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MotoGP Katar: Dovizioso ringt Marquez nieder - Rossi Dritter

Andrea Dovizioso holt sich den ersten Sieg der MotoGP-Saison 2018 - Marc Marquez nach Schlussattacke Zweiter - Valentino Rossi schafft es in Katar auf das Podest

(Motorsport-Total.com) - Ducati-Pilot Andrea Dovizioso untermauert seine Favoritenrolle beim Saisonauftakt der MotoGP 2018 in Doha: Der Italiener gewinnt den Großen Preis von Katar vor Weltmeister Marc Marquez (Honda) und Yamaha-Star Valentino Rossi. Marquez ließ bis zum Schluss nicht locker und attackierte Dovizioso noch in der letzten Kurve, musste sich ihm jedoch geschlagen und mit dem zweiten Platz zufriedengeben.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso wurde seiner Rolle als Titelanwärter bereits in Katar gerecht Zoom

"Das erste Rennen und die Show beginnt!", lachte Marquez anschließend im Parc ferme. "Ich versuche 100 Prozent herauszuholen. Ich wusste, dass das vielleicht eine unserer schwierigsten Strecken ist. Aber trotzdem habe ich es versucht. Als Dovi gepusht hat, war ich am Limit. In der letzten Kurve habe ich es versucht, aber selbst wenn ich vorne gewesen wäre, hätte er mich auf der Zielgeraden ohnehin im Windschatten überholt."

Die Situation erinnerte unweigerlich an die Rennen von Spielberg und Motegi im vergangenen Jahr. Auch da attackierte Marquez Dovizioso in der Schlusskurve, verpasste den Sieg jeweils knapp. Für den Spanier ist das kein Grund zu verzagen. "Ich habe es versucht. Eines Tages wird es mir gelingen, aber jetzt hat er mich wieder besiegt. Mein Ziel war das Podium. Jetzt bin ich Zweiter und habe nur fünf Punkte verloren", sagt der aktuelle Champion bereits mit Blick auf die Weltmeisterschaft.

Andrea Dovizioso nach Saisonauftakt WM-Leader

Diese führt nun Dovizioso an. "Ein perfektes Rennen, ein perfektes Wochenende!", freut sich der Italiener. "So wie erwartet gab es viele schnelle Fahrer, aber wir haben es perfekt gemanagt. Ich hatte einen schlechten Start, blieb aber ruhig und holte mir dann langsam und sicher die Positionen zurück. Am Ende konnte ich pushen, aber mein Reifen war so wie bei allen anderen Fahrern fertig. Mit Marc ist es in der letzten Runde immer schwierig."

Beim Start war von Dovizioso tatsächlich noch nicht viel zu sehen. Den hatte Polesetter Johann Zarco (Tech-3-Yamaha) für sich entschieden und führte vor Marquez und dessen Teamkollege Dani Pedrosa. Der Spanier konnte von Startplatz sieben viele Positionen gutmachen, verlor diese in den ersten Runden jedoch wieder. Sowohl Rossi als auch Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) und Cal Crutchlow (LCR-Honda) gingen an ihm vorbei. Wenig später wurde er auch von Dovizioso und Alex Rins (Suzuki) überholt.


MotoGP in Doha

An der Spitze blieb Zarco weiterhin vorn. Neuer Verfolger war nach einem erfolgreichen Manöver gegen Marquez MotoGP-Routinier Rossi. Auch Dovizioso kam immer mehr in Schwung und attackierte Ende der Start-Ziel-Geraden Petrucci und Crutchlow, um vorläufig den vierten Platz zu übernehmen. Die Abstände im Feld waren zu diesem Zeitpunkt, bei noch 15 Runden, sehr eng. Die Spitzengruppe reichte bis Pedrosa auf P8.

