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Quali-Format der MotoGP auch in kleinen Klassen möglich?
In der Moto3 ist das Warten auf Windschatten mittlerweile zu einem eigenen Sport geworden - Sollte das Qualifying-Format deshalb an die MotoGP angepasst werden?
(Motorsport-Total.com) - In der Moto3 kann der Windschatten viel ausmachen, erst recht auf einer Strecke wie in Mugello mit einer langen Start-Ziel-Geraden. Das Rennen am Sonntag war Zeugnis davon: Immer wieder saugten sich Fahrer an und scherten teilweise zu fünft oder sechst am Ende der Geraden aus, um als Erster in die nächste Kurve einzubiegen. Im Rennen sind solche Windschattenschlachten ein sehenswertes Schauspiel, doch im Training und Qualifying entstehen dadurch immer wieder gefährliche Situationen.

© KTM
In der Moto3 kommt es oft schon im Qualfiying zu Windschattenduellen Zoom
Denn um einen Windschatten zu bekommen, bummeln viele Piloten und warten auf ein Hinterrad, an das sie sich heften können. Das wird insbesondere dann zum Risiko, wenn von hinten schnelle Fahrer auflaufen. Deshalb bestraft die Rennleitung derartiges Warten auch immer wieder. Ein merklicher Lerneffekt hat sich dabei aber leider noch nicht eingestellt. Beim Großen Preis von Italien wurden erneut drei Piloten strafversetzt, weil sie gebummelt hatten.
Unter ihnen befand sich auch Polesetter Jorge Martin, der von Startplatz eins auf die Zwölf zurückgereicht wurde. Seit langem suchen die Regelhüter Wege, bei den Nachwuchsfahrern ein Umdenken zu bewirken. Dabei steht auch immer wieder das Qualifying-Format in den kleineren Kategorien der Motorrad-WM zur Disposition. Sollte man über eine Anpassung an die MotoGP nachdenken, die seit 2013 zwei Quali-Sessions ausfährt?
"Es ist schwierig und ich bin nicht derjenige, der das zu entscheiden hat", sagt MotoGP-Star Valentino Rossi, "aber warum nicht? Q1 und Q2 wären auch in den kleineren Klassen denkbar." Zudem sei das Ganze gut für die Show - ganz im Gegensatz zur derzeitigen Warterei. "Im Moment erlaubt das Regelwerk nur, in Sektor eins und bei der Ausfahrt aus der Boxengasse zu warten. Danach darf man das nicht mehr", weiß Rossi.
Dennoch passiert es immer wieder. Tatsächlich wurden die Strafen in Mugello aber nicht für das Bummeln im Qualifying, sondern im dritten Freien Training ausgesprochen. Dort seien Martin und zwei weitere Moto3-Piloten in mehr als drei Sektoren zu langsam unterwegs gewesen, argumentierte die Rennleitung. Ob ein Qualifying-Format à la MotoGP daran etwas ändern würde, ist zu bezweifeln. Denn schließlich zählt das Training dort auch schon.
Denn nur wer in den kombinierten Zeiten des ersten bis dritten Freien Trainings in den Top 10 ist, zieht direkt in Q2 ein. Die übrigen Piloten müssen in Q1 um die zwei restlichen Plätze für die zweite Session kämpfen und fahren zugleich die Startplätze 13 bis 23 heraus. Das einzige Training, das nicht für das Qualifying zählt, ist das vierte am Samstagnachmittag. Deshalb gibt es auch aus dem MotoGP-Fahrerlager immer wieder Kritik.


