Nakamoto: "Sie sind Teamkollegen, aber auch Gegner"

Honda-Boss Shuhei Nakamoto formuliert Ziele und Veränderungen innerhalb der Werksmannschaft für die kommende Saison

(Motorsport-Total.com) - Anlässlich der Teamvorstellung im Pan Pacific Hotel nahe des internationalen Flughafens Kuala Lumpur lässt Honda-Boss Shuhei Nakamoto keinen Zweifel daran, was sich die von Repsol gesponsorte Truppe in diesem Jahr als Zielsetzung auf die Fahnen geschrieben hat: Den ersten WM-Titel seit 2006 und zugleich den letzten zu vergebenden 800er-Titel einzufahren.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner, Daniel Pedrosa, Andrea Dovizioso

Shuhei Nakamoto weiß in diesem Jahr drei MotoGP-Asse in seinem Team

"Wir gehen jedes Jahr mit dem Ziel, die Weltmeisterschaft zu gewinnen, in die Saison", so Nakamoto gegenüber 'MCN'. "Das ist in diesem Jahr nicht anders. Wir haben die Basis der Maschine aus der Saison 2010 hergenommen, aber Honda wäre nicht Honda, wenn wir diese nicht weiterentwickelt hätten. Zudem haben wir in diesem Jahr drei sehr starke Fahrer."

"Honda wäre nicht Honda, wenn wir die RC212V nicht weiterentwickelt hätten." Shuhei Nakamoto

Im Einzelnen betreffen die von Nakamoto erwähnten Weiterentwicklungen vor allem die Bereiche Chassis und Elektronik. In Bezug auf das Fahrgestell wurde vor allem an der Stabilität der Honda auf der Bremse gearbeitet, in der vergangenen Saison einer der wenigen Schwachpunkte der Maschinen aus Japan. Hinsichtlich der Elektronik standen Verbesserungen der Leistungsentfaltung sowie der Motorcharakteristik generell auf dem Programm.

Im Zuge dessen setzt das Team in dieser Saison erstmals auf zwei Elektronikspezialisten für jeden der drei Fahrer Stoner, Pedrosa und Dovizioso, um so noch schneller das passende Setup für die jeweilige Rennstrecke finden zu können. Eine interessante Frage in diesem Zusammenhang ist natürlich die nach der Gestaltung der Boxengaragen des Teams - mit oder ohne Trennwand zwischen den einzelnen Piloten.

Nakamoto verdeutlicht, dass dies bei Honda weniger eine Frage der Philosophie, als vielmehr der baulichen Gegebenheiten an den einzelnen Rennstrecken ist. Die drei Fahrer werden grundsätzlich aus einer offenen Box heraus - ohne Trennwand dazwischen - operieren. Lediglich an den Strecken, wo eine Trennung unumgänglich ist, da die Boxengaragen für maximal zwei Fahrer vorgesehen sind, wird Stoner derjenige sein, der getrennt von seinen beiden Teamkollegen arbeiten wird. Bezogen auf den Datenaustausch der Fahrer untereinander wird es laut Aussage des Chefs während der gesamten Saison so sein, dass einige Daten ausgetauscht werden, jedoch nicht alle. "Sie sind zwar Teamkollegen, aber letztendlich auch Gegner", so Nakamoto.


Fotos: Präsentation der Honda RC212V


Im Rahmen der am Dienstag beginnenden Testfahrten in Sepang werden Stoner und Dovizioso direkt von Beginn in den Genuss der 2011er Version der RC212V kommen, während Pedrosa die Tests zunächst mit dem Vorjahresmodell beginnen und im Verlauf der drei Tage auf die aktuelle Variante wechseln wird, um direkte Vergleiche anstellen zu können.