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Rins frustriert: Yamaha "nicht in der Lage, mir ein gutes Set-up zu geben"
MotoGP-Routinier Alex Rins klagt darüber, dass im Yamaha-Team sein Feedback nicht richtig umgesetzt wird - Fabio Quartararos Stil kann er "nicht kopieren"
(Motorsport-Total.com) - Alex Rins schiebt Frust. Seit er im vergangenen Winter im Yamaha-Werksteam angedockt hat, ist dem sechsmaligen MotoGP-Rennsieger noch kein echtes Highlight gelungen.

© Motorsport Images
Alex Rins macht bei Yamaha eine schwierige und frustrierende Phase durch Zoom
Dass die Yamaha M1 derzeit alles andere als das schlagkräftigste Bike im Feld ist, das ist bekannt. Im direkten Vergleich zu Teamkollege Fabio Quartararo aber fällt Rins nicht nur bezogen auf die Ergebnisse deutlich ab, sondern im Gegensatz zum Weltmeister von 2021 kann er sich im Team fahrerisch nicht so entfalten wie er das gerne würde.
Am zurückliegenden Rennwochenende des Grand Prix von Thailand in Buriram machte Rins seinem Frust Luft. Nachdem er im Freitagstraining abgeschlagener 18. wurde, klagte er: "Jedes Mal, wenn ich von der Strecke an die Box zurückkomme, versuche ich mein Feedback zu geben. Ich habe aber bis jetzt nicht das Gefühl, dass man mir ein Motorrad hinstellen kann, das zu meinem Fahrstil passt."
Wenngleich Rins in seiner Karriere schon die eine oder andere schwierige Phase durchgemacht hat, so wirkt er nun in der Schlussphase der MotoGP-Saison 2024 im Yamaha-Team besonders niedergeschlagen. "Wir sind nicht konkurrenzfähig. Und sie sind nicht in der Lage, mir ein gutes Set-up zu geben, eine Abstimmung, mit der ich ein bisschen komfortabler fahren kann", verweist er auf die Ingenieure rund um seinen Crewchief Patrick Primmer.
Seine größte Schwierigkeit beim Fahren beschreibt Rins so: "Ich habe es an diesem Wochenende mit zwei unterschiedlichen Chassis probiert, aber das Problem ist immer das gleiche. Ich kann das Motorrad nicht richtig verzögern. Ich gebe auf jeder Runde, die ich fahre, meine 110 Prozent. Aber zumindest für mich müssen sie mir etwas anderes an die Hand geben."
Im direkten Vergleich der Datenaufzeichnungen erklärt Rins mit Verweis auf seinen Yamaha-Teamkollegen Fabio Quartararo: "Wenn Fabio an einem bestimmten Punkt bremst und ich am selben Punkt bremse, dann kann er in der Kurve die Linie halten, während ich selber drei oder vier Meter nach außen komme. Dieses Problem besteht jetzt schon seit vielen Rennen. Ich kann dieses Motorrad einfach nicht [richtig] abbremsen."

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Beim Bremsen hat Rins mit seinem Fahrstil auf der M1 große Schwierigkeiten Zoom
Auf Nachfrage, ob er es mit der identischen oder zumindest einer ähnlichen Abstimmung probieren könne, wie sie Quartararo verwendet, verneint Rins: "Ich kann Fabio nicht kopieren. Ich habe nicht den gleichen Fahrstil wie er. Ich versuche wirklich mein bestmögliches Feedback zu geben, wenn ich von der Strecke an die Box zurückkomme, aber für mich funktioniert das Motorrad in der aktuellen Version einfach nicht."
"Es ist ja nicht so", setzt Rins fort, "dass hier schlechte Leute arbeiten würden. Yamaha ist ein Werksteam mit den besten Leuten. Fabio hat auf diesem Motorrad einen WM-Titel und viele Rennen gewonnen. Jetzt aber tut auch er sich schwer. Das muss ja einen Grund haben".
In den Rennen hat es Rins mit der Yamaha bislang ein einziges Mal in die Top 10 geschafft. Das war Anfang September im Aragon-Grand-Prix, wo er den neunten Platz belegte. Sein Vertrag im japanischen Werksteam wurde bereits im Juli um zwei weitere Jahre bis Ende 2026 verlängert. Für 2025 wird es auf Rins' Seite der Yamaha-Box eine personelle Veränderung geben. Er bekommt David Munoz als neuen Crewchief.
Munoz, der in diesem Jahr bei VR46-Ducati der Crewchief für Fabio Di Giannantonio war und am kommenden Wochenende mit Andrea Iannone arbeiten wird, war in der Vergangenheit bereits in Yamaha-Teams tätig.
So war Munoz der Crewchief für Valentino Rossi in dessen letzten Jahren im Werksteam und auch im Petronas-Team in Rossis letzter MotoGP-Saison überhaupt. Aber auch mit Rins hat Munoz in der Vergangenheit schon zusammengearbeitet, nämlich in der Moto2-Klasse im Pons-Team.
Ob es Munoz in der MotoGP-Saison 2025 gelingen wird, Rins eine Abstimmung zu geben, mit der er sich auf der Yamaha wohler fühlt?


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