Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Pol Espargaro: "Mein Körper muss immer noch heilen"
Noch ist Pol Espargaro nach seinem schweren Unfall zu Beginn der MotoGP-Saison 2023 nicht wieder voll fit - Wie er das schaffen will und was KTM mit ihm plant
(Motorsport-Total.com) - Für Pol Espargaro steht die MotoGP-Winterpause im Zeichen der Regneration. Denn nach seinem schweren Unfall zu Saisonbeginn in Portimao, bei dem er sich eine Lungenquetschung und mehrere Wirbelbrüche zuzog, ist der Spanier noch nicht wieder bei voller Leistungsfähigkeit angelangt.

© Motorsport Images
Pol Espargaro hatte 2023 vor allem mit den Folgen seines Sturzes zu kämpfen Zoom
"Mein Körper muss immer noch heilen", sagt der Tech-3-GasGas-Pilot. "Ich merke, dass ich in manchen Phasen des Rennens oder selbst auf der einen schnellen Runde nicht in der Lage bin, gewisse Dinge zu tun. Meine Physis ist nicht auf dem Niveau, auf dem ich sie gerne hätte. Ich habe arg zu kämpfen."
"In Malaysia zum Beispiel war mein Rhythmus in den letzten sechs Runden nicht durch mein Fahren, sondern meinen körperlichen Zustand bestimmt", erinnert er sich.
"Im dritten Sektor verlor ich viel Zeit, etwa auf Augusto (Fernandez, Teamkollege; Anm d. R.). Unter normalen Umständen wäre das nicht der Fall gewesen, ich wäre viel schneller gewesen. Es stimmt, dass es mir vor allem dann so geht, wenn die Bedingungen hart sind, wenn heiß ist und eine hohe Luftfeuchte herrscht."
Um auch solche Rennen wie früher zu meistern, müsse er seine körperliche Fitness erst wieder vollständig zurückerlangen. "Dafür war die Zeit bisher zu kurz. Was einige Muskelgruppen betrifft, bin ich immer noch schwach. Und auch beim Cardio-Training habe ich Nachholbedarf", fasst Espargaro zusammen.
Espargaro: Keine Zeit, komplett auszuheilen
Nach seinem Unfall musste er einige Zeit im Krankenhaus verbringen und eine lange Zwangspause einlegen, in der freilich auch nicht so trainieren konnte wie sonst. "Als ich zurückkam, befand ich mich in keiner guten Verfassung, was das angeht."
"Ich hatte keine wirkliche Zeit, komplett auszuheilen und dann richtig zu trainieren. Dieser Prozess braucht einige Monate, und die hatte ich nicht", erklärt der Spanier.
Umso größer ist seine Motivation, die Wintersaison intensiv zu nutzen, um wieder zu alter Stärke zu finden - auch wenn er seinen Platz als Stammfahrer in der MotoGP für 2024 verloren hat. Bei Tech-3-GasGas wird er von Moto2-Champion Pedro Acosta ersetzt. Espargaro wird als Ersatz- und Testfahrer fungieren.
Zwischenzeitlich war zwar über einen Wechsel des Spaniers zu Respol-Honda spekuliert worden. Doch dieses Gerücht löste sich schnell in Luft auf. Im Gespräch mit MotoGP.com erklärt KTM-Motorsportchef Pit Beier, wie es ihnen gelang, Espargaro trotz des Verlustes seines Stammfahrerplatzes zu halten.
"Mit Pol verbindet uns eine lange Freundschaft. Die Entscheidung zu treffen, ihn zu ersetzen, war für uns absolut nicht einfach", betont Beirer. Das sei für Espargaro zuerst natürlich eine Enttäuschung gewesen, doch KTM leistete Überzeugungsarbeit.
"Wir saßen in Mattighofen dann noch einmal zusammen, um darüber zu sprechen, wie wir gemeinsam in die Zukunft gehen wollen. Wir machten ihm klar, wie sehr wir ihn brauchen, um das Projekt weiter vorantreiben und diesen letzten entscheidenden Schritt zu machen. Und das lief sehr gut", verrät der Österreicher.
KTM plant langfristig mit Pol Espargaro
So habe sich auch Espargaro mit seiner neuen Rolle angefreundet: "Ich habe das Gefühl, dass Pol jetzt versteht, wie wichtig er für uns ist. Das war nichts, was wir in dem Moment gesagt haben, um ihm zu gefallen. Nein, wir haben einen langfristigen Plan mit ihm, und ich bin sehr glücklich, dass er das so angenommen hat."
"Sicherlich war es nicht sein Traumszenario, aber seine Karriere ist damit ja nicht vorbei", hält Beirer fest. "Wie gesagt, wir sind sehr glücklich mit ihm und stolz darauf, dass er auch in Zukunft Teil unseres Teams und unserer Familie bleiben wird."
Auf die genauen Pläne mit Espargaro angesprochen, sagt der KTM-Boss: "Mit ihm haben wir einen der schnellsten Testfahrer überhaupt. Er wird unser Testprogramm also ungemein stärker machen. Wir planen mit ihm auch die ein oder andere Wildcard. Er wird weiterhin viel Zeit auf der Strecke verbringen und testen."
"Wir haben aber auch noch weiter in die Zukunft geschaut. Denn irgendwann wird er vielleicht nicht mehr Testfahrer sein. Auch dann wird er weiterhin eine Rolle in unserer Organisation spielen. Unser Programm mit ihm umfasst also viele weitere Jahre."
"Aber nächstes Jahr konzentrieren wir uns mit ihm weiter aufs Fahren. Das ist, was er tun will. Er und sein Körper haben jetzt auch noch etwas mehr Zeit, zu 100 Prozent zurückzukommen. Denn noch ist er da nicht. Er leidet noch unter den Folgen des Unfalls und dennoch vollbringt er unglaubliche Dinge auf dem Motorrad."
"Aber braucht noch etwas mehr Zeit. Ich denke, Mitte nächsten Jahres wird er dann auch besser verstehen, ob er immer noch dieses Feuer in sich trägt, um als Vollzeitfahrer zurückzukehren. Wir haben dazu keine finale Entscheidung getroffen."


Neueste Kommentare
Erstellen Sie jetzt den ersten Kommentar