Nach #TermasClash: FIM-Boss erklärt, wer wie Strafen vergibt

Die Fairness habe oberste Priorität, sagt Vito Ippolito, Präsident des Internationalen Motorradverbands (FIM) - Wie Rennleitung und FIM-Offizielle dafür Sorge tragen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Großen Preis von Argentinien erntete die Rennleitung nach dem Startchaos viel Kritik. Und auch mit den Strafen für MotoGP-Weltmeister Marc Marquez war längst nicht jeder einverstanden. Unter anderem aus der Yamaha-Box wurde der Ruf laut, den Spanier für seine aggressive Fahrweise im Rennen härter zu bestrafen.

Titel-Bild zur News: Vito Ippolito

FIM-Chef Vito Ippolito erklärt, wie das Disziplinarsystem der MotoGP funktioniert Zoom

FIM-Chef Vito Ippolito richtete daraufhin klare Worte an beide Lager und nahm zugleich die Offiziellen in Schutz. Im Gespräch mit 'MotoGP.com' erklärt er, wie die Entscheidungen am Rennsonntag überhaupt zustande kommen.

"In der Vergangenheit hatte die Rennleitung die ganze Verantwortung, nicht nur die Rennen zu managen, sondern auch die Fahrer zu bestrafen", erklärt Ippolito. "Wir dachten, es wäre viel besser, diese beiden Funktionen zu trennen, denn die Rennleitung ist sehr beschäftigt und hat eine große Verantwortung. Sie entscheidet, wann welche Flaggen geschwenkt werden, ob das Rennen ein Trocken- oder Regenrennen ist und interveniert in vielen verschiedenen und vor allem sensiblen Situationen."

Die FIM-Offiziellen füllten demgegenüber die Funktion eines Richters aus. Ihre Aufgabe sei es, bestimmte Vergehen zu bestrafen. "Sie haben natürlich viel Erfahrung. Zudem gibt es nach jedem Rennen eine Analyse, eine Studie darüber, was während des Rennens passiert ist, über das Verhalten der Fahrer oder über jedes andere Problem rund um die Strafen", so Ippolito weiter.

Über mehr als 20 solcher Offiziellen verfüge die FIM, aus denen eine limitierte Auswahl pro Meisterschaft tätig sei, so auch in der MotoGP. "Wir wählen einen kleinen Teil dieser Fachleute aus, einer davon ist permanent für jedes Rennen gesetzt und die anderen rotieren."


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Der Vorteil dieser Struktur, die beginnend im Jahr 2016 schrittweise einführt wurde, sei dabei nicht nur die Entlastung der Verantwortlichen durch eine sinnvolle Aufgabenverteilung. Ippolito betont: "Weil die Rennleitung der MotoGP zu beschäftigt ist, hat sie nicht genug Zeit, um das Rennen gleichzeitig zu managen und zu bestrafen. Mit der Trennung der beiden Strukturen glauben wir, bessere Ergebnisse zu haben, weil die Offiziellen gerecht und fair entscheiden können. Das ist extrem wichtig."

Seit dem vergangenen Jahr sind die FIM-Offiziellen für alle Strafen während eines MotoGP-Rennens verantwortlich.