Sachsenring: Marc Marquez rast mit Fabelzeit zur Pole-Position

Sechste Pole-Position in Folge am Sachsenring für Marc Marquez - Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo in Reihe eins - WM-Spitzenreiter Valentino Rossi nur Sechster

(Motorsport-Total.com) - Marc Marquez bleibt der König des Sachsenrings. Der Spanier sicherte sich am Samstag seine sechste Pole-Position in Serie auf dem Kurs und ist damit im Qualifying seit 2010 ungeschlagen. Der amtierende Weltmeister pulverisierte seinen alten Qualifyingrekord (1:20.937 Minuten) um mehr als eine halbe Sekunde und sicherte sich mit einer Zeit von 1:20.336 Minuten überlegen die Pole. Honda-Teamkollege Dani Pedrosa landete mit einem Rückstand von 0,292 Sekunden auf Rang zwei (zum Ergebnis).

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez ist der Favorit für den Sieg beim Deutschland-Grand-Prix Zoom

"Beeindruckend! Es sieht so aus, dass sie keine Probleme haben", staunt Jorge Lorenzo, der mit einem Rückstand von satten 0,585 Sekunden auf Rang drei landete. Zumindest im Qualifying hatte der Yamaha-Pilot nicht den Hauch einer Chance, denn Marquez sicherte sich nicht nur die Bestzeit, er war auch in allen vier Sektoren der Strecke jeweils der Schnellste. Eine Schwachstelle der RC213V war im Qualifying nicht zu erkennen.

"Sie bremsen sehr spät und beschleunigen sehr früh", hat auch Lorenzo erkannt. Im Hinblick auf das Rennen erklärt er: "Es wird sehr schwierig sein, überhaupt an ihnen dran zu bleiben. Es ist eine beeindruckende Rundenzeit. Aber ich bin der erste Yamaha-Pilot der Geschichte, der auf dieser Strecke eine 20er-Zeit fährt. Darauf bin ich sehr stolz. Ich habe mein Bestes gegeben."

Honda nicht zu schlagen?

Das Ziel bleibt für den Spanier zwar das Podium, über den Sieg möchte er allerdings zuerst einmal nicht nachdenken - ganz anders als Marquez. "Wir werden es versuchen", erklärt der Pole-Setter mit einem Lachen und ergänzt: "Das Wichtigste ist, dass ich auf dem Motorrad sehr viel Selbstvertrauen habe. Auf dieser Strecke hole ich immer gute Ergebnisse und an diesem Wochenende fühle ich mich wirklich gut."

"Ich kann konstant fahren und das ist das Wichtigste. Außerdem war ich auf einer Runde schnell, also bin ich glücklich mit unserer Arbeit. Aber morgen wird es entscheidend sein", weiß der Spanier, der im gesamten Qualifying nur einmal kurz zittern musste. Pedrosa schnappte ihm den ersten Platz wenige Minuten vor Ende weg, nur Sekunden später konterte Marquez allerdings mit seiner Fabelzeit.

Bitter für Pedrosa: Der Spanier wurde bei seinem ersten Versuch ausgerechnet von seinem Honda-Kollegen Cal Crutchlow eingebremst. "Mit meinem Gefühl im ersten Versuch war ich zufrieden, aber leider hat Crutchlow mich nicht gesehen und meine Runde kaputtgemacht", ärgert sich der Spanier, der Crutchlow unmittelbar nach Ende des Qualifyings noch auf seinem Bike konfrontierte. Der Brite entschuldigte sich umgehend.

Trotzdem ist Pedrosa auch mit Startplatz zwei zufrieden. "Es ist sehr wichtig, auf dieser Strecke in der ersten Reihe zu stehen. Ich hoffe, wir werden morgen noch einen kleinen Schritt machen können. Marcs Pace ist sehr gut, aber ich denke, dass wir im Training auch gut waren", zeigt sich der Spanier optimistisch. Andrea Iannone war als Vierter bester Ducati-Pilot.

Rossi nur in Reihe zwei

Einen starken fünften Platz sicherte sich Yonny Hernandez (Pramac-Ducati). Der Kolumbianer stellte damit sein bestes MotoGP-Qualifyingergebnis ein und wird am Sonntag noch vor Valentino Rossi (Yamaha) starten. Der WM-Spitzenreiter kam mit einem Rückstand von 0,884 Sekunden nicht über Rang sechs hinaus, sicherte sich allerdings immerhin noch einen Startplatz in Reihe zwei (zur Startaufstellung).

Aleix Espargaro landete nur 0,019 Sekunden dahinter. Ohnehin war es für Suzuki mit den Startplätzen sieben und zwölf durch Espargaro und Maverick Vinales kein optimales Qualifying. Eigentlich hatte man sich erhofft, dass die GSX-RR auf dem Sachsenring deutlich besser funktionieren würde. Auch Ducati-Pilot Andrea Dovizioso dürfte mit seinem elften Startplatz überhaupt nicht zufrieden sein.

Die beiden Tech-3-Piloten Pol Espargaro und Bradley Smith werden am Sonntag von den Plätzen acht und neun starten. Pech für Smith: Der Brite war an diesem Wochenende gut unterwegs, beschädigte sein Bike allerdings früh im Qualifying, als er in Kurve zwölf einen Highsider mit viel Mühe noch abfangen könnte. Er musste zurück an die Box und verlor einige Zeit. Hinter den beiden landete Crutchlow auf Rang zehn.

Q1: Hernandez und Vinales setzen sich durch

Im ersten Qualifying (zum Ergebnis) hatten sich zuvor Hernandez und Vinales durchgesetzt. Der Ducati-Pilot setzte mit einer 1:21.333 die Bestzeit und qualifizierte sich relativ deutlich für Q2. Dahinter ging es allerdings extrem eng zu: Vinales, Hector Barbera (Avintia-Ducati) und Scott Redding (Marc-VDS-Honda) trennten lediglich 0,066 Sekunden. Am Ende hatte der Suzuki-Pilot die Nase minimal vor seinen beiden Konkurrenten.

Ärgerlich vor allem für Redding, der als einziger Pilot in Q1 nicht auf den weichen Hinterreifen zurückgreifen konnte. Der Brite war vor allem am Freitag gut unterwegs gewesen, wird am Sonntag allerdings nur von Startplatz 14 ins Rennen gehen. Neben ihm und Barbera schaffte es auch Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) als 15. in die fünfte Startreihe.

Eine Überraschung gibt es in Startreihe sechs: Alex de Angelis (Ioda-ART) holte einen für seine Verhältnisse starken 17. Platz und wird am Sonntag zwischen Alvaro Bautista (Aprilia) und Rookie Jack Miller (LCR-Honda) starten. Nicky Hayden (Aspar-Honda), Loris Baz (Forward-Yamaha) und Mike die Meglio (Avintia-Ducati) stehen dahinter in Reihe sieben.

Kein guter Tag war es für die drei Ersatzpiloten. Hiroshi Aoyama (AB-Motoracing-Honda), Michael Laverty (Aprilia) und Claudio Corti (Forward-Yamaha) starten am Sonntag von den Rängen 22, 24 und 25. Eugene Laverty (Aspar-Honda) wurde vor seinem Bruder 23. Das MotoGP-Rennen auf dem Sachsenring startet am Sonntag wie gewohnt um 14:00 Uhr MESZ.