Pramac: Die Gründe für das schwache Abschneiden

Technikdirektor Fabiano Sterlacchini blickt auf die Probleme von Pramac-Ducati in der abgelaufenen Saison zurück - Die Leistung im Qualifying war zu schwach

(Motorsport-Total.com) - Bei Pramac-Ducati will man in Zukunft mit der neuen Fahrerpaarung Loris Capirossi und Randy de Puniet die mühevolle Saison 2010 wettmachen. Nach einem soliden Saisonauftakt ging nichts mehr. Mika Kallio, der 2009 für den verletzten Casey Stoner auf der Werks-Ducati eingesprungen war, befand sich regelmäßig am Ende des Feldes. Für die letzten beiden Saisonrennen wurde der Finne gegen Carlos Checa ausgetauscht. Zweimal Platz acht lauteten die besten Resultate von Aleix Espargaró, der in der kommenden Saison in die Moto2 absteigen wird.

Titel-Bild zur News: Mika Kallio

Das Pramac-Ducati-Duo war 2010 meist im hinteren Teil des Feldes zu finden

Die Erwartungen wurden klar nicht erfüllt, wie Fabiano Sterlacchini, der Technische Direktor bei Pramac, erläutert. "Ehrlich gesagt hatten wir uns das alles ein bisschen besser vorgestellt. Immerhin war Mika 2009 bester Rookie und auch wir haben das Level unserer eigenen Leistung angehoben", wird Sterlacchini von 'MotoGP.com' zitiert.

"Aber wir müssen auch die Gesamtsituation einbeziehen. In Jerez hatten wir das beste Resultat für unser Team in diesem Jahr und wir erachteten das als Basis für eine gute Saison", spricht er den siebten Rang des Finnen an. "Aber dann direkt nach Le Mans hatten wir einen Unfall und Mika hatte ein Problem mit seiner Schulter."

"Man könnte sagen, ab da war die Saison auf gewisse Weise mehr oder weniger gelaufen. Vom technischen Standpunkt her ist zu sagen, dass wir durch einen anderen Motor auch die Gewichtsverteilung und die Balance des Motorrads änderten. Daher hatten wir dann Probleme, die richtigen Einstellungen für Mika zu finden." Kallio fand überhaupt kein Vertrauen mehr in die Ducati, war deshalb langsam und stürzte häufig.

Etwas bessere Resultate hat Espargaró gezeigt, aber trotzdem war es zu wenig, um wieder ein Motorrad in der Königsklasse zu bekommen. "Aleix ist wirklich ein großes Talent. Leider stürzte er sehr oft und das machte es natürlich sehr schwierig. Wenn man dieses Problem hat, kann man sich nicht an das Limit herantasten und es herausfinden", so Sterlacchini.


Fotos: MotoGP-Test in Valencia


"Es ist ja im Kopf eines Fahrers ganz natürlich, dass er, wenn er stürzt, dann beim nächsten Rennen ein paar Probleme hat. Das ist sicherlich nicht der beste Weg, um sich weiterzuentwickeln. Wir hatten durchaus ein paar sehr gute Ergebnisse, aber die eine Sache, die fehlte, war ein gutes Qualifying. Es ist einfach ein sehr starkes Feld vorhanden und wenn man dann von hinten startet, ist es sehr schwer zu überholen. So gesehen hätten wir das wahrscheinlich besser machen können."

2011 kann es eigentlich nur besser laufen. Nicht nur von der neuen Fahrerpaarung, sondern auch von Valentino Rossi erwartet sich Pramac einiges. Der Ausnahmekönner soll die Desmosedici im Werksteam verbessern. "Ich bin schon optimistisch, denn nächstes Jahr haben wir sehr erfahrene Fahrer und ich denke auch, dass sie gut zu dieser Art Motorrad passen werden", glaubt Sterlacchini.

"Sie haben viel Erfahrung in der MotoGP, was wirklich wichtig ist. Wir haben bei Aleix und Mika einfach gesehen, dass ein Fahrer, der von den 250ern hochkommt, Probleme mit dem komplett anderen Fahrstil hat. Ich glaube, wir haben für nächste Saison wie immer die volle Unterstützung von Ducati - aber mit Valentino auch einfach einen neunfachen Weltmeister, der die Maschine für uns entwickelt."