• 05.05.2017 18:21

  • von Ruben Zimmermann & David Emmett

Pedrosa und Honda vorne: Marquez bleibt trotzdem skeptisch

Obwohl Dani Pedrosa am Freitag zwei Bestzeiten hinlegt, traut Honda-Teamkollege Marc Marquez dem Braten noch nicht - Er fürchtet höhere Temperaturen am Samstag

(Motorsport-Total.com) - Dani Pedrosa legte am Freitag in Jerez die deutliche Bestzeit hin. Der Spanier umrundete den Kurs am Nachmittag in 1:39.420 Minuten und war damit mehr als eine halbe Sekunde schneller als der Rest des Feldes. Mit Jack Miller und Cal Crutchlow sortierten sich zudem zwei weitere Honda-Piloten in den Top 3 ein. "Heute lief es gut. Wir haben einen guten Job gemacht. Das Gefühl war im Nassen und im Trockenen gut. Das ist insgesamt positiv", freut sich Pedrosa.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa war am Freitag beim Heimspiel in Jerez der schnellste Mann Zoom

Bei dem 31-Jährigen läuft es in diesem Jahr insgesamt besser als noch 2016. "Das Gefühl auf dem Bike ist in diesem Jahr anders. Es ist insgesamt einfach besser - in mehreren Bereichen", erklärt Pedrosa und nennt unter anderem Motor und Reifen als Beispiele. "Wenn man diese Bikes so sehr am Limit fährt, dann können Kleinigkeiten - positiv oder negativ - auf einer Runde einen gewaltigen Unterschied machen", so Pedrosa.

Überbewerten sollte man seine seine Bestzeit am Freitag allerdings nicht. "Die Streckentemperatur wird morgen höher sein. Es wird jeden Tag wärmer", bremst Pedrosa selbst die Erwartungen. Und Teamkollege Marc Marquez, der nicht über Platz 14 hinauskam, erklärt auf die Frage, warum drei Hondas vorne waren, mit einem Lachen: "Ich weiß es nicht ..."


Fotos: Honda, MotoGP in Jerez


"Normalerweise war es genau umgekehrt", erinnert der Spanier an die vergangenen Jahre, in denen sich Honda in Jerez häufig schwertat, und merkt im Hinblick auf das zweite Training kritisch an: "Wir müssen ehrlich sein: Auf einer Runde war Dani ziemlich schnell, aber die Pace war insgesamt noch immer nicht schnell. Es gab einige nasse Stellen, und der Grip war nicht perfekt." Denn noch am Vormittag hatte es in Jerez geregnet.

Folglich waren die Bedingungen auch am Nachmittag alles andere als optimal. "Heute habe ich nicht zu 100 Prozent gepusht", verrät Marquez, dem die Umstände schlicht und einfach zu "gefährlich" waren. Auch er geht davon aus, dass die Temperaturen am Samstag und Sonntag deutlich steigen werden - und genau bei diesen wärmeren Bedingungen hatte Honda in Jerez in den vergangenen Jahren Probleme.

Auch am Vormittag waren mit Pedrosa, Crutchlow und Miller bei nassen Bedingungen übrigens die gleichen drei Piloten vorne. Das wiederum überrascht Marquez nicht sonderlich. "Im Nassen ist es ein gutes Bike", lobt er seine RC213V. Das sei auch im vergangenen Jahr schon so gewesen, weil die Stärken des Motorrads im Nassen besser zum Tragen kommen, während gleichzeitig die Schwächen überdeckt werden.

Am Samstag und Sonntag wird es in Jerez aber vermutlich trocken bleiben. Marquez glaubt daher, dass es wieder einmal der Vorderreifen sein wird, der am Ende über Sieg und Niederlage entscheiden wird. "Wenn Du Dich auf der Honda mit dem Vorderreifen wohlfühlst, dann kannst Du sehr schnell sein", erklärt der Spanier. Andernfalls könnte der Vorsprung am Freitag lediglich eine Momentaufnahme sein ...