Roberts: Superbike-WM als letzter Ausweg?

Weil es in der MotoGP alles andere als gut läuft, könnte Ex-Weltmeister Kenny Roberts mit seinem Team in die Superbike-WM wechseln

(Motorsport-Total.com) - Mit gerade mal 14 WM-Punkten liegt das Roberts-Team abgeschlagen am Ende des 2007er-Klassements - das sportliche Tief ist sogar so eklatant, dass Kenny Roberts Jr. zu Saisonmitte entnervt das Handtuch geworfen und im Rennstall seines Vaters Kenny Sr. für seinen Bruder Kurtis Platz gemacht hat.

Titel-Bild zur News: Kenny Roberts Sr.

MotoGP-Urgestein in sportlichen und finanziellen Problemen: Kenny Roberts

Auch finanziell steht dem KR-Team, das Chassis, Bodywork und Auspuffsystem selbst baut und nur die Motoren von Honda least, mit dem Rücken zur Wand, zumal das technische Niveau in der MotoGP-WM nicht zuletzt durch den Wechsel zu den 800er-Maschinen enorm angestiegen ist - was natürlich Kosten mit sich bringt, die für ein Werksteam kein Problem darstellen, sehr wohl aber für einen privat finanzierten Rennstall.#w1#

Daher erwägt Roberts Sr. nun einen Wechsel in die preisgünstigere Superbike-WM: "Ich muss am Jahresende eine Geschäftsentscheidung treffen, dann werden wir sehen, was wir machen", erklärte er gegenüber 'Motor Cycle News'. "Wir haben eine Fabrik und wir haben 30 Leute. Wir machen schon jetzt ein paar Sachen bei den Superbikes - und wenn das meine einzige Option sein sollte, dann werde ich sie wahrnehmen."

Der Amerikaner macht keinen Hehl daraus, dass er der MotoGP-WM lieber treu bleiben würde, gleichzeitig macht er sich aber auch Gedanken um die Zukunft seiner Angestellten, die momentan auf sehr wackeligen Beinen steht. Daher sei es auch seine Pflicht, "andere Optionen" ins Auge zu fassen, obwohl er davon bisher keine konkret verfolgt habe - ein weiterer Beweis dafür, dass ein Metierwechsel nicht von Herzen kommen würde.

Sollte Roberts tatsächlich den bestehenden Kontakt zu MV Agusta intensivieren und in die Superbike-WM einsteigen, müsste allerdings das komplette Motorrad geleast werden. Problem wäre dies keines: "Wir würden halt von dem, was wir in der MotoGP bauen, einen Schritt zurückgehen und unser Wissen für alles anwenden, was wir innerhalb der Superbike-Regeln machen dürften", meinte er abschließend.