Privattest in Barcelona: Drei Werksteams im Einsatz

Honda, Ducati und Aprilia absolvieren zwei private Testtage in Barcelona - Neben den neuen Vorderreifen wird auch die neue MotoGP-Schikane ausprobiert

(Motorsport-Total.com) - In dieser Woche fanden auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya private MotoGP-Testfahrten statt. Im Einsatz waren Teams von Honda, Ducati und Aprilia. Getestet wurde die neue Streckenvariante, die im letzten Streckenabschnitt die neue, enge Schikane umfasst. Die Reaktionen auf diese enge Kurvenkombination, die speziell für die Motorräder gebaut wurde, fielen gemischt aus. Am Montag war übrigens Ducati-Testfahrer Casey Stoner im Einsatz. Die Stammfahrer hatten nach dem Grand Prix von Frankreich nur den Montag frei und waren am Dienstag und Mittwoch in Barcelona auf der Strecke.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Honda-Pilot Marc Marquez stellte beim Test in Barcelona die Bestzeit auf Zoom

Weltmeister Marc Marquez stellte am Mittwoch mit 1:43.803 Minuten die Bestzeit auf. Zum Vergleich lag die Pole-Zeit im Vorjahr bei 1:43.589 Minuten. Damals wurde aber als kurzfristige Reaktion auf den tragischen Unfall von Moto2-Pilot Luis Salom die Formel-1-Schikane im letzten Abschnitt benutzt. Bei Honda stand an diesen beiden Tagen vor allem die Arbeit mit dem neuen/alten Vorderreifen im Fokus, der ab Mugello wieder verwendet wird.

Marquez ist zufrieden, dass wieder mit der alten Variante gefahren wird. "Hier bestätigte sich, dass dieser Vorderreifen etwas stabiler ist. Mir gefällt er", wird der Honda-Fahrer von 'Crash.net' zitiert. "Es gibt aber keinen großen Unterschied. Dann arbeiteten wir am Set-up, denn in zwei Wochen werden wir hier das Rennen fahren. Wir probierten viele Kleinigkeiten bei der Elektronik aus, denn in diesem Bereich müssen wir noch konstanter werden. Prinzipiell war es ein positiver Test und ich bin zufrieden mit den Ergebnissen."

Casey Stoner nur einen Tag im Einsatz

Viel Arbeit gab es auch im Ducati-Team. Stoner fuhr nur am Montag und übergab das Entwicklungsbike für die restlichen Tage an Michele Pirro. Jorge Lorenzo spulte an den beiden Tagen 146 Runden ab, Andrea Dovizioso 123. Auch bei den Roten ging es um die Reifen und das Set-up für den Grand Prix. "Ein sehr interessanter Test", meint Lorenzo. "Ich bin an den beiden Tagen fast 150 Runden gefahren und habe viele Kilometer zurückgelegt. Wir fanden auch positive Lösungen."

Außerdem durfte der Spanier einen Satz sagen, den er gerne hört: "Ich war auch an beiden Tagen der schnellste Ducati-Fahrer. Generell sind wir in jedem Sektor konkurrenzfähig, aber im letzten Abschnitt verlieren wir ein paar Zehntel. Dort müssen wir uns mit Blick auf das Rennen verbessern. Beim Vorderreifen hat Michelin gut gearbeitet. Sie haben einige Reifen mitgebracht, bei denen das Graining auf der rechten Flanke nicht mehr auftritt. Trotzdem müssen wir noch eine Lösung für den Hinterreifen finden."

Aprilia testet neues Getriebe

Neue technische Entwicklungen brachte Aprilia mit. Es kam zum ersten Mal eine Evolution des Seamless-Getriebes auf der Strecke zum Einsatz. Auch die Elektronik wurde angepasst, um besser mit dem neuen Reifen zu harmonieren. Außerdem testete Aleix Espargaro die Aero-Verkleidung, die Sam Lowes zuletzt schon im Rennen eingesetzt hat. Insgesamt drehte Espargaro 83 Runden, Lowes kam auf 119 Umläufe. "Wir sind gute Zeiten gefahren und konnten die Elektronik richtig einstellen", kommentiert Espargaro.

Für die Fahrer der Privatteams ging es in erster Linie darum, den Vorderreifen zu testen, das Set-up zu optimieren und die neue Schikane kennenzulernen. Große Zwischenfälle gab es nicht. In der neuen Schikane rutschten einige Fahrer aus, darunter auch Marquez. Es waren aber harmlose Ausrutscher bei niedriger Geschwindigkeit. Die Unfallstelle von Salom ist nun auch mit einem größeren Kiesbett abgesichert, wie es schon beim Formel-1-Rennen Mitte des Monats zu sehen war.


Fotos: MotoGP in Le Mans, Girls


Testzeiten aus Barcelona (Mittwoch):
01. Marc Marquez (Honda) - 1:43.803 Minuten
02. Jorge Lorenzo (Ducati) +0.195 Sekunden
03. Alvaro Bautista (Aspar-Ducati) +0.455
04. Cal Crutchlow (LCR-Honda) +0.566
05. Dani Pedrosa (Honda) +0.570
06. Hector Barbera (Avintia-Ducati) +0.666s
07. Michele Pirro (Ducati) +0.780
08. Aleix Espargaro (Aprilia) +1.049
09. Andrea Dovizioso (Ducati) +1.393s
10. Loris Baz (Avintia-Ducati) +1.478s
11. Tito Rabat (Marc-VDS-Honda) +1.518
12. Sam Lowes (Aprilia) +2.495
13. Karel Abraham (Aspar-Ducati) +3.318