Rossi: "Bin stärker als im Vorjahr"

Nach dem starken Auftakt in Katar will Valentino Rossi auch in Austin an der Spitze mitmischen - Die Vorzeichen stehen im Vergleich zum schwierigen Vorjahr besser

(Motorsport-Total.com) - Als Colin Edwards in Austin seinen Rücktritt erklärte, saß Valentino Rossi direkt daneben in der Pressekonferenz. Wenn der "Texas Tornado" am Saisonende seinen Helm an den Nagel hängen wird, wird Rossi der älteste Fahrer in der Motorrad-WM sein. Der Italiener bestreitet schon seine 19. Saison und wird aller Voraussicht nach noch zwei weitere Jahre anhängen. "Im Vorjahr habe ich gesagt, dass es darauf ankommt, ob ich in dieser Saison konkurrenzfähiger bin. Die Tests und das erste Rennen waren nicht so schlecht. Ich will weitermachen", sagt Rossi motiviert.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi sieht sich in Austin besser aufgestellt als vor einem Jahr Zoom

Vor allem das Duell mit Youngster Marc Marquez in Katar hat wieder das Funkeln in Rossis Augen gezaubert. Trotzdem will der Superstar die Situation realistisch bewerten. "Der Start in Katar war natürlich großartig, ich habe es sehr genossen. Dieses Wochenende wird nun sehr wichtig, denn schon im Vorjahr bin ich in Katar ein gutes Rennen gefahren. Dann hatte ich in Austin aber ein schlechtes Wochenende. Ich wurde nur Sechster. Deshalb wird es ein wichtiges Wochenende um zu sehen, ob mein Level in diesem Jahr besser ist."

Im Vorjahr lief es für Rossi und Yamaha in Austin nicht rund. Damals erhielten die Hoffnungen nach seinem Podestplatz in Katar einen Dämpfer. "Beide Honda waren im Vorjahr auf einem höheren Level als wir. Jorge hatte aber gut gearbeitet und hatte im Ziel nur drei Sekunden Rückstand. Das ist unser Ziel." Der Italiener sieht sich nun dafür gerüstet: "Ich bin schneller und stärker als im Vorjahr!"

"Auch bei den Wintertests war ich sehr gut unterwegs. Es ist aber schwierig, ganz vorne zu sein. In Katar hat mir im Qualifying nur eine halbe Sekunde gefehlt, aber ich war nur Zehnter." Austin ist einer der modernen Renntempel auf dieser Welt. Die Herausforderung des anspruchsvollen Layouts ist auch für einen Rossi knifflig: "Die Strecke ist fantastisch, aber sehr schwierig. Ich muss das Motorrad am Limit fahren, damit ich vorne dabei bin."


Valentino Rossi in Brasilien

"Regen in Texas? Ich hoffe es nicht. Die Reifenwahl ist immer schwierig. Marc konnte in Katar den härteren Reifen verwenden. Wir müssen uns mehr auf den harten Reifen konzentrieren, denn mit der weicheren Mischung wird es sicher schwierig." Im Vergleich zum Vorjahr hat Yamaha nun ebenfalls das Seamless-Getriebe, das Getriebe ohne Zugkraftunterbrechung, zur Verfügung. In Austin könnte das den Nachteil gegenüber Honda aus dem Vorjahr egalisieren.

Seamless-Getriebe eine Hilfe

"Ich bin mir sicher, dass das Seamless-Getriebe uns hilft. In der engen Haarnadel sollten wir in den unteren Gängen konkurrenzfähiger sein. Wir müssen abwarten", grübelt Rossi. "Im Vorjahr war Marc generell schneller. Wir müssen arbeiten, denn jedes Rennen erzählt eine andere Geschichte. Lorenzo und Crutchlow sind im Vorjahr ein gutes Rennen gefahren. Ich weiß nicht, ob wir Honda schlagen können, aber ich bin mir sicher, dass wir ein besseres Rennen als im Vorjahr fahren können."

Über den Benzinverbrauch macht sich Rossi keine Gedanken, denn die lediglich 20 Liter Kraftstoff reichten in Katar aus. "Ich glaube nicht, dass es ein großes Problem wird. Das Motorrad ist am Kurvenausgang etwas nervöser geworden. Die Yamaha-Ingenieure haben in den vergangenen Monaten hart gearbeitet. Jetzt ist das Gefühl sehr ähnlich wie im Vorjahr. Wir haben also viele Probleme gelöst. Auf dem Papier ist Katar für den Sprit viel schwieriger, aber ich bin problemlos ins Ziel gekommen. Hier ist der Spritverbrauch kein so großes Thema. Es sollte kein großes Problem sein."