Motegi: Auch Teams wollen nicht nach Japan

Das Motegi-Rennen steht weiterhin auf der Kippe - Auch die Teams wollen nicht unbedingt nach Japan fliegen und fordern Untersuchungen zur Strahlenbelastung

(Motorsport-Total.com) - Ursprünglich hätte das Rennen in Motegi am 25. April stattfinden sollen. Aufgrund der Naturkatastrophe in Japan wurde die Veranstaltung auf den zweiten Oktober verschoben. Die Stimmen im Fahrerlager mehren sich, dass die Veranstaltung komplett gestrichen werden sollte. Beim letzten Rennen in Le Mans meinte Carmelo Ezpeleta, der Geschäftsführer von Rechtevermarkter Dorna, dass das Rennen zu 90 Prozent stattfinden wird. Die Fahrer stehen dem aber skeptisch gegenüber, weil sie die radioaktive Strahlenbelastung nicht genau einschätzen können.

Titel-Bild zur News: Motegi

Auf dem Twin-Ring Motegi ist derzeit kein Motorenlärm zu hören

Es geht aber nicht nur um die Fahrer, sondern auch um die Mechaniker und das ganze Teampersonal. Einige Rennställe haben sich nun ebenfalls zu der Thematik zu Wort gemeldet. Das Ducati-Team hat in einem internen Brief an Teammanager Vittoriano Guareschi geschrieben, dass eine technische Meinung über die schleichende Strahlenbelastung eingeholt werden soll.

Honda hat sich ebenfalls Gedanken gemacht. Dem japanischen Konzern gehört die Strecke in Motegi. Diese wurde bei dem Erdbeben leicht beschädigt. Die Reparaturarbeiten laufen. FIM-Mann Claude Denis hat die Anlage begutachtet und keine großen Probleme festgestellt. Denis hat bestätigt, dass alles vorbereitet wird, und dass das Leben wieder seinen normalen Lauf nimmt. HRC-Manager Livio Suppo hat Honda-Boss Shuhei Nakamoto vorgeschlagen, dass eine unabhängige Untersuchung zur Strahlenbelastung durchgeführt werden soll.

Das Fahrerlager ist mehrheitlich für eine komplette Absage. Valentino Rossi hat in Le Mans gemeint, dass auch ein möglicher Boykott im Raum steht, wenn alle mit einer Stimme sprechen würden. Zahlreiche Ingenieure und andere Paddock-Mitarbeiter haben bereits gesagt, dass sie nicht nach Japan fliegen werden. Obwohl Ezpeleta das Rennen zu 90 Prozent durchführen will, sieht es nicht danach aus, dass der Japan Grand Prix stattfinden wird.