Renndirektor spricht über Jerez-Vorfall

Laut Renndirektor Franco Uncini war Marc Marquez' Manöver in Jerez zu riskant, doch eine Strafe wäre laut dem Italiener dennoch ungerechtfertigt

(Motorsport-Total.com/Sport1) - Es war der Aufreger der bisherigen Saison: Das Manöver von Marc Marquez in der letzten Kurve des Spanien Grand Prix hat die MotoGP-Welt geteilt. Die Fahrer und einige der Experten sind sich einig, dass Marquez hart und aggressiv war, das Manöver aber unterm Strich noch als fair eingestuft werden kann. Jorge Lorenzo sieht den Vorfall immer noch etwas anders. Marquez kam trotz des neu eingeführten Punkte-Systems ohne Strafe davon.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo, Marc Marquez

Marc Marquez machte Jorge Lorenzo mit dem Manöver in Jerez richtig sauer Zoom

"Es ist nicht nur harter Rennsport, sondern auch schwierig zu bewerten", betont Renndirektor Franco Uncini. "Wir haben uns die Szene aus jeder Kameraperspektive 13 oder 14 Mal angesehen. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass es keine Strafe gibt, weil es ein Rennunfall war. Wir waren uns aber einig, dass Marc Marquez zu viel Risiko eingegangen ist. Trotzdem haben wir von einer Strafe abgesehen, weil es die letzte Runde und die letzte Kurve war. Beide haben ihre Linien etwas verlassen."

"Berührungen wird es immer wieder geben, aber wir hatten schon ähnliche Vorfälle, bei denen es keine Strafe gab. Es war ein klarer Rennunfall", unterstreicht der Italiener, der in seiner aktiven Zeit zwischen 1976 und 1985 in der Motorrad-WM an den Start ging und 1982 mit Suzuki den WM-Titel holte. Für Uncini und die restlichen Stewards war es nicht einfach, die strittige Szene in Jerez korrekt zu bewerten.

Der Zwischenfall wird in Zukunft sicher als Referenz herangezogen, wenn sich zwei Fahrer erneut so nah kommen. "Wir wollen harten Rennsport, doch gleichzeitig möchten wir verhindern, dass sich die Fahrer ständig in die Motorräder fahren. Es soll kein Kontaktsport werden, doch man kann auch nicht jede Berührung bestrafen", bemerkt der Renndirektor.