Pol Espargaro: Rückstand muss kleiner werden

Pol Espargaro steht in Misano vor einem weiteren Lernwochenende: Regen würde der MotoGP-Rookie begrüßen - Sein Moto2-Stil könnte ihm Vorteile verschaffen

(Motorsport-Total.com) - Moto2-Weltmeister Pol Espargaro hat sich im Spätsommer als bester Satellitenfahrer herauskristallisiert. Platz sieben in Deutschland, Rang fünf in Indianapolis und Platz sechs in Silverstone. In Brünn zahlte der Tech-3-Yamaha-Fahrer Lehrgeld und schied mit Sturz aus. Nun wartet an diesem Jahr Misano an der Adriaküste auf die MotoGP. Im Vorjahr machte Espargaro mit dem Sieg einen großen Schritt in Richtung Moto2-Weltmeisterschaft.

Titel-Bild zur News: Pol Espargaro

Pol Espargaro würde Regentrainings begrüßen, um Erfahrung zu sammeln Zoom

Deswegen hat er gute Erinnerungen an Misano. "Mir gefällt die Strecke. Im Vorjahr bin ich hier in der Moto2 ein gutes Rennen gefahren. Misano ist zwar nicht meine Lieblingsstrecke, aber sie ist gut", hält der Spanier fest. Allerdings sind für ihn in diesem Jahr in der MotoGP alle Strecken quasi Neuland: "Ich weiß aber nicht, ob ich hier schnell sein werde. Wenn es eine Yamaha-Strecke ist, dann werde ich es bestimmt genießen." Das Wetter könnte allerdings eine große Rolle spielen.

Vor allem der erste Trainingstag am Freitag soll verregnet sein. Espargaro ist noch kaum mit den Regenreifen von Bridgestone gefahren. "Das ist wichtig für uns", wäre der 23-Jährige über ein Regentraining nicht unglücklich. "In Tschechien habe ich im Regen viel über das Motorrad gelernt. Ich bin aber erst einmal im Nassen gefahren. Es wäre deshalb gut, hier im Regen zu trainieren, weil mir die Erfahrung fehlt."

Dennoch wäre ein Wochenende mit wechselnden Wetterverhältnissen nicht einfach. Vor allem die Suche nach der optimalen Abstimmung gestaltet sich dann kompliziert. "Für mich wird es sicher nicht einfach, wenn wir erst am Samstag im Trockenen fahren, weil ich kaum Erfahrung habe. Ich hoffe aber, dass ich es direkt ins Q2 schaffe. Es wird aber sicher nicht einfach werden", so Espargaro.


Fotos: Pol Espargaro, MotoGP in Silverstone


Hinter den beiden Werksfahrern von Honda und Yamaha wurden in jüngster Zeit auch die Ducati-Fahrer Andrea Dovizioso und Andrea Iannone stärker. Mit beiden wird bei ihrem Heimrennen zu rechnen sein. Für Espargaro zwei zusätzliche Gegner rund um Platz vier bis sechs. "Ich werde es wieder versuchen, aber ich war eigentlich nicht zufrieden, weil der Abstand zu Dovi zu groß war. Ich muss Dovi und den anderen Werksfahrern näherkommen. Es ist ein schwieriges Ziel, aber daran müssen wir denken."

Marc Marquez, Pol Espargaro

2012 lieferten sich Marc Marquez und Pol Espargaro in Misano ein enges Duell Zoom

Zuletzt in Silverstone verlor Espargaro über die Renndistanz 16 Sekunden auf Dovizioso. Aber auch in Misano wird der Spanier mit seinem Moto2-Stil auf der Yamaha M1 experimentieren. "Nico (Nicolas Goyon, sein Crew-Chief; Anm. d. Red.) und ich haben uns das heute angeschaut. Es sieht so aus, dass wir unseren Stil hier bei zwei, drei Kurven verwenden können. Wir müssen aber abwarten, ob es morgen trocken ist."

"In Mugello dachte ich, ich könnte so in der ersten Kurve fahren, aber ich bin gestürzt. Es handelt sich um die Kurven 1, 4 und 7. Dort habe ich auf der Bremse vielleicht einen Vorteil", schätzt Espargaro das Layout in Misano ein. Auch die optimale Abstimmung der M1 für diesen Moto2-Stil zu finden, ist nicht einfach. Die Technik sorgt für Einschränkungen. Das stufenlose Getriebe von Yamaha schaltet vom ersten auf den zweiten Gang nicht stufenlos.

Espargaro fährt noch die erste Seamless-Variante von 2013. Das kompensiert seinen Moto2-Fahrstil: "Mit meinem Stil würde ich in den ersten Gang kommen, aber dann schaltet das Getriebe nicht stufenlos." Somit würde Espargaro am Kurvenausgang den gewonnenen Vorteil vom Kurveneingang wieder verlieren. Ideal sind für Espargaro Kurven im zweiten und dritten Gang: "Wie in Le Mans", lacht der Spanier. In Frankreich eroberte Espargaro mit Platz vier sein bestes MotoGP-Resultat.