Neuer MotoGP-Crewchief von Marc Marquez: Wer ist Marco Rigamonti?

Marco Rigamonti wird 2025 der neue Crewchief von Marc Marquez im Ducati-Werksteam - Doch wer ist er, und welche Erfolge hat er bereits gefeiert?

(Motorsport-Total.com) - Marc Marquez wird in dieser MotoGP-Saison bei Ducati mit einem neuen Crewchief arbeiten - dem zweiten seit seinem Abschied von Honda Ende 2023, wo er immer an der Seite seines langjährigen Freundes Santi Hernandez war.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Bei den Vorsaisontests arbeiten Marquez und Rigamonti bereits eng zusammen Zoom

Nach 13 Jahren mit demselben Crewchief - zwei Jahre in der Moto2 und elf Jahre im offiziellen Honda-Team - beendete Marquez 2023 seine berufliche Zusammenarbeit mit Hernandez, um im Gresini-Racing-Team mit Frankie Carchedi zu arbeiten. Mit ihm teilte er sich eine Saison lang die Box des Ducati-Satellitenteams.

Nun wechselt Marquez erneut seinen technischen Leiter und arbeitet mit einem weiteren Italiener zusammen: dem Ingenieur Marco Rigamonti, der über eine enorme Erfahrung verfügt. Er kam 2009 in die MotoGP und hat bereits mit vielen verschiedenen Fahrern sowie mit europäischen und japanischen Teams gearbeitet.

Rigamontis Anfänge in der MotoGP

Rigamonti kam 2009 mit Pramac-Ducati in die Weltmeisterschaft und arbeitete in dieser Saison mit Niccolo Canepa, einem der beiden Stammfahrer des Teams neben Mika Kallio. Am Ende des Jahres betreute er Aleix Espargaro, der in dieser Saison sein MotoGP-Debüt gab und vier Rennen als Ersatz für Canepa bestritt.

Im Jahr 2010 blieb Espargaro als Stammfahrer bei Pramac und arbeitete weiterhin mit Rigamonti - immer auf einer Ducati, die damals noch nicht so konkurrenzfähig war wie heute. Sein bestes Ergebnis in dieser Saison war ein achter Platz in Estoril.

2011 wechselte Espargaro zurück in die Moto2, während Randy de Puniet zu Pramac kam und mit Rigamonti als Streckeningenieur arbeitete. Das beste Ergebnis mit der Ducati GP10 war ein sechster Platz beim Grand Prix von Australien. 2012 übernahm Hector Barbera die Pramac-Ducati, erzielte als bestes Ergebnis zwei siebte Plätze in Assen und Sepang und arbeitete ebenfalls mit Rigamonti.

Beginn der Zusammenarbeit mit Iannone

Im Jahr 2013 erlebte Rigamonti einen Wendepunkt in seiner Karriere, als Andrea Iannone zu Pramac kam. Der junge Italiener galt als großes Talent, konnte in seinen zwei Jahren bei Pramac jedoch nur Platz acht in Australien (2013) und drei fünfte Plätze (Sachsenring, Brünn und Misano 2014) als beste Ergebnisse vorweisen.

Der entscheidende Karrieresprung kam 2015, als Ducati Iannone ins Werksteam beförderte - und er nahm Rigamonti mit. Damit wurde er Teil der offiziellen Ducati-Werksmannschaft.

2015 erzielte Iannone drei Podestplätze: Katar (3.), Mugello (2.) und Australien (3.). Der große Triumph folgte 2016 mit vier Podien, darunter dritte Plätze in Austin, Mugello und Valencia sowie der historische Ducati-Sieg in Österreich.


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Es war der erste Erfolg für Ducati seit Casey Stoner und der erste MotoGP-Sieg für Iannone und Rigamonti. Die Zusammenarbeit zwischen Fahrer und Ingenieur war so stark, dass Rigamonti Iannone 2017 bei dessen Wechsel zu Suzuki folgte.

Nach einem Jahr der Anpassung an das neue Team und Motorrad - mit einem vierten Platz in Japan als bestem Ergebnis - kamen 2018 vier Podestplätze hinzu, darunter ein zweiter Platz in Australien, wo Rigamonti auffallend oft gute Ergebnisse erzielte.

2019 trennten sich die Wege von Iannone und Rigamonti, als der Italiener zu Aprilia wechselte. Rigamonti blieb jedoch als Performance-Ingenieur bei Suzuki.

Rückkehr zu Ducati

2020 wurde Rigamonti von Ducati zurückgeholt, um mit Johann Zarco im Avintia-Team zu arbeiten. Sie erreichten eine Poleposition und ein Podest (3. in Tschechien). 2021 und 2022 betreute er Zarco bei Pramac mit Werksmaterial von Ducati.

In diesen beiden Jahren fuhr Zarco acht Podestplätze ein, allerdings blieb ein Sieg aus. Rigamontis Arbeit mit Zarco blieb jedoch nicht unbemerkt: Enea Bastianini holte ihn bei seinem Wechsel ins Ducati-Werksteam 2023 zu sich. In dieser Zeit erreichten sie zusammen drei Siege und insgesamt zehn Podestplätze.

Zusammenarbeit mit Marc Marquez

Nach der Umstrukturierung im Ducati-Werksteam und der Verpflichtung von Marquez entschied Ducati, Rigamonti als Crewchief für den achtfachen Weltmeister einzusetzen. Damit wird er bereits den achten Fahrer in seiner MotoGP-Karriere betreuen.

Neben Rigamonti, der als leitender Ingenieur und technischer Verantwortlicher für Marquez bei Ducati fungiert, umfasst sein Team sieben weitere Crew-Mitglieder:

Mattia Sereni (ITA) - Elektronik- und Telemetrie-Ingenieur
Michele Ducoli (ITA) - Chefmechaniker
Marco Polastri (ITA) - Mechaniker
Fabio Morandini (ITA) - Mechaniker
Giuliano Poletti (ITA) - Mechaniker
Federico Colombo (ITA) - Mechaniker
Javier Ortiz (ESP) - Mechaniker (der einzige, der Marquez seit Honda und Gresini begleitet)
Zusätzlich unterstützt Rhys Holmes (AUS) als Öhlins-Federungstechniker das Team.

Marco Rigamontis Karriere in der MotoGP:

2009 - Einstieg ins Pramac-Team als technischer Ingenieur von Niccolo Canepa
2009 (Ende der Saison) - arbeitet mit Aleix Espargaro als Ersatz für Canepa
2010 - vollständige Saison bei Pramac mit Aleix Espargaro
2011 - arbeitet bei Pramac mit Randy de Puniet
2012 - betreut Hector Barbera bei Pramac
2013-2014 - Zusammenarbeit mit Andrea Iannone bei Pramac
2014 (November) - Valencia-Test: Iannone debütiert im Ducati-Werksteam und nimmt Rigamonti mit
2015-2016 - Technischer Leiter von Iannone im Ducati-Werksteam
2016 - erster MotoGP-Sieg mit Iannone in Österreich
2017-2018 -Wechsel zu Suzuki mit Iannone
2019 - Iannone wechselt zu Aprilia, Rigamonti bleibt als Performance-Ingenieur bei Suzuki
2020 - Rückkehr zu Ducati, arbeitet mit Johann Zarco im Avintia-Team
2021-2022 - arbeitet mit Zarco bei Pramac mit Werks-Ducati
2023-2024 - Zusammenarbeit mit Enea Bastianini im Ducati-Werksteam
2025-2026 - Ducati ernennt Rigamonti zum Streckeningenieur von Marc Marquez