Kaum ein Rennwochenende ohne verletzte Piloten: In der ersten MotoGP-Saison mit Sprints zogen sich viele Fahrer bei schweren Blessuren zu, die einige sogar zu längeren Pausen zwangen - Wir haben die Unfälle chronologisch dokumentiert
Für den ersten schweren Sturz der Saison sorgt Pol Espargaro im zweiten Freiten Training von Portimao. Der GasGas-Pilot zieht sich mehrere Wirbelbrüche, eine Kieferfraktur und eine Lungenquetschung zu. Er verpasst den Saisonauftakt und sieben weitere Grands Prix.
Enea Bastianini wird im Sprintrennen von Portimao von Luca Marini abgeräumt. Der Ducati-Pilot bricht sich dabei das rechte Schulterblatt. Die Verletzung setzt ihn für das Hauptrennen in Portugal sowie vier weitere Grands Prix außer Gefecht.
Marc Marquez sorgt im Sonntagsrennen von Portimao für den nächsten folgenreichen Zwischenfall. Der Honda-Pilot kollidiert erst mit Jorge Martin und kracht dann Miguel Oliveira ins Heck. Martin kann zunächst weiterfahren, Marquez und Oliveira scheiden gestürzt aus.
Alle drei Fahrer verletzen sich. Marquez bricht sich den Mittelhandknochen des rechten Daumens und fällt drei Grands Prix aus. Oliveira prellt sich den rechten Oberschenkel und muss ein Wochenende pausieren. Martin bricht sich den Zeh, verpasst aber kein Rennen.
Der ohnehin sturzgeplagte Joan Mir crasht auch im Sprintrennen von Argentinien, und das schon in der ersten Runde. Er erleidet ein Schädel- und Halswirbeltrauma, weshalb der Honda-Pilot das Hauptrennen am Sonntag nicht bestreiten kann.
Alex Marquez wird beim US-Grand-Prix in Austin vom gestürzten Jorge Martin mitgerissen. Zurück in Madrid lässt sich der Gresini-Pilot durchchecken: Es werden ein Muskelfaserriss und eine Bänderdehnung im Oberschenkel festgestellt. Aussetzen muss Marquez aber nicht.
Im Grand-Prix-Rennen von Jerez wird Miguel Oliveira erneut Opfer eines Unfall kurz nach dem Start: Er kollidiert mit Fabio Quartararo und kugelt sich die linke Schulter aus. Später wird noch eine kleine Fraktur im Oberarmknochen entdeckt. Das nächste Rennen muss er pausieren.
In Le Mans knallt es zwischen Francesco Bagnaia und Maverick Vinales, die im Kampf um Platz vier kollidieren. Danach verspürt Bagnaia Schmerzen im rechten Knöchel. Untersuchungen zeigen eine Fraktur im Sprungbein. Ein Rennen verpasst der Ducati-Pilot aber nicht.
Im selben Rennen kann Luca Marini einen Vorderradrutschter seinerseits zwar abfangen, doch der hinter ihm fahrende Alex Marquez hat keine Chance auszuweichen. Bei der Kollision verletzt sich Marini an der rechten Hand, muss aber nicht pausieren.
Zweite Zwangspause für Joan Mir: Nach einem Sturz im zweiten Freitagstraining in Mugello beendet er das Rennwochenende vorzeitig. Schuld sind ein kleiner Bruch am fünften Finger sowie Prellungen der rechten Hand. Auch die nächsten zwei Grands Prix fällt Mir aus.
Eine noch schwerwiegendere Verletzung zieht sich Mirs Honda-Markenkollege Alex Rins in Mugello zu. Der Spanier bricht sich bei einem Sturz im Sprint das rechte Schien- und Wadenbein. Nach sieben Rennwochenenden versucht er in Motegi ein Comeback, zieht nach Freitag aber zurück.
Marc Marquez stürzt auf seiner Paradestrecke, dem Sachsenring, ganze viermal, bevor ein fünfter Crash im Warm-up sein Wochenende vorzeitig beendet. Er bricht sich eine Rippe und den linken Daumen, prellt sich außerdem den rechten Knöchel. Auch Assen lässt er aus.
Im Hauptrennen von Assen erwischt es Fabio Quartararo. Er stürzt und prellt sich den linken Ellbogen sowie die Hand. Zudem verschlimmert sich eine Verletzung am linken Fuß, die er sich beim Lauftraining zugezogen hatte. Dank der langen Sommerpause verpasst er aber nichts.
In Barcelona sorgt Enea Bastianini kurz nach dem Start für eine Massenkarambolage und reißt in einer Kettenreaktion Alex Marquez, Fabio Di Giannantonio und Marco Bezzecchi aus dem Rennen. Letzterer verstaucht sich den linken Daumen, muss aber nicht pausieren.
Enea Bastianini hingegen zieht sich Brüche in der linken Hand und im linken Knöchel zu. Der Ducati-Pilot muss operiert werden und fällt zum zweiten Mal in der Saison für längere Zeit aus. Bisher hat er seit dem Unfall in Barcelona drei Rennwochenenden verpasst.
Auch Francesco Bagnaia fliegt im selben Rennen nur wenige Kurven später übel ab. Er hat in Führung liegend einen Highsider. Brad Binder kann nicht mehr ausweichen und erwischt ihn im Bereich der Beine. Bis auf Prellungen kommt Bagnaia aber glimpflich davon.
Im Qualifying von Indien bricht sich Alex Marquez drei Rippen und muss das Rennwochenende vorzeitig beenden. Zwar sind es glatte Brüche, doch der Gresini-Pilot braucht Ruhe, weshalb er auch am nächsten Wochenende in Japan nicht an den Start gehen kann.
Im Sprint von Indien kracht Luca Marini kurz nach dem Start ausgerechnet Teamkollege Marco Bezzecchi ins Heck. Bezzecchi kann weiterfahren, doch Marini bricht sich das linke Schlüsselbein und muss operiert werden. Am nächsten Grand Prix in Japan kann er nicht teilnehmen.
Alex Rins feiert in Indien nach langer Zwangspause derweil sein Renncomeback und wird Neunter. Doch nur eine Woche später werden die Schmerzen im Bein wieder zu groß und Rins gibt auf. Es folgt eine weitere OP. Erst beim Saisonfinale in Valencia kehrt der LCR-Pilot zurück.
Trotzdem können auch dort nicht alle Stammfahrer antreten. Denn in Katar bricht sich Miguel Oliveira bei einer Kollision mit Aleix Espargaro das rechte Schulterblatt - ähnlich wie Bastianini zu Beginn der Saison. Oliveira droht damit eine längere Genesungspause.
Beim Saisonfinale in Valencia stürzt Joan Mir im ersten Freien Training. Zwar werden keine Frakturen festgestellt, wegen anhaltender Schmerzen im Nacken fährt der Honda-Pilot dennoch nicht weiter. Damit fand kein Grand Prix 2023 mit dem kompletten Stammfahrer-Feld statt.
Kaum ein Rennwochenende ohne verletzte Piloten: In der ersten MotoGP-Saison mit Sprints zogen sich viele Fahrer bei schweren Blessuren zu, die einige sogar zu längeren Pausen zwangen - Wir haben die Unfälle chronologisch dokumentiert