MotoGP-Test Sepang 2025 (Freitag): Ducati die Referenz, Yamaha mischt mit

Die Ducati GP24 ist auch am finalen Testtag in Malaysia schneller als die neue GP25 - Yamaha bestätigt Fortschritte und ist 0,8 Sekunden besser als im Vorjahr

(Motorsport-Total.com) - Am dritten und finalen Tag des MotoGP-Wintertests auf dem Sepang International Circuit in Malaysia standen einerseits Qualifying-Versuche und andererseits Sprint-Simulationen auf dem Programm. Die Werksteams versuchten, das optimale Paket zu schnüren und die Performance auszuloten.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Die neue Ducati ist schnell, aber die Ducati GP24 ist noch die Referenz Zoom

Die Zeitattacken fanden am kühleren Vormittag statt. Alex Marquez (Gresini) markierte mit der bewährten Ducati GP24 aus dem Vorjahr die Bestzeit. Der Spanier wurde mit 1:56.493 Minuten gestoppt und verwies Francesco Bagnaia mit der GP25 auf den zweiten Platz.

Yamaha untermauerte die Fortschritte im Qualifying-Versuch, denn Fabio Quartararo wurde Dritter. Im Vergleich zu seiner Q2-Zeit vom vergangenen Herbst war der Franzose um fast acht Zehntelsekunden schneller. (Hier gibt es das komplette Tagesergebnis)

Am Nachmittag nahmen einige Fahrer Sprint-Simulationen über zehn Runden in Angriff. Dabei zeigte Marc Marquez eine sehr schnelle Rennpace. Allerdings war Bruder Alex mit dem Vorjahresmodell im Schnitt noch einen Tick schneller.

Offen ist weiterhin, ob sich Marc Marquez und Bagnaia für den neuen GP25-Motor entscheiden, oder beim bewährten GP24-Motor bleiben, der in der Bremsphase besser ist. Am Freitag fuhren beide wieder viele Runden mit dem GP24-Motor.

Laut Marc Marquez ist die Entscheidung weiterhin 50:50: "Wir müssen noch alles analysieren und den Motor noch einmal in Thailand probieren. Die Ingenieure werden die Details analysieren. Es ist nicht nur der Motor, sondern es sind einige Teile über die wir uns klar sein müssen."

"Das Paket von 2024 ist sehr gut. Wir müssen uns ganz klar sein, was besser ist. Momentan wissen wir das noch nicht. Wir dürfen keine unnötigen Risiken eingehen. Die Rennsimulation war ein Mix zwischen GP24 und GP25. Ich fühlte mich sehr gut."

Yamaha in Sepang so schnell wie noch nie

Inklusive den beiden Shakedown-Testtagen zeigte sich Yamaha nach fünf Testtagen sehr zufrieden. Man hat klare Fortschritte mit der M1 mit dem Reihenvierzylinder gemacht und ist schneller als im Vorjahr. Wo man im Feld genau steht, ist aber noch nicht ganz klar.

"Ja, ich bin sehr glücklich", strahlt Quartararo, denn noch nie zuvor ist eine Yamaha in Sepang eine 1:56er-Runde gefahren. "Von 2019 bis 2024 haben wir uns um sechs Zehntelsekunden verbessert und jetzt von 2024 auf 2025 um acht Zehntelsekunden."

Fabio Quartararo

Yamaha hat massive Fortschritte mit der M1 gemacht Zoom

"Am Anfang des Tests haben wir gescherzt, dass wir 1:56 fahren, aber jetzt ist es Realität. Im Vorjahr war das Problem, dass wir mit einem neuen Reifen nicht schneller wurden. Das war jetzt sehr gut. Das Gefühl am Kurveneingang und bei Richtungswechseln wurde generell besser."

Eine große Änderung bei der M1 ist ein neues Chassis, das sich von den vergangenen Jahren deutlich unterscheidet. Die neuen Entwicklungen wurden auch vom Pramac-Team getestet. Jack Miller und Miguel Oliveira äußerten sich bisher sehr positiv.

