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Kampf bis zur letzten Kurve? Das meinen Rossi, Lorenzo & Co.

Ob Rossi gegen Gibernau oder Marquez gegen Lorenzo: Die letzte Kurve in Jerez birgt jede Menge Zündstoff - Kommt es hier 2017 zum finalen Showdown?

(Motorsport-Total.com) - Die MotoGP kennt viele spannende Kurven, doch kaum eine ist so berühmt-berüchtigt wie die letzte Kurve auf dem Circuito de Jerez. Keine andere Kurve hat in der Geschichte der Motorrad-WM so viele rennentscheidende Manöver auf der finalen Runde gesehen wie sie. Und nicht wenige Experten und Fans brennen darauf, in diesem Jahr das langersehnte Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Marc Marquez (Honda) und Maverick Vinales (Yamaha) in eben jener Kurve zu sehen.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo, Marc Marquez

Jorge Lorenzo und Marc Marquez kamen sich 2013 in der letzten Kurve ins Gehege Zoom

Danach gefragt, mit wem er am liebsten in die letzte Kurve einbiegen würde, sagt Marquez schmunzelnd: "Ich werde keine Namen nennen. Es ist eine interessante und schwierige Kurve. Dort ist es schwer zu überholen, aber sie ist genauso schwer zu verteidigen. Wenn du dort als Erster einbiegst auf dem Weg zum Sieg, ist das immer ein Zeichen dafür, dass dein Level sehr hoch ist." Der Spanier konnte in Jerez bis dato nur einmal gewinnen.

Doch auch er sorgte in besagter Kurve schon für einen geschichtsträchtige Moment, als er sich in seiner Rookie-Saison in der MotoGP 2013 an Jorge Lorenzo (Ducati, damals Yamaha) bedingungslos vorpresste und Zweiter wurde. Lorenzo musste nach dem Rempler durchs Kies, konnte den dritten Platz halten. Das Manöver in der finalen Runde war eine Blaupause von 2005, als Valentino Rossi (Yamaha) in ähnlicher Manier siegte.

Erinnerungen an Rossi vs. Gibernau 2005

Sein Opfer damals: Erzrivale Sete Gibernau. Heute würde Rossi es bevorzugen, auf andere Art und Weise zu gewinnen: "Der beste Weg, durch die letzte Kurve zu kommen, ist mit zwei oder drei Sekunden Vorsprung. Das macht es einfacher", lacht der Jerez-Sieger des Vorjahres. "Die letzte Kurve ist ein schwieriger Platz, um zu überholen, denn sie ist sehr eng und schnell. Dennoch gab es in dieser Kurve in den vergangenen Jahren tolle Kämpfe."

Valentino Rossi

Valentino Rossi fuhr in Jerez 2016 einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein Zoom

Das gilt nicht nur für ihn und Gibernau oder Marquez und Lorenzo. Ihren Anfang nahm die legendäre Geschichte der letzten Kurve in Jerez bereits 1996. Damals lag Alex Criville in sicher geglaubter Führung, als sein Teamkollege Mick Doohan ihn innen überholte und Criville - zu schnell am Gas - in der Folge per Highsider abflog. Doohans Sieg wurde im Anschluss von einem Buh-Konzert der spanischen Fans begleitet.

Ein solches Szenario will Vinales, der zuletzt in Austin früh aus dem Rennen schied, unbedingt vermeiden. "Seit ich in der MotoGP bin, habe ich es hier in der letzten Kurve noch nie versucht. Aber in der letzten Kurve ist es immer schwierig. Wenn du einen Überholversuch startest und ein bisschen zu weit gehst, zieht der andere womöglich in der Beschleunigung seinen Vorteil daraus. Es ist besser, dort allein anzukommen", weiß der Yamaha-Pilot.


Fotostrecke: Die Karriere-Highlights von Valentino Rossi

Und Lorenzo? Nach ihm wurde die Kurve 2013 benannt. Ausgerechnet in jenem Jahr, in dem ihn Marquez dort brüskierte. "Rossi und Marquez sind stark auf der Bremse. Es ist schwer zu sagen, mit wem ich dort lieber kämpfen würde", sagt der Spanier heute und scherzt: "Vielleicht Marquez, denn er ist jünger und hat weniger Angst zu stürzen. Aber ich mache mir keine Sorgen, denn ich bin zu weit weg. Maverick muss da schon eher zittern."