"Nicht unerwartet": Quartararo und Rins analysieren Yamaha-Sprung ins Q2

Quartararo und Rins schaffen in Portimao den Sprung ins Q2 und nennen die Gründe dafür - Der Fokus liegt auf der Elektronik, die sich bei beiden Fahrern unterschiedet

(Motorsport-Total.com) - "Erleichtert, weil ich das nicht erwartet hätte", ist Yamaha-Teammanager Massimo Meregalli nach dem Freitagstraining beim Grand Prix von Portugal die Freude ins Gesicht geschrieben. Fabio Quartararo und Alex Rins beendeten das Training auf den Plätzen neun und zehn und schafften somit den direkten Q2-Einzug. Der Rückstand belief sich in Portimao auf eine halbe Sekunde.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo

Erstmals seit Sepang im Herbst ist Fabio Quartararo wieder in Q2 dabei Zoom

"Das Motorrad ist ähnlich wie in Katar", betont Meregalli. "Dass wir mit beiden Fahrern in Q2 sind, ist ein großer Job. Wir sind sehr glücklich. Natürlich kann das nicht unser Ziel sein, aber wir wissen, wo wir momentan stehen. Wir versuchen, unser vorhandenes Material zu maximieren."

Quartararo schaffte zum ersten Mal seit Malaysia im vergangenen Herbst den Sprung ins Q2. Der Ex-Weltmeister ist aber nicht überrascht, dass ihm das nun in Portimao gelungen ist: "Nein, das war das Ziel. Ich konnte recht früh erkennen, dass wir es schaffen können."

Der Franzose bezeichnet das Ergebnis als "positiv". Auch die Umstände haben Yamaha in die Karten gespielt: "Es gab hier keine zwei Testtage. Die Bedingungen haben sich auch vom Vormittag auf den Nachmittag stark verändert."

"Man musste sich darauf einstellen und so früh wie möglich das Tempo finden." Deshalb konnte Ducati auch nicht die Überlegenheit mit dem größten Datenpool ausspielen. "Exakt", bestätigt Quartararo.

Aber er warnt auch: "Morgen wird es anders, weil sie ziemlich viele Runden gefahren sind. Deshalb erwarte ich, dass sie einen Schritt vorwärts machen werden. Für morgen müssen wir auch viele Dinge ändern. Ich glaube, wir haben noch einen Spielraum für Fortschritte."

"Wir ändern viel bei der Elektronik. Das ist ein Aspekt, mit dem wir einen massiven Schritt machen müssen. Das werden wir für morgen ändern. Natürlich werden wir das Motorrad nicht komplett ändern, aber wir müssen an der Elektronik arbeiten."

Fabio Quartararo, Diego Gubellini

Der Fokus der Ingenieure liegt seit den Wintertests auf der Elektronik Zoom

Obwohl die M1 nur eine Weiterentwicklung ist, verlangt sie laut Quartararo einen ganz anderen Fahrstil als im Vorjahr. Nach dem Training sah man ihn auch in Diskussionen mit seinem Crewchief Diego Gubellini verwickelt.

Das lag an der Reifenstrategie. Quartararo fuhr das gesamte Training mit dem Medium-Vorderreifen, während der Großteil der Konkurrenz in Rennabstimmung mit dem harten Vorderreifen gefahren ist. Den gleichen Fehler machte Yamaha auch bei Rins.

Alex Rins auf Anhieb mit der M1 schnell

Ist es für Quartararo eine Hilfe, dass er mit Rins nun einen Teamkollegen hat, der mit ihm praktisch von Anfang an auf Augenhöhe fahren kann? "Franco [Morbidelli] war auch schnell, aber bei ihm ging es rauf und runter", vergleicht der Franzose.

"Alex hat einen ähnlichen Fahrstil wie ich, aber bei der Elektronik ist er ganz anders. Er ist sehr schnell und hat hier auch schon um den Sieg gekämpft." Details zur unterschiedlichen Elektronikabstimmung wollte Quartararo nicht verraten.

"Er ist natürlich ein Plus für mich. Vor allem bei Strecken von denen wir wissen, dass der Fahrstil von Rins sehr gut funktioniert. Bei der Elektronik sind wir komplett anders, aber diese Strecke passt zu seinem Fahrstil. Ich kann mir also einige Dinge ansehen."

Auch Rins war die Freude über Platz zehn anzusehen, denn zum ersten Mal seit Mugello im vergangenen Frühsommer hat er es direkt ins Q2 geschafft. "Ab dem ersten Training fühlte ich mich hier recht gut auf dem Motorrad", nickt der Yamaha-Neuling.

Alex Rins

Erstmals seit seiner schweren Beinverletzung ist Alex Rins wieder in Q2 Zoom

"Die Strecke ist ganz anders als Katar. Ich kam schneller zurecht. Dass ich es direkt ins Q2 geschafft habe, ist toll, weil ich schon lange nicht mehr in Q2 war. Darüber bin ich sehr glücklich. Wir haben aber noch Spielraum für Fortschritte. Die Probleme sind ähnlich wie in Katar."

Was sind laut Rins die Gründe, dass Yamaha in Portimao in die Top 10 fahren konnte? "Der Unterschied zwischen Katar und hier sind die schnellen Kurven. In Katar gibt es im dritten und vierten Sektor sehr schnelle Kurven."

"Auf dieser Strecke gibt es nicht so viele schnelle Kurven, es ist mehr Stop-and-Go. Das ist für uns vielleicht ein Vorteil." Aber Rins gibt dennoch mit Blick auf die beiden Rennen zu bedenken: "Es ist nicht einfach, konstant zu sein."

Zunächst steht Samstagvormittag das Qualifying auf dem Programm. Plätze in den ersten vier Startreihen hat Yamaha fix. Ist eine weitere Überraschung möglich? "Nein", winkt Quartararo ab. "Die dritte Reihe könnte realistisch sein, aber an die ersten beiden Reihen denke ich nicht."

Zum ersten Mal seit Malaysia im Jahr 2022 haben es beide Yamaha-Werksfahrer direkt ins Q2 geschafft.

Neueste Kommentare