MotoGP-Start von Bautista: Ducati sieht Potenzial, doch es gibt einen Haken
Nach dem vielversprechenden MotoGP-Test von Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista erkennt Ducati großes Potenzial, doch das aktuelle Format bereitet Sorgen
(Motorsport-Total.com) - Diese Woche erhielt Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista von Ducati die Chance, das aktuelle MotoGP-Bike in Misano zu testen. Bautista kam bei hochsommerlichen Bedingungen und extrem hohen Temperaturen bis auf 0,7 Sekunden an die schnellste Rennrunde vom MotoGP-Rennen im Vorjahr heran.

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Alvaro Bautista würde am liebsten beim MotoGP-Event in Sepang antreten Zoom
Die Ducati-Verantwortlichen reagierten beeindruckt. Die Chancen für einen Wildcard-Start in der laufenden Saison sind deutlich gestiegen (auf welcher Strecke Bautista am liebsten fahren würde).
In Misano waren beinahe alle wichtigen Ducati-Entscheidungsträger vor Ort. Neben Ducati-Corse-Chef Luigi Dall'Igna waren auch WSBK-Technikdirektor Marco Zambenedetti, WSBK-Teammanager Serafino Foti sowie Ingenieur Marco Palmerini vom Testteam vor Ort.
Ducati: Alvaro Bautistas MotoGP-Speed erklärt WSBK-Dominanz
"Es war ein richtig guter Test", lobt WSBK-Teammanager Serafino Foti bei 'WorldSBK.com'. "Alvaro leistete tolle Arbeit und war ziemlich schnell. Es hat mich überrascht, wie schnell er ein Gefühl aufbauen konnte. Es ist nicht einfach, von einem Superbike auf ein MotoGP-Bike zu springen und dieses Gefühl zu erhalten."
"Ich verstehe jetzt, warum er in der Superbike-WM einen dermaßen großen Unterschied ausmacht. Er fährt meiner Meinung nach auf einem anderen Level", staunt Serafino Foti nach den zwei Testtagen und fügt hinzu: "Wir haben sicher ein sehr gutes Motorrad, doch er macht den Unterschied aus."
Datenaufzeichnungen zeigen Alvaro Bautistas hohes Potenzial
Ducati-Ingenieur Marco Palmerini konnte sich im Detail anschauen, wie gut Bautista mit der Ducati Desmosedici harmoniert. "Wenn man seine Daten studiert, dann erkennt man, dass er auch mit diesem Motorrad über ein sehr hohes Potenzial verfügt. Meiner Meinung nach kann er richtig schnell sein", kommentiert der Italiener.
"Wir sind wirklich beeindruckt von seinen Ergebnissen an diesen eineinhalb Tagen, an denen er das Motorrad testen konnte", erklärt Marco Palmerini, der aber auch einen Haken erkennt. Denn das aktuelle MotoGP-Wochenend-Format setzt die Fahrer stark unter Druck. Eine gute Basis-Abstimmung ist wichtig, um ab dem ersten Training vorn dabei zu sein.

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Alvaro Bautista gewöhnte sich schnell an die MotoGP-Ducati Zoom
"Das neue Format der MotoGP erlaubt es den Fahrern nicht, das Motorrad perfekt abzustimmen. Sie müssen mit einer guten Basis zu den Rennwochenenden kommen. Alvaro hat dazu aber keine Chance", stellt Marco Palmerini fest.
"Er verfügt kaum über die nötigen Erfahrungen, was die Abstimmungsarbeit des Motorrads betrifft. Doch sein Potenzial ist dennoch hoch. Ich denke, er könnte konkurrenzfähig sein, wenn wir erneut mit ihm testen", so der Ducati-Ingenieur.


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