KTM hat noch Rückstand auf Ducati

KTM hat die Lücke zu Ducati noch nicht schließen können. In seiner schnellsten Runde am Vormittag hatte Pedro Acosta rund sechs Zehntelsekunden Rückstand. Auch bei der Sprint-Simulation fehlte im Schnitt rund eine halbe Sekunde auf die Marquez-Brüder.

"Es waren sehr produktive Tage", sagt Teammanager Aki-Ajo. "Wir haben viele verschiedene Dinge getestet. In der Fabrik wurde viel entwickelt, die Liste ist sehr lang. Wir sind mit der Arbeit noch nicht fertig. In Buriram werden wir alles finalisieren und dann werden wir sehen, wo wir stehen."

Pedro Acosta

KTM hat die Karten in Sepang noch nicht aufgedeckt Zoom

Acosta war am finalen Tag der einzige KTM-Fahrer in den Top 10. Sein Teamkollege Brad Binder war auf Platz 13 zu finden. Schwierig verlief weiterhin die Anpassung der beiden KTM-Neulinge im Satellitenteam an die RC16.

Das Tech3-Duo hatte am Vormittag 1,6 Sekunden Rückstand. In der letzten Viertelstunde gingen sie auf Zeitenjagd. Maverick Vinales reduzierte seinen Rückstand auf 1,3 Sekunden und Enea Bastianini auf 1,5 Sekunden.

Wie groß sind die Fortschritte von Honda?

Honda war mit Johann Zarco (LCR) und Joan Mir auf den Plätzen sieben und acht zu finden. Der Rückstand betrug sieben Zehntelsekunden. Auch bei der Sprint-Simulation fehlte Mir einiges auf die Marquez-Brüder. Welche Fortschritte Honda gemacht hat, ist noch schwierig zu beurteilen.

Mir hat schon am Vortag mit dem neuen Motor gearbeitet. Grundsätzlich war er damit zufrieden, aber auf der Geraden fehlen noch drei, vier km/h. Nachdem sich Luca Marini am Vortag auf die Aerodynamik konzentriert hat, arbeitete er am Freitag mit dem neuen Motor.

Joan Mir

Joan Mir spricht von Fortschritten, aber auf die Spitze fehlt noch einiges Zoom

"Der Motor ist etwas besser", sagt Mir. "Der Topspeed ist etwas besser und auch die Verbindung zum Gasgriff." Trotzdem bestätigt er auch: "Wir brauchen noch mehr Topspeed, denn wir sind immer noch am langsamsten."

"Die Rundenzeiten sind schnell und wir kommen näher. Das ist die Realität. Wir sind bei diesem Test näher dran als im Vorjahr. Das macht uns glücklich. Aber wir wollen natürlich mehr. Es ist dennoch ein guter Saisonstart. Dieses Ergebnis ist für das Team gut, wir haben gut gearbeitet."

Aprilia: Marco Bezzecchi noch nicht am Limit

In Abwesenheit von Weltmeister Jorge Martin, der am Freitag in Barcelona operiert wird, lag die Arbeit bei seinem Aprilia-Teamkollegen Marco Bezzecchi. Der Italiener beendete den Tag mit seiner Vormittagszeit auf dem neunten Platz.

"Es war meine erste Zeitattacke und ich bin mit meiner Performance zufrieden", sagt Bezzecchi, will die acht Zehntelsekunden Rückstand aber nicht überbewerten: "Ich glaube nicht, dass ich mit dem Motorrad ans Limit gegangen bin. Ich muss das Limit noch kennenlernen."

Marco Bezzecchi

Marco Bezzecchi hat das Limit der Aprilia noch nicht komplett ausgelotet Zoom

Schnellster Rookie war zum Abschluss Fermin Aldeguer (Gresini-Ducati) als Elfter. Moto2-Weltmeister Ai Ogura (Trackhouse-Aprilia) reihte sich als 14. ein. Somkiat Chantra (LCR-Honda) war der langsamste Stammfahrer.

Damit ist der Wintertest in Malaysia abgeschlossen. Kommende Woche gibt es am Mittwoch und Donnerstag (12. und 13. Februar) den nächsten Test in Buriram (Thailand).

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