Valentino Rossi freut's: VR46-Duo mit starkem Rennen in Spielberg

Marco Bezzecchi fährt aufs Podest, Luca Marini wird Vierter: VR46 präsentiert sich am Sonntag in Spielberg stark und ringt unter Valentino Rossis Jubel Alex Marquez nieder

(Motorsport-Total.com) - Nach der Enttäuschung im Sprintrennen, als beide VR46-Piloten aufgrund von Kollisionen leer ausgingen, konnten Marco Bezzecchi und Luca Marini am MotoGP-Sonntag in Spielberg ihr wahres Potenzial zeigen. Vor den Augen ihres Mentors Valentino Rossi fuhren sie die Plätze drei und vier ein.

Titel-Bild zur News: Marco Bezzecchi

Marco Bezzecchi fuhr in Spielberg sein fünftes Podest der Saison ein Zoom

Vor allem Bezzecchi zeigte sich erleichtert: "Es war wichtig, nach zwei schwierigen Rennen - Sonntag in Silverstone und hier am Samstag - stark zurückzukommen. Ich bin sehr glücklich, auch weil es nicht einfach war, von Platz sieben zu starten."

"Im Qualifying war ich vielleicht in bisschen zu nervös und versuchte zu viel, sodass mir auf meiner schnellen Runde Fehler passierten", erklärt er seine Startposition.

"Aber mir gelang ein guter Start und ich war stark auf der Bremse. Ich konnte auch gut auf den Hinterreifen achten und jedes Überholmanöver gut vorbereiten - außer bei Alex, der sehr, sehr schwer zu überholen war." Alex Marquez fuhr bis zur 22. Runde auf dem dritten Platz und erwies sich als harte Nuss.

Bezzecchi: Beim dritten Versuch vorbei an Marquez

"In der Beschleunigung habe ich ein bisschen verloren", erklärt Bezzecchi, "aber dann bemerkte ich, dass er begann, Probleme zu bekommen. Ich versuchte, wirklich sanft mit dem Hinterreifen umzugehen, aber der Druck im Vorderreifen stieg immer weiter an. Beim ersten Versuch ging ich weit, auch beim zweiten."

"Aber ich blieb ruhig und versuchte zu analysieren, wo ich stärker war als er. Als ich sah, dass ich in Sektor drei aufholen konnte, versuchte ich, sehr nah an ihm dranzubleiben und das Überholmanöver in der vorletzten Kurve vorzubereiten."

Dort musste Marquez ihn schließlich ziehen lassen. Der Gresini-Pilot hatte am Ende einfach nicht mehr genug Hinterreifen übrig, um sich gegen das VR46-Duo zu wehren.

"Ich hatte einen guten Start und habe sofort attackiert", rekapituliert Marquez. "Es ist schade, dass ich die ersten drei Runden hinter (Jack) Miller festhing. Dadurch verlor ich vor allem den Kontakt zu (Brad) Binder (auf Platz zwei; Anm. d. R.), denn Pecco (Bagnaia) an der Spitze hatte hier ohnehin etwas mehr."

"Als ich Miller überholt hatte, versuchte ich, zu Binder aufzuschließen und beanspruchte dabei den Hinterreifen zu sehr. Bei noch zehn Runden war er ziemlich am Ende. Ich habe alles versucht, um mich zu verteidigen und mir den Podestplatz zu sichern."

Marini: Nach dem Start fast per Highsider abgeflogen

Doch am Ende musste er sich nicht nur Bezzecchi, sondern auch Marini geschlagen geben und fiel auf Platz fünf zurück. "Aber so ist der Rennsport. Wir hätten das Podium sicher verdient, aber sie waren am Ende besser, also verdienen sie es mehr."

"Sie waren clever und haben abgewartet. Im Windschatten kann man hier den Hinterreifen schonen. Aber ich war alleine und versuchte Binder einzuholen. Das hat nicht geklappt und rächte sich dann. Manchmal riskiert man etwas und gewinnt, manchmal riskiert man und verliert. Daraus werde ich für die Zukunft lernen."


Fotos: MotoGP: Grand Prix von Österreich (Spielberg) 2023, Grand Prix


Für Marini, der Marquez vier Runden später überholte als Bezzecchi, war das Podest am Ende außer Reichweite. Auf die Frage, ob er noch um Platz drei hätte kämpfen, wäre er früher an Marquez vorbeigekommen, sagt er: "Nein, mehr war nicht drin."

"Ich bereue nur, dass ich nach dem Start am Ausgang von Kurve 1 fast einen Highsider hatte und gestürzt wäre. Da überholte mich Jack und auch Alex ging vorbei. Sie zurück zu überholen war schwierig und kostete mich viel Zeit", erklärt er.

"Wäre mir das nicht passiert und ich am Ende der ersten Runde Dritter gewesen, hätte es anders laufen können. Aber so ist das, ein kleiner Fehler kann das Endergebnis ändern."

"Aber ich bin glücklich. Es war ein fantastisches Wochenende. Wir haben gut gearbeitet und nach Assen und Silverstone, wo wir zu kämpfen hatten, eine gute Basis gefunden. Ich hoffe, daran können wir in Barcelona anknüpfen", blickt Marini voraus.

Valentino Rossi feuert VR46-Duo vom Streckenrand an

Was ihm auf Bezzecchi noch fehlt, sei "ein bisschen Grip in Schräglage, um das Motorrad besser durch die Kurven zu bringen", sagt er. "Denn ich rutsche viel, wenn ich ans Gas gehe, und habe mit dem Hinterreifen zu kämpfen. Ich bin stark auf der Bremse, aber am Kurvenausgang fehlt noch etwas gegenüber Bez."

Für ihn war Rang drei in Spielberg der fünfte Podesterfolg in dieser MotoGP-Saison - und ein ganz besonderer noch dazu, weil er ihn mit Rossi feiern konnte. "Es ist toll, endlich ein gutes Ergebnis einzufahren, wenn Vale vor Ort ist", betont Bezzecchi.

"Bisher hatte ich, wenn er zu den Rennen kam, kein Glück, bin gestürzt oder hatte irgendein anderes Problem. Dieses Mal hat es geklappt. Auch Cele (Celestino Vietti) war hier unglaublich. Ich freue mich sehr für ihn, denn er hat das wirklich verdient - genauso wie Pecco. Es war ein großartiger Tag für uns."

Vietti feierte in der Moto2 einen Überraschungssieg und gewann sein erstes Rennen seit Barcelona 2022. Bagnaia triumphierte in der MotoGP. Beide sind Teil der VR46-Akademie.

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