Attacke in der letzten Kurve: Marquez riskiert viel

Jorge Lorenzo (Ducati) und Maverick Vinales (Yamaha) hatten auf den Plätzen 11 und 12 den Anschluss da bereits verloren. Ihre Probleme setzten sich augenscheinlich auch im Rennen fort. Währenddessen wurde es mit Anbruch der zweiten Rennhälfte vorn immer unruhiger. Dovizioso duellierte sich über mehrere Kurven hinweg mit Rossi, ging schließlich an ihm und Marquez vorbei und nahm damit die direkte Verfolgung von Zarco an der Spitze auf.

Zehn Runden vor Schluss kam es dann zu zwei Stürzen in Folge: Erst crashte Rins auf Position 7 liegend, unabhängig davon verlor wenige Sekunden später Lorenzo die Kontrolle über seine Desmosedici. Der Kampf um den Sieg und die Podestplätze lief indes immer heißer. Hinter Zarco stauten sich noch immer sechs Verfolger, vorbei ging am Franzosen aber lange Zeit niemand - bis die fünf letzten Runden anbrachen.

Dovizioso nutzte die Ducati-Power und übernahm Ende Start-Ziel die Führung, gefolgt von Marquez, der Zarco ebenfalls kassierte. Dieser verlor eine weitere Position an Rossi. Weil die Spitze die Pace anzog, dividierte sich das Feld nun etwas auseinander. Einzig Marquez und Rossi konnten den Anschluss an Dovizioso halten. Der Weltmeister biss sich am Italiener fest und versuchte auf der letzten Runde zu attackieren, ging auch vorbei, aber erwischte die schlechtere Linie und musste die Ducati passieren lassen.

Valentino Rossi: "Ich musste 120 Prozent geben"

Rossi fuhr einen starken dritten Platz sicher nach Hause. "Ich bin sehr glücklich, aber ich habe im Vergleich zum Vorjahr mehr erwartet, weil ich mich mit dem aktuellen Motorrad wohlfühle", räumt der Yamaha-Pilot ein und hält fest: "Marc und Dovi sind derzeit etwas schneller. Als Dovi vorne war, musste ich 120 Prozent geben, um mitzuhalten, weil ich mich von der zweiten Gruppe absetzen musste, um es aufs Podium zu schaffen."

Hinter ihm schafften es Crutchlow und Petrucci in die Top 5. Rossis Teamkollege Vinales, der in den letzten Runden noch ordentlich Boden gutmachen konnte, beendete das Katar-Rennen als Sechster vor Pedrosa. Zarco wurde nach seiner langen Führung schließlich bis auf Rang acht durchgereicht. Die Top 10 rundeten Andrea Iannone (Suzuki) und Jack Miller ab, der in seinem ersten Rennen mit Pramac-Ducati Zehnter wurde.

Franco Morbidelli (Marc-VDS-Honda) landete bei seinem MotoGP-Debüt auf Position 12 hinter Tito Rabat (Avintia-Ducati) und wurde damit stärkster Rookie. Auch Hafizh Syahrins Einstand in die Königsklasse verlief erfolgreich. Der Tech-3-Pilot kam im Sandwich der Piloten aus dem Angel-Nieto-Team, Alvaro Bautista (13.) und Karel Abraham (15.), als Vierzehnter ins Ziel und sammelte wie Morbidelli erste WM-Punkte.

Tom Lüthi (Marc-VDS-Honda) verpasste die Punkteränge auf Rang 16 knapp, ebenso wie Takaaki Nakagami (LCR-Honda), der Siebzehnter wurde. Den Werken von Aprilia und KTM misslang der Saisonauftakt in Katar gründlich: Bradley Smith (KTM) kam nicht über Platz 18 hinaus, sein Teamkollege Pol Espargaro musste seine Maschine nach technischen Problemen vorzeitig abstellen. Aleix Espargaro und Scott Redding (Aprilia) schafften es nur auf die Ränge 19 und 20. Letzter wurde Xavier Simeon (Avintia-Ducati).

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