"Realistisch sein": Yamaha will gegen Saisonende der Spitze näher sein

Teammanager Massimo Meregalli hofft, dass Yamaha gegen Saisonende der Spitze näherkommt - Bald soll ein neues Aerodynamik-Paket zum Einsatz kommen

(Motorsport-Total.com) - Nach zwei Grand-Prix-Wochenenden hat Yamaha im "Japan-Cup" die Nase vorne. Während Yamaha 15 WM-Punkte gesammelt hat, kommt Honda auf derzeit acht. Die beiden Marken belegen die letzten beiden Plätze in der Herstellerwertung.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo

In Portimao fuhr Fabio Quartararo in beiden Rennen in die Top 10 Zoom

In Portimao schafften erstmals seit Malaysia im Herbst 2022 beide Yamaha-Werksfahrer die direkte Q2-Qualifikation. Das war vor allem für Fabio Quartararo der Grundstein für Platz neun im Sprint und für Rang sieben im langen Sonntagsrennen.

Dass es in Portimao für Yamaha im Vergleich zum Saisonauftakt in Katar besser lief, lag auch an der unterschiedlichen Streckencharakteristik. In Katar ist Quartararo in Q1 gescheitert, in Portugal betrug sein Rückstand in Q2 sechs Zehntelsekunden.

"Wir wollen natürlich optimistisch sein, aber ich versuche immer realistisch zu sein", ordnet Teammanager Massimo Meregalli gegenüber MotoGP.com die aktuelle Situation von Yamaha ein. Der Zeitrückstand ist nicht gewaltig, aber die Top 10 sind schwierig zu erreichen.

Quartararo betont seit den Wintertests, dass die aktuelle M1 die Beste sei, die er jemals gefahren ist. Zumindest mit Blick auf die Stoppuhr. Denn er ist auf den bisherigen Strecken schneller gefahren als in seinem WM-Jahr 2021.

"Es gibt kein großes Problem, sondern wir müssen viele Kleinigkeiten Schritt für Schritt verbessern", hat der Franzose bereits festgehalten. "Das sind der Grip am Hinterrad, die Elektronik, die Geometrie."

Yamaha hat nicht das eine grundlegende Problem

Und das ist die schwierige Aufgabe, denn Yamaha muss ein an sich gutes Paket in allen Bereichen verbessern. "Es sind viele Kleinigkeiten und ich denke, das ist noch schwieriger zu lösen, als ein großes Problem", meint Quartararo zu diesem Dilemma.

Und das wird Zeit brauchen, wie Meregalli realistisch einschätzt: "Ich hoffe, dass wir gegen Ende der Saison näherkommen. Ich denke, dann sollten wir im nächsten Jahr anders starten. Wir haben Parameter, die wir in der Vergangenheit nicht hatten."

"Wir wissen wo unsere Konkurrenz steht und wo wir stehen. Vor uns liegt viel Arbeit. Wir haben damit begonnen und machen Druck, damit wir sobald wie möglich neue Entwicklungen verwenden können."

Massimo Meregalli, Fabio Quartararo, Alex Rins

Massimo Meregalli versucht die Situation realistisch einzuschätzen Zoom

Erschwerend kommt für Yamaha hinzu, dass man nur zwei Motorräder hat. Man muss Fortschritte auf der Strecke zeigen, um zum Beispiel VR46 zu überzeugen, in Zukunft das Satellitenteam zu bilden.

"Wenn es gut läuft, dann werden wir neue Teile in Barcelona oder in Mugello verwenden", blickt Meregalli auf die kommenden Wochen und meint damit eine neue Verkleidung. Dank der neuen technischen Zugeständnisse haben Yamaha und Honda mehr Möglichkeiten.

Neue Seitenverkleidung in Vorbereitung

Sie dürfen im Gegensatz zu den europäischen Marken zwei Updates des im Reglement definierten Aerobody homologieren. Beim zweiten Update muss allerdings eine frühere Version aus dem Kontingent gestrichen werden.

"Wir sehen schon sehr gute Zahlen", sagt Meregalli über die weiterentwickelte Seitenverkleidung. "Wie haben gute Zahlen, aber die Wahrheit erfahren wir, wenn die Fahrer damit auf der Strecke fahren."

"Zunächst werden wir die Verkleidung mit Cal [Crutchlow] evaluieren und dann mit unseren Stammfahrern wahrscheinlich nach Le Mans. Deswegen freue ich mich darauf, wenn wir das erste Aerodynamik-Update verwenden können."

Am Montag nach dem Grand Prix von Portugal blieb Yamaha noch in Portimao, um mit Quartararo und Alex Rins zu testen. Aufgrund der schmutzigen Strecke konnten beide jedoch nur wenige Runden fahren. Es war praktisch ein nutzloser Tag.

Fabio Quartararo

Im Vergleich zur Konkurrenz ist die Yamaha-Seitenverkleidung recht simpel Zoom

Zu sehen war allerdings keine neue Seitenverkleidung, sondern ein neues Heck, das Ideen von Aprilia aufgegriffen hat und mit Ducati-Finnen gespickt war. Yamaha plant generell, bei den meisten Europarennen am Montag zu testen.

Demnächst gibt es nach Jerez den ersten offiziellen Montagstest für alle Teams. Nach Jerez findet Mitte Mai der Grand Prix von Frankreich statt. Wie Meregalli angedeutet hat, könnte Yamaha dort den nächsten Privattest am Montag anhängen.

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