Regeln für Privatteams stehen fest

Die Zeiten, in denen jeder Fahrer im Ziel Punkte erhielt, könnten bald vorbei sein, denn nie war der Einstieg in die MotoGP für Privatteams interessanter

(Motorsport-Total.com) - Ab 2012 wird der Hubraum in der MotoGP bekanntermaßen wieder auf 1.000 Kubikzentimeter angehoben. Gegenüber 'motogp.com' äußert sich Corrado Cecchinelli, Technologieleiter der MotoGP, über die kommenden Regeln für die Privatteams. Zielsetzung hierfür waren in erster Linie die Erhöhung des Starterfeldes und eine nachhaltige Kostensenkung.

Titel-Bild zur News:

Solch volle Starterfelder wie in der Moto2 wünschen sich die Fans in der MotoGP

In der nächsten Saison müssen die Maschinen, die nicht von einem Teammitglied der Herstellervereinigung MSMA kommen, von der Grand-Prix-Kommission zunächst zugelassen werden. Die Privatteams, die derartige Motorräder verwenden, können bis zum 31. Dezember im Jahr vor ihrem Eintritt bei der Grand-Prix-Kommission den Status eines sogenannten "Claiming Rule Team" (CRT; Anm. d. Red,) beantragen.

Mehr Motoren und mehr Kraftstoff

"Ab 2012 muss sich jedes unabhängige Team in der MotoGP um den CRT-Status bewerben", erklärt Cecchinelli. "Das Team akzeptiert dabei, dass einer ihrer Motoren eingefordert werden kann, was bedeutet, dass er nach dem Ende des Rennens von einem MSMA-Mitglied mit Getriebe für 20.000 Euro und ohne Getriebe für 15.000 Euro gekauft werden kann."

Gegen ein CRT kann ein Maximum von vier Motorabgaben innerhalb einer Rennsaison verhängt werden und jeder MSMA-Hersteller kann nicht mehr als einen Motor von einem CRT kaufen.


Fotos: Valentino Rossi testet die Ducati GP12


"Wenn sie diese Vorschriften akzeptieren, haben sie technische Vorteile wie mehr Kraftstoff - 24 Liter anstatt 21 Liter - und mehr Motoren pro Fahrer zur Verfügung, zwölf anstelle von sechs", so Cecchinelli. "Das sind große Hilfen und sie werden den unabhängigen Teams die Möglichkeit geben, mit viel kleinerem Budget Rennen zu fahren."

Endlich mehr Motorräder in der MotoGP?

"Ich denke, dass es den Wettbewerb in diesem Sinne fördern wird, dass wir hoffentlich mehr Motorräder in der Startaufstellung haben werden. Ich denke nicht, dass ein CR-Team, was grundsätzlich die aktuellen Privatteams betrifft, Möglichkeiten oder Potenzial im Vergleich zur aktuellen Situation verliert", ist sich der Technologieleiter der MotoGP sicher.

Die FIM gab zudem bekannt, dass die Grand-Prix-Kommission Testmöglichkeiten von MSMA-Herstellern für 2012 freigeben muss. Während der Saison 2011 können die Teams insgesamt acht Tage lang mit ihren Fahrern testen.