Warten im Moto3-Qualifying ein Sicherheitsproblem

Das Warten auf einen Windschatten und das Bummeln auf der Ideallinie sind Sicherheitsprobleme in der Moto3-Klasse - Es wird nach Lösungen gesucht

(Motorsport-Total.com) - Das Qualifying der Moto3-Klasse ist in den Fokus der Regelhüter gerückt. In der Regel gehen alle Fahrer in den letzten zehn Minuten auf die Strecke und versuchen ihre Rundenzeiten noch zu verbessern. Da in der kleinsten Klasse der Windschatten je nach Strecke zwei bis drei Zehntelsekunden ausmacht und das der Unterschied zwischen mehreren Startreihen sein kann, warten langsame Fahrer auf schnellere.

Titel-Bild zur News: Maria Herrera

Im Moto3-Qualifying behindern oft langsame Fahrer die Ideallinie Zoom

Das sorgt für brenzlige Situationen. Oft bummeln zehn oder mehr Fahrer im Schritttempo um den Kurs, während von hinten Leute auf schnellen Runden auflaufen. Der Geschwindigkeitsunterschied ist im Motorsport einer der gefährlichsten Aspekte. Sehr oft absolvieren die schnellsten Fahrer einen Slalom durch die langsamen Fahrer.

Seit Monaten versucht die Rennleitung den Nachwuchsfahrern klarzumachen, dass dieses Warten im Qualifying extrem gefährlich sein kann. Mehrmals wurden schon Strafpunkte verteilt. Zuletzt in Barcelona hätte fast das gesamte Feld Strafpunkte bekommen müssen. Da Strafpunkte bisher kein Umdenken bewirkt haben, wird im Fahrerlager nach Möglichkeiten diskutiert, eventuell das Moto3-Qualifying zu verändern.

Crutchlow fordert Geldstrafen

Zu den Strafen hat MotoGP-Pilot Cal Crutchlow einen simplen Vorschlag: "Wir sprechen mit Mike Webb (Renndirektor; Anm. d. Red.) jedes Wochenende darüber. Die Fahrer bekommen nichts bezahlt. Gib ihnen eine Strafe von 5.000 Euro und dann werden wir sehen, wann sie es wieder machen. Das sind Idioten. Bald wird jemand schwer verletzt sein." Geldstrafen wurden bisher aber nicht in die Tat umgesetzt.

Anstatt nach dem Qualifying in Barcelona fast das ganze Feld mit Strafpunkten zu belegen, ging die Rennleitung anders vor: "Während des Moto3-Qualifyings trat das Problem auf, dass einige Fahrer langsam auf der Ideallinie gefahren sind. Deshalb war es für alle anderen Fahrer sehr schwer möglich, eine schnelle Runde in Sicherheit zu fahren", heißt es in einem Statement. "Die Rennleitung hat 30 Fahrer informiert, dass Strafen drohen, wenn sie andere Fahrer auf der Ideallinie aufhalten."

Außerdem hörte sich die Rennleitung die Meinung von verschiedenen Fahrern an. "Anschließend entschied die Rennleitung, dass in diesem Fall keine Strafen ausgesprochen wurden, damit man in Zukunft dieses Problem in der Moto3-Klasse lösen kann." In Assen wird es ein Treffen der Rennleitung mit den Fahrern und Teams der kleinen Klassen geben, um Lösungen für dieses Problem zu besprechen.


Moto3 in Barcelona

In der Moto2-Klasse sieht man dieses Warten selten, in der MotoGP kaum. "Man sieht zwar, dass Fahrer warten, aber sie warten nicht auf einen anderen Fahrer, sondern auf eine freie Strecke", betont Crutchlow. "Pedrosa wurde einmal von Hernandez aufgehalten. Leute wie Hernandez, Barbera, Redding sind Fahrer, die anderen nachfahren. Generell passiert das in der MotoGP kaum. Es sind die erfahrensten Fahrer und wir haben Respekt füreinander. In der Moto2 und in der Moto3 sind es Kids. Sie gehen für nichts Risiken ein. Sie denken nicht weiter."