Nach verpassten MotoGP-Tests: Wie Morbidelli die Saison mit Pramac angeht

Franco Morbidellis Saisonvorbereitung 2024 war verletzungsbedingt stark eingeschränkt - Wie der Pramac-Neuzugang den Anschluss finden will

(Motorsport-Total.com) - Für Franco Morbidelli verlief die MotoGP-Wintersaison alles andere als nach Plan. Infolge eines Sturzes, den der Italiener beim Training in Portimao erlitt, musste er die offiziellen Testfahrten in Sepang und Katar auslassen - denkbar schlechte Voraussetzungen für seine Ankunft bei Pramac-Ducati.

Titel-Bild zur News: Franco Morbidelli

Franco Morbidelli war bei den Wintertests zum Zuschauen verdammt Zoom

Seine ersten Meter mit der Desmosedici GP24 in diesem Jahr fuhr der ehemalige Yamaha-Pilot erst am Mittwoch bei der Präsentation der neuen Farben für die Saison.

Mit Blick auf den bevorstehenden Saisonauftakt in Katar, für den er noch auf das Go der Ärzte wartet, sagt Morbidelli: "Die richtige Herangehensweise wird sein, nicht zu sehr auf das zu schauen, was die Topjungs machen und wie groß die Lücke vielleicht ist. Denn ich weiß, dass ich einiges aufzuholen habe."

Warum Morbidelli in Katar trotzdem vor Ort war

Bei den Testfahrten in Katar am 19. und 20. Februar war er - anders als in Sepang - zumindest vor Ort, auch wenn er selbst nicht auf die Strecke durfte. "Das Motorrad zu fahren, ist natürlich viel besser, als nur den anderen dabei zuzuschauen", sagt er.

"Aber es war in Anbetracht meiner Verletzung die beste Chance, die ich hatte. Ich war an der Strecke, ich war Teil des Teams und konnte mit meiner Crew sprechen. Ich konnte die Zeit, die ich auf der Strecke verpasst habe, also sinnvoll nutzen. Insofern haben wir trotz der Verletzung noch das Beste daraus gemacht."

Dabei studierte er auch seine neuen Markenkollegen und analysierte deren Daten. "Ich habe schon in Valencia die Daten der anderen Fahrer gecheckt, auch in Katar und selbst von Sepang habe ich mir ein paar Daten angesehen", verrät Morbidelli.

Bagnaia und Martin mit dem Fahrstil zum Siegen

"Es ist einer der Schlüsselfaktoren, um zu verstehen, wie man mit dem Motorrad schnell sein kann", betont der Ducati-Neuzugang. "Und ich habe natürlich vor, schnell zu sein, auch wenn das Pech meinen Plan etwas durchkreuzt hat. Aber ich werde mein Bestes geben, mich so schnell wie möglich zurückmelden."

"Deshalb schaue ich mir die Daten der anderen natürlich an, insbesondere die der schnellsten Ducati-Fahrer, wobei alle von ihnen wirklich schnell unterwegs sind."


MotoGP 2024: Pramac-Ducati präsentiert Martin und Morbidelli

Auf die Frage, welcher von ihnen seinem Fahrstil am ähnlichsten ist, sagt der Italiener: "Heutzutage gibt es einen Fahrstil, um sehr schnell zu sein. Das ist der Fahrstil, den Pecco und Jorge haben. Der Stil, mit dem ich in der Vergangenheit gewonnen habe, ist ein bisschen anders, kann aber immer noch effektiv sein."

In dem Zusammenhang erwähnt Morbidelli den Namen von Fabio Di Giannantonio, ehemals Gresini- und jetzt VR46-Pilot. "Er kann diesen Kurvenspeed, diesen Fluss durch die Kurven umsetzen. Aber den Fahrstil, um zu gewinnen, haben Pecco und Jorge."

Wie lange braucht Morbidelli, um aufzuschließen?

Jorge Martin ist sein Teamkollege für die Saison 2024. Der Spanier kämpfte im vergangenen Jahr bis zum Schluss gegen Francesco Bagnaia um den Titel, unterlag ihm aber am Ende. Die Messlatte liegt entsprechend hoch. Doch wie lange Morbidelli brauchen wird, um sich anzunähern, vermag er nicht zu sagen.

"Ich denke, nichts ist unmöglich. Aber ich habe mir keinen Plan gemacht oder eine klare Erwartung, wann ich genug aufgeholt haben werde, um um jene Positionen kämpfen zu können, um die ich kämpfen will. Ich nehme es Schritt für Schritt", sagt er.

Angesprochen auf sein linkes Knie, an dem er sich 2021 schwer verletzte, was eine längere Genesungsphase zur Folge hatte, verrät Morbidelli: "Das Knie ist okay."

"Es ist eine Verletzung, die man respektieren muss. Sie fühlt sich mittlerweile fast gar nicht mehr wie eine Verletzung an, aber beim Training respektieren wir diese Verletzung und trainieren nicht so, als wäre ich vollkommen fit. Aber ich denke, wir tun gemeinsam mit den Ärzten und meinem Trainer Carlo das Maximum."

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