• 14.04.2011 23:01

  • von Lennart Schmid

Nach Erdbeben: Japanische Hersteller geben Entwarnung

Derzeit erleben die japanischen MotoGP-Werke trotz der Naturkatastrophe noch keine Lieferengpässe - Grand Prix in Motegi könnte abgesagt werden

(Motorsport-Total.com) - Die Grand-Prix-Rennen in Motegi, die eigentlich im April hätten stattfinden sollen, mussten aufgrund der Naturkatastrophe in Japan auf Oktober verschoben werden. Doch die Werkseinsätze der japanischen Hersteller, die sich in der MotoGP engagieren, scheinen von der teilweise verheerenden Lage in dem asiatischen Inselstaat nicht beeinträchtigt zu sein. "Die Produktion in Japan ist zwar betroffen, aber wir haben ausreichend Ressourcen, um die Anforderungen der MotoGP zu erfüllen", wird Bridgestone-Sprecher Tom Tremayne von 'Motor Cycle News' zitiert.

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HRC verfügt in seiner Japan-Zentrale noch über ausreichend MotoGP-Ersatzteile

Allerdings könnten langfristig angelegte Entwicklungen ins Stocken geraten. "Für die kommenden Rennen erwarten wir keinerlei Probleme. Aber neue Teile zu entwickeln könnte nun langsamer vonstatten gehen", gibt Suzuki-Boss Shinichi Sahara zu. Das Testprogramm der neuen 1.000er-Suzuki wird wohl nicht wie ursprünglich geplant anlaufen können.

HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto erläutert, dass es bei gewissen Zulieferern Produktionsengpässe gibt. "Aber wir können in Japan andere Zulieferer finden. In Bezug auf Einzelteile haben wir keinerlei Schwierigkeiten, wir können ohne Probleme Rennen fahren", sagt Nakamoto. Electronic Control Units (ECU) und Einspritzsysteme habe man in ausreichendem Maße auf Lager.

Alle derzeitigen Pläne könnten aber Makulatur werden, sollte sich die Lage in Japan nicht bald bessern. Die Infrastruktur des Twin-Rings in Motegi wurde bei dem Erdbeben im März offenbar beschädigt, angeblich sollen in der Asphaltoberfläche Risse entstanden sein. Straßen zwischen Tokio und Mito, der nächstgelegenen Großstadt, sind ebenfalls beschädigt. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass der Grand Prix von Japan vielleicht sogar ganz abgesagt werden muss.