"Negative Aspekte gesehen": Spielberg ein schwieriges Pflaster für Yamaha

Fabio Quartararo und Franco Morbidelli nehmen von Spielberg WM-Punkte mit - Das Streckenlayout hat die Schwächen der Yamaha einmal mehr aufgezeigt

(Motorsport-Total.com) - Yamaha nahm beim Grand Prix von Österreich Top-10-Ergebnisse mit. Im Sprint sah Franco Morbidelli als Neunter die Zielflagge. Fabio Quartararo war am Samstag in den Startunfall in Kurve 1 verwickelt und beendete den Sprint auf Platz 15. Im Grand Prix wurde der Franzose Achter. Morbidelli sammelte mit Rang elf WM-Punkte.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo, Jorge Martin

Yamaha steckte auch in Spielberg im Mittelfeld fest Zoom

"Ich habe meine 100 Prozent gegeben. Damit bin ich zufrieden", hält Quartararo nach dem Sonntagsrennen fest. "Zu Rennbeginn hatte ich wenig Grip. Dadurch habe ich Positionen verloren und habe auch Fehler gemacht."

"Wir haben ganz klar die negativen Aspekte unseres Motorrads gesehen. Ich hatte einen guten Start, aber in den ersten drei Runden fehlte mir der Grip. Dadurch machte ich Fehler und verlor Positionen. Überholen war dann wirklich schwierig."

"Wir haben also den Unterschied zu den anderen gesehen. Der einzige positive Aspekt des Rennens ist, dass wir gesehen haben, wo wir uns verbessern müssen. Der Motor ist die Nummer 1. Bei der Beschleunigung verlieren wir viel. Dazu fehlt in den ersten Runden der Grip."

"Beim Motor alleine haben wir auf dieser Strecke eine halbe Sekunde pro Runde verloren. Das ist gewaltig. Um dann wieder Plätze gutzumachen, musste ich die Reifen hart rannehmen. Dadurch habe ich sie zerstört."

"So möchte ich das Motorrad nicht fahren, aber nur so kann ich mithalten. Sie können beschleunigen, wenn sie das Motorrad aufrichten. Wir müssen den Speed [aus der Kurve] mitnehmen, weil es beim Motor fehlt."

"Dadurch entstehen alle möglichen Komplikationen, was bedeutet, dass wir wirklich in Problemen stecken. In Barcelona oder Misano werden wir ein kleines Update erhalten." Das wird die Situation für Yamaha aber nicht über Nacht verändern.

Ähnlich wie bei Honda-Fahrer Marc Marquez hat sich auch bei Quartararo die Herangehensweise nach der langen Sommerpause verändert. "In der ersten Saisonhälfte war ich nicht motiviert", gibt der Ex-Weltmeister zu.

Franco Morbidelli, Marc Marquez

Die Reifendruckregel ist laut Franco Morbidelli nicht förderlich für die Show Zoom

"Ich habe drei Jahre lang um die WM gekämpft und jetzt geht es um WM-Punkte. Natürlich war die Motivation nicht besonders hoch. Jetzt habe ich die Situation akzeptiert und bin motiviert, um zumindest das bestmögliche Feedback zu geben."

Und wie bewertet Morbidelli seinen elften Platz? "Ich bin zufrieden, weil ich mich im Rennen gut fühlte. Ich war effektiv und konnte auf die Gruppe vor mir aufschließen. Leider habe ich sie erst am Ende eingeholt. Ich konnte aufholen und hatte in bestimmten Bereichen Spaß."

Beide Yamaha-Fahrer steckten im Mittelfeld in Gruppen fest. Spielte der Druck im Vorderreifen am heißen Sonntag eine Rolle? "Keine Auswirkungen", winkt Quartararo ab. "Der Druck stieg hinter anderen Fahrern etwas, aber es hat mich nicht zu sehr gestört."

Anders die Bewertung von Morbidelli: "Ja, der Reifendruck ist immer noch ein großes Thema. Es behindert die Performance und die Show." Gab es deswegen in Spielberg nicht so viele Überholmanöver? "Bestimmt", ist sich der Italiener sicher.

Österreich markierte die Saisonhalbzeit. In der WM sind Quartararo und Morbidelli auf den Plätzen elf und zwölf zu finden. In der Herstellerwertung sind Honda und Yamaha punktgleich. Yamaha ist auf dem letzten Platz, weil Honda in diesem Jahr einen Grand Prix gewonnen hat.