwierig anzukommen.

"Das Problem ist, dass alle sehr schnell sind: Marquez, Pedrosa, Jorge, aber auch die beiden Ducatis. Insofern wäre es noch wichtiger gewesen, vorne zu starten", sagt Rossi. "Aber was soll's, so ist es nun einmal. Wir werden morgen alles probieren, denn ich bin konkurrenzfähig, ich bin schnell. Es ist nicht einfacher geworden, aber wir werden es versuchen."