Pol Espargaro frustriert: Rückstand größer als 2015

Das Kundenteam Tech 3 kämpft mit der Elektronik, Pol Espargaro und Bradley Smith fahren um die Zukunft - Rückstand ist aber größer als im Vorjahr

(Motorsport-Total.com) - Das Tech-3-Yamaha-Team geht in die dritte Saison mit dem Fahrerduo Pol Espargaro und Bradley Smith. Während Espargaro direkt bei Yamaha angestellt ist, hat Smith einen Vertrag mit Teamchef Herve Poncharal. Ende 2016 laufen praktisch alle Fahrerverträge aus, nach den ersten Rennen könnte die "Silly Season" bereits beginnen. Sollte Valentino Rossi seine beeindruckende Karriere um zwei weitere Jahre verlängern und Jorge Lorenzo ebenfalls bei Yamaha bleiben, dann wäre im Werksteam weiterhin kein Platz für den jüngeren der beiden Espargaro-Brüder.

Titel-Bild zur News: Pol Espargaro

Pol Espargaro hatte in Sepang mit der neuen Elektronik noch viel Mühe Zoom

Deshalb fährt der Moto2-Weltmeister von 2013 um seine Zukunft. Poncharal stellte bereits für beide Fahrer klar, dass Ergebnisse gefordert sind. Smith ist momentan in einer etwas besseren Situation, denn 2015 schaffte der Brite endgültig seinen Durchbruch in der MotoGP-Klasse. Smith kam bei allen 18 Rennen in den Top 10 ins Ziel und staubte beim Chaosrennen in Misano den zweiten Podestplatz seiner Karriere ab. Die Belohnung war WM-Rang sechs.

Espargaro wartet weiterhin auf seinen ersten Podestplatz. WM-Rang neun war im Vorjahr eine Enttäuschung. "Unsere Karriere hängt in diesem Jahr von den Ergebnissen ab", wird der Spanier von 'MotoGP.com' zitiert. "Alles hängt davon ab, dass wir gute Leistungen zeigen. Wir wissen das. Wenn etwas nicht funktioniert, müssen wir es verändern. Ich sehe das aber nicht als zusätzlichen Druck. Ich muss wie in meiner Debütsaison 100 Prozent geben. Damals war ich der beste Kundenfahrer."

Neue Software noch problematisch

Die Voraussetzungen für dieses Unterfangen gestalteten sich beim ersten Wintertest schwierig. In der Theorie sollte die Einheitssoftware den kleinen Teams helfen konkurrenzfähig zu sein, da es technisch die gleichen Voraussetzungen gibt. "Bei Ducati sieht man genau das", verweist Espargaro auf die Konkurrenz. "Die Kundenfahrer sind dem Werksteam viel näher. Und genau das sollte mit der neuen Elektronik passieren." Allerdings ist das bei Yamaha und Honda nicht in diesem Ausmaß der Fall.

Pol Espargaro

Der Moto2-Weltmeister von 2013 fährt in diesem Jahr um seine Zukunft Zoom

Während das Yamaha-Werksteam gute Fortschritte mit der Einheitselektronik geschafft hat, steckt Tech 3 noch in Schwierigkeiten. Im kleinen Team gibt es nur einen Dateningenieur pro Fahrer. "Für uns ist es das Gegenteil", spricht Espargaro die Situation mit der neuen Einheitssoftware an. "Ich denke, wir liegen weiter zurück als im Vorjahr. 2015 war ich beim Sepang-Test 0,5 Sekunden hinter Jorge und 0,3 hinter Valentino. Diesmal betrug mein Rückstand zu Jorge zwei Sekunden und zu Valentino eine. Statt näherzukommen, liegen wir jetzt noch weiter zurück."

Auch wenn im Motorradrennsport der Fahrer einen Unterschied machen kann, so sind auch die weltbesten Fahrer vom Material abhängig. "Ich glaube nicht, dass ich bei meinem Fahrstil noch viel verbessern kann. Wir müssen das Gefühl mit der neuen Elektronik und den Reifen verbessern", sagt der Spanier vor dem zweiten Wintertest in Australien. "Wenn wir das aussortiert haben, können wir daran arbeiten, wie wir das Optimum aus der Yamaha herausholen können."