Pol Espargaro: "Versuche so schnell wie möglich zu fahren"

Pol Espargaro gewöhnt sich Schritt für Schritt an die Yamaha M1 - Körperlich findet der Moto2-Weltmeister die Königsklasse nicht zu herausfordernd

(Motorsport-Total.com) - Moto2-Weltmeister Pol Espargaro strahlt nach den ersten Tagen auf der Tech-3-Yamaha über das ganze Gesicht. Der Spanier hat sichtlich Spaß mit seinem neuen Arbeitsgerät, obwohl viel Arbeit auf ihn wartet, um die Geheimnisse der Königsklasse kennenzulernen. Am Dienstag drehte der 22-Jährige ganze 72 Runden in Valencia. Dabei war er auf dem Zeitenniveau von Ducati. Yamaha-Werksfahrer Jorge Lorenzo war um knapp etwas mehr als eine Sekunde schneller.

Titel-Bild zur News: Pol Espargaro

Pol Espargaro tastet sich Schritt für Schritt an die Königsklasse heran Zoom

"Wir haben am Dienstag mehr als das Bike getestet. Wir fingen damit an mit den Reifen zu spielen, fuhren mit den Karbon-Bremsen und lernten mehr über kleine Abstimmungssachen", sagt Espargaro über seinen zweiten Tag auf der M1. "Wir begannen die Arbeit mit den Reifen, was ein großer Schritt ist. Wir testeten die harte und die weiche Mischung. Ich begann die Unterschiede zwischen den Reifen zu spüren. Das ist sehr wichtig. Dazu kommen die Karbon-Bremsen, die ebenfalls ganz anders sind."

"Ich versuche das Motorrad so schnell wie möglich zu fahren. Ich fahre aber noch nicht geschmeidig, denn der Motor hat unglaublich viel Kraft. Ich muss noch viel lernen und muss das Motorrad zum Beispiel wie Jorge früher aufstellen. Dann könnte ich schneller fahren. Der Dienstag war ein guter Tag und ich glaube, wir können uns am Mittwoch noch steigern."

Vor allem die Elektronik ist für Neulinge eine große Herausforderung. Deshalb muss Espargaro auch an seinem Fahrstil arbeiten. "Ich muss das Motorrad früher aufstellen, aber nicht mit dem Körper, sondern das Gas muss mir helfen. Es ist aber noch sehr früh. Ich fahre so schnell wie möglich. Mir fehlt nicht viel auf die Spitze, aber jetzt wird es richtig kompliziert."


MotoGP in Valencia

Dennoch ist Espargaro von der MotoGP nicht überrascht. Die Königsklasse ist so wie er erwartet hat. "Ja. In der Moto2 hatte ich im ersten Jahr viele Probleme und ging deshalb davon aus, dass ich auch hier mehr Schwierigkeiten haben würde. Mir fehlen 1,3 Sekunden. Schwierig wird jetzt, diese Zeit zu verbessern. Neue Strecken könnten auch schwierig werden", schätzt der Moto2-Champion.

Nach dem langen Dienstag hatte Espargaro Blasen auf den Handflächen. Trotzdem findet er die MotoGP körperlich nicht zu anstrengend. "Es ist interessant, denn ich fühle mich überhaupt nicht müde. Ich weiß nicht warum, aber ich musste mit der Moto2 in diesem Jahr stark kämpfen", stellt er einen Vergleich an. "Nach einigen Rennen war ich komplett tot. Jetzt bin ich den ganzen Tag MotoGP gefahren. Natürlich bin ich müde. Es geht mir aber nicht zu schlecht."

Der MotoGP-Einstieg kam für ihn zur rechten Zeit. "Vor einem Jahr war ich wahrscheinlich zu jung für die MotoGP. Ich war in meinem Kopf und in meinem Körper jung. Es war sehr gut, dass ich in diesem Jahr in der Moto2 gefahren bin, denn ich fühle mich jetzt besser vorbereitet. Ich musste mit den Reifen kämpfen und habe gelernt, wie ich mit dem Motorrad kämpfen muss, damit ich die Probleme löse. Ich glaube, das war für meine Zukunft sehr wichtig." Espargaro hat einen Vertrag mit Yamaha, sein Teamkollege Bradley Smith mit Tech 3.